Der Königs des Nordens
Seine Anfänge (Daniel 8)
Wie bereits an den am Euphrat gebundenen Engeln zu erkennen, hat die 200 Mio. Mann starke Armee, die in Israel einfallen und den 3. Weltkrieg auslösen wird, ihre Ursprünge in dem heutigen Gebiet Irak, Syrien und dem Süden der Türkei. Auch in den Kapiteln 8 und 11 des Buches des Propheten Daniel, wird die Herkunft der 200 Mio. Mann starken Armee geschildert. Sowohl die Prophetie in Kap. 8 als auch 11 beginnt allerdings bereits in der Zeit Alexanders des Großen. Dies hilft jedoch auch, die zukünftigen Zusammenhänge besser nachvollziehen zu können und so ist es empfehlenswert, sich zunächst die bereits erfüllte Prophetie näher anzuschauen.
Dan. 8.3 Und ich erhob meine Augen und sah: und siehe, ein Widder stand vor dem Flusse, der hatte zwei Hörner; und die zwei Hörner waren hoch, und das eine war höher als das andere, und das höhere stieg zuletzt empor.
Bei dem Widder, den Daniel hier sieht, handelt es sich um das Doppelreich der Meder (Kurden) und Perser (Iran). Ab Vers 5 mischt sich auch noch Griechenland unter Alexander dem Großen in die Prophetie, welsches von einem Ziegenbock symbolisiert wird. Die Bedeutung der beiden Tiere, als das Medo-persische und griechische Reich gibt uns die Bibel selbst im Vers 20 und 21 des gleichen Kapitels. Wir erfahren in diesen Versen außerdem die Bedeutung der Hörner, als die Sinnbilder für das Königtum der jeweiligen Reiche.
Dan. 8.20,21 Der Widder mit den zwei Hörnern, welchen du gesehen hast, sind die Könige von Medien und Persien. Und der zottige Ziegenbock ist der König von Griechenland; und das große Horn, das zwischen seinen Augen war, ist der erste König.
Die beiden ungleich gewachsenen Hörner des Widders verbildlichen die Anfangsgeschichte des medo-persischen Königtums treffend. So waren es in der Zeit des medo-persischen Großreichs immer die Perser, die den König stellten. Vor ihrem Aufstieg zum Weltreich war das Mederreich die eigentliche Großmacht während Persien noch ein, den Medern unterstelltes, Kleinreich darstellte. Dies änderte sich erst als der Perser Kyros II. um 550 v. Chr. seinen Schwiegervater Astyages vom medischen Thron stürzte, seine Nachfolge antrat und in den Folgejahren das medo-persische Großreich begründete. Dem entsprechend heißt es in der Prophetie Daniels auch, „und das eine war höher als das andere, und das höhere stieg zuletzt empor”
Dan. 8.4 Ich sah den Widder nach Westen und nach Norden und nach Süden stoßen, und kein Tier konnte vor ihm bestehen, und niemand rettete aus seiner Hand; und er handelte nach seinem Gutdünken und wurde groß.
Des Weiteren sieht Daniel den Widder in drei Himmelsrichtungen stoßen. Diese Himmelsrichtungen entsprechen exakt den Himmelsrichtungen in die das persische Reich Krieg führte und expandierte.
Dan. 8.5,6 Und während ich achtgab, siehe, da kam ein Ziegenbock von Westen her über die ganze Erde, und er berührte die Erde nicht; und der Bock hatte ein ansehnliches Horn zwischen seinen Augen. 6 Und er kam bis zu dem Widder mit den zwei Hörnern, welchen ich vor dem Flusse hatte stehen sehen; und er rannte ihn an im Grimme seiner Kraft.
Bei dem ansehnlichen Horn des Ziegenbocks bzw. Königs Griechenlands handelt es sich um Alexander dem Großen, der das gesamte medo-persische Weltreich in nur 13 Jahren eroberte und sein eigenes Weltreich, ausgehend von Griechenland über die gesamte Türkei bis einschließlich Ägypten im Süden und bis an die Grenze Indien’s im Westen ausdehnte. Der Vermerk darauf, dass der Ziegenbock die Erde nicht berührte symbolisiert die schnellen Erfolge und schnelle Expansion Alexanders.
... und er rannte ihn an im Grimme seiner Kraft
Alexander begann den Eroberungsfeldzug gegen die Perser nicht allein aus bloßem Größenwahn oder Machtgier. Vielmehr handelte es sich um ein Rachefeldzug für die, zu dieser Zeit ca. 150 Jahre zurückliegenden, von den Persern gegen Griechenland begonnenen Kriege. Obwohl die Griechen äußerst triumphierend aus den Perserkriegen hervorgingen, hinterließen diese Kriege beim griechischen Volk große Narben, die auch Alexander den Großen zu seinem Rachefeldzug gegen die Perser aufmachen ließen. Der obige Versteil spielt auf den Hass Alexanders gegenüber den Persern an, der sich in Alexanders Rachefeldzug entlud.
Dan. 8.7,8 Und ich sah ihn bei dem Widder anlangen, und er erbitterte sich gegen ihn, und er stieß den Widder und zerbrach seine beiden Hörner; und in dem Widder war keine Kraft, um vor ihm zu bestehen. Und er warf ihn zu Boden und zertrat ihn, und niemand rettete den Widder aus seiner Hand. 8 Und der Ziegenbock wurde groß über die Maßen; und als er stark geworden war, zerbrach das große Horn, und vier ansehnliche Hörner wuchsen an seiner Statt nach den vier Winden des Himmels hin.
... Und der Ziegenbock wurde groß über die Maßen; und als er stark geworden war, zerbrach das große Horn,...
Im Jahr 323 v. Chr. - nur 13 Jahre nach seiner Machtergreifung und gerade erst auf dem Gipfel seiner Macht angekommen - ist Alexander an Malaria gestorben. Zum Zeitpunkt seines Todes befand er sich gerade in Babylon, dem heutigen Irak, wo er den Turm zu Babel wieder aufbauen wollte. Sein früher Tod bedeutete nicht alleine das Ende seiner äußerst kurzen Herrschaft, sondern auch das Ende des griechischen Weltreichs:
... und vier ansehnliche Hörner wuchsen an seiner Statt nach den vier Winden des Himmels hin...
nach den vier Winden des Himmels = Die vier Himmelsrichtungen.
Nach dem Tod Alexanders wurden, mit dem Mord an seiner Frau und seinen beiden Kindern, die Thronerben ausgeschaltet und in der Folge jahrelanger Bürgerkriege, den sog. Diadochenkriegen, sein Reich zwischen seinen ehemaligen Generälen aufgeteilt. Dabei entstanden, wie in der bibl. Prophetie durch die „vier ansehnliche Hörner” vorhergesagt, im wesentlichen vier Machtblöcke die je einer jeden Himmelsrichtung zugeordnet werden können:
- Im Süden fiel Ägypten Ptolemäus zu.
- Das großsyrische Reich erstreckte sich vom Libanon bis nach Pakistan im Osten. Dieses wurde von Seleukus regiert.
- Kassander regierte im Westen über das Gebiet des heutigen Griechenland
- Die im Norden liegende Westtürkei sowie Bulgarien fiel Lysimachus zu.
In den Versen 20-22 fasst ein Engel diese Ereignisse wie folgt zusammen:
Dan. 8.20-22 Der Widder mit den zwei Hörnern, welchen du gesehen hast, sind die Könige von Medien und Persien. 21 Und der zottige Ziegenbock ist der König von Griechenland; und das große Horn, das zwischen seinen Augen war, ist der erste König. 22 Und daß es zerbrach und vier an seiner Statt aufkamen: vier Königreiche werden aus dieser Nation aufstehen, aber nicht mit seiner Macht.
Dan. 8.9 Und aus dem einen von ihnen kam ein kleines Horn hervor; und es wurde ausnehmend groß gegen Süden und gegen Osten und gegen die Zierde.
Und aus dem einen von ihnen kam ein kleines Horn hervor...
Aus einem der vier Diadochenreiche soll nun ein weiteres Horn hervorgehen. Es wird hier zwar nicht gesagt aus welchem der vier Diadochenreiche dieser König aufsteigen wird. Doch anhand der präzisen Beschreibung dieses Königs in den weiteren Versen kann dieses Horn als Antiochus IV. Epiphanes, der König großssyriens identifiziert werden. Er regierte das großsyrische Reich in den Jahren 175–164 v. Chr. Bei seinen militärischen Eroberungsfeldzügen stieß dieser König bis nach Ägypten (Süden) und Mesopotamien (Osten) vor. Außerdem hatte Israel (die Zierde), aufgrund seiner geographischen Lage zwischen den sich bekriegenden Reichen Groß-Syrien und Ägypten, unter diesem König stark zu leiden.
Daniel 8.10-12 Und es wurde groß bis zum Heere des Himmels, und es warf von dem Heere und von den Sternen zur Erde nieder und zertrat sie. Selbst bis zu dem Fürsten des Heeres tat es groß; und es nahm ihm das beständige Opfer weg, und die Stätte seines Heiligtums wurde niedergeworfen. Und das Heer wurde dahingegeben samt dem beständigen Opfer, um des Frevels willen. Und es warf die Wahrheit zu Boden und handelte und hatte Gelingen.
Und es wurde groß bis zum Heere des Himmels, und es warf von dem Heere und von den Sternen zur Erde nieder und zertrat sie...
167 v. Chr. ist Antiochus IV. Epiphanes auf dem Rückweg einer Schlacht gegen Ägypten in Israel einmarschiert und hat während dieser Eroberung ein gewaltiges Blutbad in Jerusalems angerichtet.
... Selbst bis zu dem Fürsten des Heeres tat es groß...
Außerdem hat er den Tempel entweiht, indem er ein Götzenbild mit seinen Gesichtszügen aufstellen und sich selbst als Jupiter-Gott verehren lies.
... und es nahm ihm das beständige Opfer weg...
Auch ließ er ein Schwein, ein im Judentum als unrein geltendes Tier, auf dem Altar im Tempel opfern. Dadurch wurde der Tempel zeremoniell verunreinigt und jeder weitere Opferdienst unmöglich.
... um des Frevels willen ...
„um des Frevels willen” kann auch als „um des Abfalls willen” verstanden werden. Zu dieser Zeit gab es in Israel viele Menschen die vom Glauben an den Gott ihrer Väter abgefallen sind und sich, für modern und weltoffen haltend, philosophischen Ideen zuwandten. Eine auffällige Parallele zum seit Jahrzehnten stattfindenden Abfall im ehemals christlichen Europa. Nachdem Daniel nun das von ihm gesehene beschrieb, kommt ihm ein Engel zur Seite, der ihm die Bedeutung des gesehenen erläutert:
Dan. 8.15 Und es geschah, als ich, Daniel, das Gesicht sah, da suchte ich Verständnis darüber; und siehe, da stand vor mir wie die Gestalt eines Mannes.
Dan. 8.16 Und ich hörte eine Menschenstimme zwischen den Ufern des Ulai, welche rief und sprach: Gabriel, gib diesem das Gesicht zu verstehen!
... Gabriel, gib diesem das Gesicht zu verstehen!
Bei Gabriel handelt es sich um einen Engel, der Daniel hier zur Seite gestellt wurde um ihm die Bedeutung der gerade empfangene Prophetie (Gesicht) zu erläutern:
Dan. 8.19 Und er sprach: Siehe, ich will dir kundtun, was in der letzten Zeit des Zornes geschehen wird; denn es geht auf die bestimmte Zeit des Endes.
Dan. 8.20-22 Der Widder mit den zwei Hörnern, welchen du gesehen hast, sind die Könige von Medien und Persien. 21 Und der zottige Ziegenbock ist der König von Griechenland; und das große Horn, das zwischen seinen Augen war, ist der erste König. 22 Und daß es zerbrach und vier an seiner Statt aufkamen: vier Königreiche werden aus dieser Nation aufstehen, aber nicht mit seiner Macht.
Dan. 8.23 Und am Ende ihres Königtums, wenn die Frevler das Maß voll gemacht haben werden, wird ein König aufstehen, frechen Angesichts und der Ränke kundig.
Die Erfüllung der Verse 20 - 22 haben sich in der Geschichte bereits erfüllt - wie wir gerade gesehen haben. Die Verse 19 und 23 umrahmen die bereits erfüllte Prophetie - beide mit dem Hinweis auf die Endzeit. Die Umrahmung durch den Hinweis auf die Endzeit soll den Leser darauf aufmerksam machen, dass die bereits vergangenen Ereignisse in der Endzeit nochmals eine entscheidende Rolle spielen werden. Die Prophetie Daniels macht ab Vers 23 also einen Zeitsprung in die Endzeit. Allem voran aus Vers 23 geht hervor, dass in der Zeit des Endes (Endzeit), wenn der Frevel - der in unserer Zeit stattfindende Abfall von Gott - „das Maß voll” gemacht haben wird, ein weiteres Mal ein bedeutender Anführer aus dem Kerngebiet des großsyrischen Reiches aufsteigen soll. Das damalige Kerngebiet Groß-Syriens erstreckte sich über das heutige Syrien, den Nordirak, den Libanon und die Südtürkei.
In seiner größten Ausdehnung erstreckte es sich darüber hinaus auch über den Iran, Afghanistan, Gebiete der heutigen Türkei, Aserbaidschan, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Kirkistan, bis nach Pakistan. Heute haben all diese Länder außerdem gemeinsam, dass sie allesamt islamisch sind und Israel als ihren Todfeind betrachten. Die Propheten Micha und Jesaja nennen den kommenden König dieses Reiches den Assyrer, was ebenfalls auf das Gebiet des großsyrischen Reiches hindeutet. Während das großsyrische Reich erst 300 Jahre nach der Prophetie Daniels entstanden war, war Assyrien ein durch die Babylonier zerschlagenes und zur Zeit Daniels bereits untergegangenes Weltreich. Auch das assyrische Weltreich erstreckte sich vom Libanon bis nach Pakistan. Und auch dieses Reich hatte sein Kerngebiet im heutigen Syrien und dem Nordirak.
Der Aufstieg des Königs des Nordens
Dan. 8.23 Und am Ende ihres Königtums, wenn die Frevler das Maß voll gemacht haben werden, wird ein König aufstehen, frechen Angesichts und der Ränke kundig.
In Kapitel 8 beschreibt Daniel den großsyrischen König als einen König „frechen Angesichts und der Ränke kundig“. Es handelt sich bei diesem König um einen Menschen der sein Gegenüber erfolgreich um den Finger zu wickeln und zu hintergehen verstehen wird.
Dan. 8.24 Und seine Macht wird stark sein, aber nicht durch seine eigene Macht; und er wird erstaunliches Verderben anrichten, und Gelingen haben und handeln; und er wird Starke und das Volk der Heiligen verderben.
Und seine Macht wird stark sein, aber nicht durch seine eigene Macht;...
Es ist heute ganz offensichtlich, dass ein militärisches erstarken Syriens aus eigener Kraft Jahrzehnte dauern würde. Doch werden schon heute nicht nur einzelne Staaten, sondern auch die verschiedensten Gruppierungen in Gebieten Syriens und Iraks von den westlichen Staaten, der Türkei und Rußland mit Waffen und Waffensystemen ausgestattet. Durch seine Fähigkeit sich zu verstellen und die Menschen hinters Licht zu führen, könnte sich dieser zukünftige König des Nordens die Mittel für seinen militärischen Aufstieg erschleichen.
In der Offenbarung haben wir von einem trügerischen weltweiten Frieden gelesen, der zwischen dem 6. Siegelgericht und dem ersten Posaunengericht stattfinden soll. Sehr wahrscheinlich wird dieser König diesen scheinbaren Frieden dazu nutzen sich die nötigen militärischen Mittel zu erschleichen und sich im Stillen hochrüsten. Zuletzt aber wird sich die Hoffnung auf Frieden dann zerschlagen:
1. Thess 5.2,3 Denn ihr selbst wisset genau, daß der Tag des Herrn also kommt wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie sagen: Friede und Sicherheit! dann kommt ein plötzliches Verderben über sie, gleichwie die Geburtswehen über die Schwangere; und sie werden nicht entfliehen
... und er wird Starke und das Volk der Heiligen verderben.
Hier wird der Angriff des Königs des Nordens auf Israel angekündigt.
Dan. 8.25 Und durch seine Klugheit wird der Trug in seiner Hand gelingen; und er wird in seinem Herzen groß tun und unversehens viele verderben. Und gegen den Fürsten der Fürsten wird er sich auflehnen, aber ohne Menschenhand zerschmettert werden.
Und durch seine Klugheit wird der Trug in seiner Hand gelingen;...
Zu Beginn des Verses wird u. a. noch einmal auf seine Raffinesse zum Betrug hingewiesen.
Seine Anfänge (Dan. 11)
Kapitel 11 des Buches Daniel enthält weitere Details über den König des zukünftigen groß-syrischen Reichs. Wie schon Kapitel 8 beginnt auch das 11. Kapitel mit Alexanders Feldzug gegen das Medo-Persische Reich. Das beiden Prophetien Daniels - bezüglich des zukünftigen großssyrischen Königs - eine Prophetie über Alexander dem Großen voran geht, könnte darauf hindeuten, dass die zukünftigen Feldzügen des Königs des Nordens gewisse Parallelen zu den Feldzüge Alexanders aufweisen. Beispielsweise hatte Alexander sein Reich in einer zur damaligen Zeit unglaublich kurzen Zeitspanne von 13 Jahren aufgerichtet. Der zukünftige König Großsyriens wird dafür weniger als 7 Jahre Zeit haben. Darüber hinaus war Alexanders Reich weit größer als alle Reiche zuvor. Mit seinen zahlreichen verbündeten Nationen wird auch das zukünftige groß-syrische Reich weit in den asiatischen und afrikanischen Kontinent hineinreichen. In Kapitel 11 bekommt Daniel von einem Engel folgendes Erklärt:
Dan. 11.2 Und nun will ich dir die Wahrheit kundtun: Siehe, es werden noch drei Könige in Persien aufstehen, und der vierte wird größeren Reichtum erlangen als alle; und wenn er durch seinen Reichtum stark geworden ist, wird er alles gegen das Königreich Griechenland aufregen.
...Siehe, es werden noch drei Könige in Persien aufstehen, und der vierte wird größeren Reichtum erlangen als alle...
Bei den hier erwähnten nachfolgenden persischen Herrschern handelt es sich um
Kambyses (530 - 522 v. Chr.),
Gaumata (= Pseudosmerdis; 522 v. Chr.),
Darius I. Hystaspes (522–486 v. Chr.),
Xerxes I. (486–465 v. Chr.).
Tatsächlich wurde der persische König Xerxes unbeschreiblich Reich. Um seinem Volk seinen ganzen Reichtum vorzustellen, hatte er eine, ein halbes Jahr andauernde Party veranstaltet. Auch hat er mit diesem Reichtum eine Armee ausgestattet, wie es sie in der Weltgeschichte noch nie zuvor gegeben hat. Anschließend stürzte er sich in die so genannten Perserkriege gegen Griechenland, welche er trotz seiner Übermacht verloren hatte. Bis hierher hat sich mit den Perserkriegen unter dem überaus reichen Perserkönig Xerxes die von dem Engel erhaltene Prophetie Daniels genaustens erfüllt.
Dan. 11.3 Und ein tapferer König wird aufstehen, und er wird mit großer Macht herrschen und nach seinem Gutdünken handeln.
Wie die folgenden Verse zeigen werden, handelt es sich bei diesem König um Alexander dem Großen. Dass Alexander der Große unmittelbar nach den von Xerxes begonnenen Perserkriegen genannt wird, obwohl er erst 150 Jahre nach Xerxes an die Macht gekommen war spielt auf den Zusammenhang der Perserkriege unter Xerxes und des Krieges Alexanders gegen Persien, als einem Rachefeldzug an.
Dan. 11.4 Und sobald er aufgestanden ist, wird sein Reich zertrümmert und nach den vier Winden des Himmels hin zerteilt werden. Aber nicht für seine Nachkommen wird es sein und nicht nach der Macht, mit welcher er geherrscht hat; denn sein Reich wird zerstört und anderen zuteil werden, mit Ausschluss von jenen.
Und sobald er aufgestanden ist, wird sein Reich zertrümmert und nach den vier Winden des Himmels hin zerteilt werden.
Wie bereits erläutert erfüllte sich dies durch den Tod Alexanders im Jahr 323 v. Chr., nur 13 Jahre nach seiner Machtergreifung und gerade erst auf dem Gipfel seiner Macht angekommen.
... wird sein Reich zertrümmert und nach den vier Winden des Himmels hin zerteilt werden.
Anschließend entbrannten zwischen seinen Generälen erbitterte Kriege um das Reich Alexanders. In der Folge der Diadochenkriege wurde das Reich Alexanders unter seinen Generälen in vier Reiche zerrissen, aufgeteilt; buchstäblich „nach den vier Winden des Himmels hin zerteilt”
... Aber nicht für seine Nachkommen wird es sein...
Zuvor wurden nach dem Tod Alexanders, wie ebenfalls schon erwähnt, seine Frau und seine beiden Söhne ermordet und damit der rechtmäßige Thronfolger ausgeschaltet.
...und nicht nach der Macht, mit welcher er geherrscht hat
Fast 50 Jahre lang kämpften die Generäle Alexanders in insgesamt 6 Diadochenkriegen um die Vorherrschaft und schwächten sich auf diese Weise gegenseitig. Auch deswegen waren weder die Diadochenreiche noch die Macht ihrer Herrscher mit der Macht Alexanders und seinem Reich zu vergleichen.
Dan 11.5 Und der König des Südens, und zwar einer von seinen Obersten, wird stark werden. Und einer wird stark werden über ihn hinaus und wird herrschen: seine Herrschaft wird eine große Herrschaft sein
Nachdem dem Propheten Daniel, in Vers 4, der Zerfall des Reiches Alexanders in 4 Machtblöcke angekündigt wurde, beschäftigt sich die übrige Prophetie des 11. und 12. Kapitels des Buches Daniels nur noch mit Ägypten (im folgenden der „König des Südens” genannt) sowie mit Syrien (im folgenden „der König des Nordens” genannt). Die Bezeichnungen König des Nordens und König des Südens erklären sich durch ihre, von Israel aus gesehenen, geographischen Lage. Die in den Versen 5-35 wiedergegebene Prophetie bezüglich der Kriege zwischen dem König des Nordens (Großsyrisches Reich) und dem König des Südens (Ägypten) hat sich in der Geschichte bereits erfüllt. Daher kann man die in der Prophetie als „König des Südens” und „König des Nordens” bezeichneten Reiche, anhand der Geschichtsschreibung zweifelsfrei als Ägypten und Großsyrien identifizieren. Bemerkenswert ist auch, dass im folgenden Verlauf dieser Prophetie jede einzelne königliche Generation beider Reiche treffend vorhergesagt und beschrieben wird.
Ägyptische Herrscher (Der König des Südens) |
Daniel, Kapitel 11 Verse: |
Syrische Herrscher (Der König des Nordens) |
323–285 Ptolemäus I. Soter | 5 | 312–281 Seleukus I. Nikator |
- | - | 281–261 Antiochus I. Soter |
285–247 Ptolemäus II. Philadelphus | 6 | 261–246 Antiochus II. Theos |
247–222 Ptolemäus III. Euergetes | 7 - 9 | 246–226 Seleukus II. Kallinikus |
- | 10 | 226–223 Seleukus III. Soter |
222–205 Ptolemäus IV. Philopator | 11-12 | 223–187 Antiochus III. der Große |
205–182 Ptolemäus V. Epiphanes | 13-19 | - |
- | 20 | 187–175 Seleukus IV. Philopator |
l82–145 Ptolemäus VI. Philometor | 21-35 | 175–163 Antiochus IV. Epiphanes |