Israels endzeitliche Verwüstung durch den König des Nordens (1)
Das Buch des Propheten Joel
Jeol 1.4 Was der Nager übriggelassen hatte, fraß die Heuschrecke; und was die Heuschrecke übriggelassen, fraß der Abfresser; und was der Abfresser übriggelassen, fraß der Vertilger.
Joel verwendet hier verschiedene Bezeichnungen für Heuschrecken. Wobei jeder Begriff die Heuschrecken in einem anderen Entwicklungsstadium meint. Aus Kapitel 2 geht unmissverständlich hervor, dass es sich bei dieser Heuschreckenplage um eine aus dem Norden kommende Armee handelt.
Jeol 1.6 Denn eine Nation ist über mein Land heraufgezogen, mächtig und ohne Zahl; ihre Zähne sind Löwenzähne, und sie hat das Gebiß einer Löwin.
Hos. 5.14 Denn ich werde für Ephraim wie ein Löwe sein, und für das Haus Juda wie ein junger Löwe. Ich, ich werde zerreißen und davongehen; ich werde wegtragen, und niemand wird erretten.
Hos. 13.8 ich werde sie anfallen wie eine Bärin, welche der Jungen beraubt ist, und werde den Verschluß ihres Herzens zerreißen; und ich werde sie daselbst verzehren wie ein Löwe; die Tiere des Feldes werden sie zerfleischen.
Jeol 1.7 Sie hat meinen Weinstock zu einer Wüste gemacht und meinen Feigenbaum zerknickt; sie hat ihn gänzlich abgeschält und hingeworfen, seine Ranken sind weiß geworden.
Das hebräische kennt mehrere Wörter für Wüste. Das hier verwendete Wort bezeichnet eine Wüste, die einen erschaudern lässt. Der Ort wird also zu einem Ort des Schreckens gemacht.
Jeol 1.8 Wehklage wie eine Jungfrau, die mit Sacktuch umgürtet ist wegen des Gatten ihrer Jugend!
Israel soll über diese Drangsal wehklagen, wie eine Jungfrau, deren Verlobter noch vor der Hochzeit gestorben ist. In Hosea wird Israel als Ehefrau Gottes dargestellt. Darüber hinaus wird Israels Wiederherstellung mit einer Auferstehung von den Toten verglichen. Israel hat den Herrn, ihren Bräutigam verworfen. Durch die Drangsal der Endzeit wird Israel hingegen dazu bewegt werden den Herrn zu suchen (Hos. 5.15 Mt. 23.37-39). Die Erkenntnis ihres Verlustes wird mit den Schmerzen einer Jungfrau verglichen, die ihren Verlobten verloren hat.
Jeol 1.9 Speisopfer und Trankopfer sind weggenommen vom Hause des HERRn; es trauern die Priester, die Diener des HERRn.
Das hier erwähnte Haus des HERRN ist der zukünftige dritte Tempel in Jerusalem. Zu diesem Zeitpunkt wird der Tempel durch die Errichtung des Götzenbildes bereits entweiht sein und der Opferdienst eingestellt werden (Offb. 13). Hier nun wird die Hinwegnahme der Speisopfer und Trankopfer durch die, in den folgenden Versen 10-12 beschriebene, anschließende Zerstörung des Landes begründet. Ebenso sind auch die Tiere für die blutigen Opfer betroffen (V 18).
Jeol 1.14,15 Heiliget ein Fasten, rufet eine Festversammlung aus; versammelt die Ältesten, alle Bewohner des Landes, zum Hause des HERRn, eures Gottes, und schreiet zum HERRn! 15 Ach über den Tag! denn nahe ist der Tag des HERRn, und er kommt wie eine Verwüstung vom Allmächtigen.
"der Tag des HERRn"
Der Tag des HERRN ist die Zeit in der, der Herr als Richter der Welt wiederkommen wird. Der Tag des HERRN schließt auch die große Drangsalszeit unmittelbar vor dem Kommen des Herrn ein.
Zeph. 1.14-18 Nahe ist der große Tag des HERRN; er ist nahe und eilt sehr. Horch, der Tag des HERRN! bitterlich schreit dort der Held. Ein Tag des Grimmes ist dieser Tag, ein Tag der Drangsal und der Bedrängnis, ein Tag des Verwüstens und der Verwüstung, ein Tag der Finsternis und der Dunkelheit, ein Tag des Gewölks und des Wolkendunkels, ein Tag der Posaune und des Kriegsgeschreis wider die festen Städte und wider die hohen Zinnen. Und ich werde die Menschen ängstigen, und sie werden einhergehen wie die Blinden, weil sie gegen den HERRn gesündigt haben; und ihr Blut wird verschüttet werden wie Staub, und ihr Fleisch wie Kot; auch ihr Silber, auch ihr Gold wird sie nicht erretten können am Tage des Grimmes des HERRn; und durch das Feuer seines Eifers wird das ganze Land verzehrt werden. Denn ein Ende, ja, ein plötzliches Ende wird er machen mit allen Bewohnern des Landes.
Israel soll sich im Haus des HERRN, in dem das Opfern zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich sein wird, versammeln und zum Herrn schreien.
Mt. 23.38,39 Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen; denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprechet: "Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!"
Ps. 118.22-29 Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Vom HERRn ist dies geschehen; wunderbar ist es in unseren Augen. Dies ist der Tag, den der HERR gemacht hat; frohlocken wir und freuen wir uns in ihm. Bitte, HERR, rette doch! bitte, HERR, gib doch Wohlfahrt! Gesegnet, der da kommt im Namen Jehovas! Von dem Hause Jehovas aus haben wir euch gesegnet. Jehova ist Gott, und er hat uns Licht gegeben; bindet das Festopfer mit Stricken bis an die Hörner des Altars. Du bist mein Gott, und ich will dich preisen; mein Gott, ich will dich erheben. Preiset Jehova! denn er ist gut, denn seine Güte währt ewiglich.
In Psalm 44 wird das Gebet des betenden Überrests wiedergegeben. In diesem Gebet wird auch die aussichtslose Lage Israels deutlich:
Ps. 44.22-26 Doch um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag, wie Schlachtschafe sind wir geachtet. 23 Erwache! warum schläfst du, Herr? Wache auf! Verwirf uns nicht auf ewig! 24 Warum verbirgst du dein Angesicht, vergissest unser Elend und unsere Bedrückung? 25 Denn unsere Seele ist in den Staub gebeugt, unser Bauch klebt an der Erde. 26 Stehe auf, uns zur Hilfe, und erlöse uns um deiner Güte willen!
Jeol 1.20 Auch die Tiere des Feldes schreien lechzend zu dir; denn vertrocknet sind die Wasserbäche, und ein Feuer hat die Auen der Steppe verzehrt.
Die 3,5 Jahre der Drangsalszeit ist eine Zeit in der es nicht regnen wird.
Offb. 11.3,6 Und ich werde meinen zwei Zeugen Kraft geben, und sie werden 1260 Tage weissagen, mit Sacktuch bekleidet. 6 Diese haben die Gewalt, den Himmel zu verschließen, auf daß während der Tage ihrer Weissagung kein Regen falle; und sie haben Gewalt über die Wasser, sie in Blut zu verwandeln, und die Erde zu schlagen mit jeder Plage, so oft sie nur wollen.