Der dritte Schöpfungstag

9 Und Gott sprach: Es sammeln sich die Wasser unterhalb des Himmels an einen Ort, und es werde sichtbar das Trockene! Und es ward also.

Am dritten Tag fand mit der Scheidung von Land und Wasser, die dritte und letzte Scheidung statt, wobei das Wasser hier seine zweite Scheidung erfährt. Als Folge dieser Trennung kommt erstmals fester Boden zum Vorschein, der im starken Kontrast zu den chaotischen und unruhigen Wassermassen steht. Durch die Neuorientierung und dem regelmäßigen Lesen des Wortes Gottes, wächst der gläubige Mensch im Glauben und die Beziehung sowie das Vertrauen zu Gott beginnt sich immer weiter zu verfestigen, worauf auch der Lebenswandel immer gefestigter wird und der Gläubigen seinen Glauben nach aussen tragen kann.

Ps. 40.2,3: Er hat mich heraufgeführt aus der Grube des Verderbens, aus kotigem Schlamm; und er hat meine Füße auf einen Felsen gestellt, meine Schritte befestigt; 3 Und in meinen Mund hat er gelegt ein neues Lied, einen Lobgesang unserem Gott. Viele werden es sehen und sich fürchten und auf den HERRN vertrauen.

Ps 51.12: Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz, und erneuere in mir einen festen Geist!

Jak. 1.6,8: zweifelt nicht; denn wer zweifelt, gleicht den Wellen im Meer, die vom Sturm hin- und hergetrieben werden.... ist er doch ein wankelmütiger Mann, unbeständig in allen seinen Wegen.

In Apg. 4 traf Petrus und Johannes vor dem Tempel auf einen Gelähmten. Dieser ist ein Bild für den natürlichen, gefallenen Menschen. Wie der Gelähmte nicht in den Tempel gehen konnte um Gott zu begegnen, so sind auch wir Menschen geistlich gelähmt, kraftlos und unfähig dazu dem Gesetz Gottes entsprechend zu handeln und wandeln. Bei der Heilung wurde der Gelähmte in seinen Füssen gestärkt und konnte Gott im Tempel begegnen.

Die Zahl 7: 

Am 2. und 3. Tag kommt das Wort Wasser insgesamt 7 mal vor.

Das Trockene

Mit dem trockenen Erdboden kam der letzte der drei Lebensräume; Wasser, Luft und Erde zum VorscheinAm dritten Tag fand die erste geologische Auffaltung der Erdmassen statt, so dass die Landmassen aus dem Wasser ragten. Würde man die Berge und Schluchten der Erde heute ausgleichen, würde die Erde drei Kilometer hoch mit Wasser bedeckt sein. 

Die Auffaltung der Kontinentalplatten ist der Wissenschaft erst seit dem 19. Jahrhunderten bekannt.

10 Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meere.

Erst jetzt, nachdem das Wasser eine vertikale und horizonale Scheidung erfahren hat, bekam die übrige Wasseransammlung ihren Namen. Dass Gott das Meer benennt, betont Gottes souveräne Herrschaft auch über das Meer. So hat der Satan zwar innerhalb seines Herrschaftsbereiches einen gewissen Einfluss auf die gottlose Menschheit, jedoch sind auch ihm Grenzen gesetzt, die er nicht überschreiten darf.

Am dritten Tag benennt Gott vorerst das letzte Mal. Da alles womit Gott die Erde ab dem fünften Tag füllt, in den Herrschaftsbereich des Menschen fällt, wird dem Menschen auch die Namensgebung überlassen. Das nächste und letzte Mal, dass Gott etwas benennt wird der Mensch selbst sein. 

Exkurs: Gottes Wirken in der Welt.
Das Meer ist ein Bild für die gefallene Menschheit. 

Offb. 17.15: Und er spricht zu mir: Die Wasser, die du sahst, wo die Hure sitzt, sind Völker und Völkerscharen und Nationen und Sprachen;

Jes. 57.20: Aber die Gottlosen sind wie das aufgewühlte Meer. Denn es kann nicht ruhig sein, und sein Wasser wühlt Kot und Schlamm auf. 

Jes. 17.12: Wehe dem Getümmel vieler Völker: wie das Brausen der Meere brausen sie; und dem Rauschen von Völkerschaften: wie das Rauschen gewaltiger Wasser rauschen sie!

Kot und Schlamm ist eine passende Bezeichnung für die nichtigen Werke der gefallenen Menschheit, die zu nichts anderem als zu Verwüstung und Elend führen. Die Herrschaft über dieses Völkermeer ist dem Satan übergeben.

Lk. 4.6,7: Und der Teufel sprach zu ihm: Ich will dir alle diese Gewalt und ihre Herrlichkeit geben; denn mir ist sie übergeben, und wem irgend ich will, gebe ich sie. Wenn du nun vor mir anbeten willst, soll sie alle dein sein.

Satan als Herrscher über das Völkermeer, wird von dem am fünften Tag geschaffenen Seeungeheuer Leviathan verbildlicht, von dem in Hes. 32.2 geschrieben steht, dass er es ist der das Meer aufwühlt und trübt. In Hes. 29 wird das Gericht Gottes über den Leviathan, sowie über alle Fische in seinem Herrschaftsbereich geschildert.

Hes. 29.4: Und ich werde Haken in deine Kinnbacken legen und die Fische deiner Ströme an deine Schuppen sich hängen lassen, und werde dich aus deinen Strömen heraufziehen samt allen Fischen deiner Ströme, die an deinen Schuppen hängen.

Es handelt sich bei Hes. 29.4 also um das Gericht über Satan, sowie die Menschen die Gott ablehnen und sich dem Satan in seinem weltlichen Reich unterordnen. Diese Menschen werden in diesem Vers durch die, an den Schuppen hängenden Fische symbolisiert.

Auch die, die Weltmeere umfließenden Meeresströmungen werden Jahrtausende vor ihrer Entdeckung im 19. Jahrhundert, in der Bibel erwähnt. Diese unsichtbaren Meeresströmungen sind ein Bild für das unsichtbare Eingreifen und Wirken Gottes in der Welt.

Ps. 77.19: Im Meere ist dein Weg, und deine Pfade in großen Wassern, und deine Fußstapfen sind nicht bekannt.

Einige Tiere nutzen diese Ströme auch als "Strassen" für ihre Paarungsreisen. 

Jes. 43.16: So spricht der HERR, der einen Weg gibt im Meere, und einen Pfad in mächtigen Wassern;

Ps. 8.8: und Fische des Meeres, was die Pfade der Meere durchzieht.

Für das Auge unsichtbar tragen sie erheblich dazu bei, dass der Planet ein bewohnbarer Ort bleibt, wohingegen ein Stillstand dieser Ströme verheerende Folgen auf das Leben hätte. Bei all dem Unheil, das auf der Welt zu beobachten ist, hinterlässt bei einigen den Eindruck, dass es entweder gar keinen Gott gibt, oder er die Schöpfung sich selbst überlassen hat.

Hab. 1.2-4: Wie lange, HERR, habe ich gerufen, und du hörst nicht! Ich schreie zu dir: Gewalttat! und du rettest nicht. Warum läßt du mich Unheil sehen, und schaust Mühsal an? Und Verwüstung und Gewalttat sind vor mir, und Streit entsteht, und Hader erhebt sich. Darum wird das Gesetz kraftlos, und das Recht kommt nimmermehr hervor; denn der Gesetzlose umzingelt den Gerechten: darum kommt das Recht verdreht hervor.

Hab. 1.5: Sehet unter den Nationen und schauet und erstaunet, staunet; denn ich wirke ein Werk in euren Tagen - ihr würdet es nicht glauben, wenn es erzählt würde.

Doch selbst wenn dem Ungläubigen Gottes Wirken als Zufälle erscheinen und auch dem Gläubigen Menschen die Wege Gottes unergründlich bleiben, wirkt Gott bis heute ebenso beständig in der Welt, wie die Ströme die Weltmeere durchfließen. In Hes. 1 wird Gottes beständiges Wirken an der Rädern seines Thronwagens eindrucksvoll dargestellt. Durch mitgerissenen Seetang und einer erhöhten Konzentration an algenwuchsfördernden Nährstoffen Stellen die Meeresströme eine üppige Nahrungsquelle dar, die zahlreiche Tiere anlockt. Dadurch sind diese Meeresströmungen, die Orte im Meer, an denen das Leben am stärksten konzentriert ist.

Die Weltmeere weisen einen Salzgehalt von ca 3% auf. Das Salz wirkt desinfizierend und verhindert, dass das Meer verdirbt. Das Salz in den Meeren symbolisiert die Gläubigen, die durch ihr Zeugnis und ihrem gottesfürchtigen Leben dem moralischen Verfall der Welt entgegenwirken.

Mt. 5.13: Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz kraftlos geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden.

Auch Sonne Mond und Sterne bilden ein Gleichnis, das im nächsten Kapitel näher betrachtet wird. Doch eines vorweg: Der Mond mit seiner leeren und verkraterten Oberfläche, ist ein Bild für die Gemeinde Gottes. Wie der Mond in sich dunkel ist und nur das Licht zurückwerfen kann, welches er von der Sonne (ein Bild für den Herrn Jesus) verliehen bekommt, so hat auch kein Mensch eigenes Licht in sich, sondern kann mit seinem Zeugnis nur das Licht des Herrn in die Welt zurückstrahlen.

Joh. 1.9: Das war das wahrhaftige Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet.

Die vom Mond erzeugten Gezeiten wühlen die Meere auf. versteht man Mond und Meer in ihrer symbolischen Bedeutung, so kann darin die Feindschaft der Welt gegen den Herrn und seine Gemeinde erkannt werden.

Ps. 2.1,2 Warum toben die Nationen und sinnen Eitles die Völkerschaften? ... und ... ratschlagen miteinander wider den Herrn und wider seinen Gesalbten. 

Doch wie sehr die Völkerschaften auch toben mögen, sind ihnen grenzen gesetzt, die sie nicht zu überschreiten vermögen:

Ps. 2.4 Der im Himmel thront, lacht, der Herr spottet ihrer.

Durch die vom Mond erzeugte Flut werden die Meere mit Sauerstoff angereichert, was für das Leben in den Meeren unverzichtbar ist. Die Gezeiten allein sind aber nicht stark genug, um das Meer bis in die Tiefsee hinein mit Sauerstoff zu versorgen. Ohne dem Sauerstoff würde das Meer allerdings vom Grund aufwärts faulen und schließlich kippen. Lange Zeit stand die Wissenschaft vor einem Rätsel, bis sie vor einigen Jahren herausfand, dass es die Quallen sind, die den Sauerstoff durch ihre Schwimmbewegungen bis in die untersten Meeresregionen befördern. Nun steht das nächste Problem vor der Tür. Sollte es Millionen von Jahren gedauert haben bis die ersten Lebewesen entstanden sind, muss der Ur-Ozean schon lange vorher eine stinkende und giftige Kloake gewesen sein.

11 Und Gott sprach: Die Erde lasse Gras hervorsprossen, Kraut, das Samen hervorbringe, Fruchtbäume, die Frucht tragen nach ihrer Art, in welcher ihr Same sei auf der Erde! Und es ward also.

Vers 11 beschreibt nicht nur einen unmittelbaren Schöpfungsakt, sondern die Erschaffung durch ein, an die Erde gerichtetes Gebot. Sowohl das Gebot Gottes, früchtetragende Pflanzen hervorzubringen als auch die Reaktion auf dieses Gebot, das hervorbringen der, die Erde schmückenden Pflanzen, erfolgt noch am gleichen Tag an dem der Erdbodens aus dem Wasser trat.

Wie die Lebensräume sind die Pflanzen in drei Arten Unterteilt:

  1. Grässer, Mose und andere Chryptogame.
  2. Staudengewächse, Getreide und Gemüse
  3. Baumartige Pflanzen und Bäume
12 Und die Erde brachte Gras hervor, Kraut, das Samen hervorbringt nach seiner Art, und Bäume, die Frucht tragen, in welcher ihr Same ist nach ihrer Art. Und Gott sah, daß es gut war.

Am dritten Tag spricht Gott zwei Mal und es werden zwei Werke vollbracht. Worauf auch zwei Mal zu lesen ist das "Gott sah, dass es gut war". Auf den sechsten Tag trifft das gleiche zu. Allerdings wird am sechsten Tag nicht zwei Mal, sondern nur ein Mal für gut befunden. Das zweite Mal wird die gesamte Schöpfung begutachtet und für sehr gut befunden.

Pflanzen sind nicht nur vom Licht abhängig, sie wachsen auch zum Licht hin. Sie richten sich zum Himmel aus, von wo sie ihr Lebensnotwendiges Licht erhalten. Auf diese Weise bezeugen Pflanzen jedem Betrachter, welcher Kraft sie ihren Wuchs und ihre Früchte verdanken. Im Sonnenlicht wachsen Pflanzen nicht nur schneller, sondern bringen auch größere Früchte als im Schatten. Im Gegensatz dazu weisen Pflanzen an zu dunklen Standorten einen kümmernden Wuchs auf oder sie sterben sogar ganz ab. An Früchte braucht man in diesem Fall gar nicht erst denken. 

Wenn der Mensch sich an dem Willen Gottes im Himmel, also nach oben hin orientiert und seinen Lebenswandel danach führt, wird er sehr bald, geleitet durch den heiligen Geist, die ersten guten Früchte bringen. 

Ps 1.1,3: Glücklich der ... seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht! Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und dessen Laub nicht verwelkt; alles was er tut, gelingt ihm.

Gal. 5.22.23: Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. Gegen diese ist das Gesetz nicht gerichtet.

Eph. 2.10: Denn wir sind sein Gebilde, in Christus Jesus geschaffen zu guten Werken, die Gott vorher bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.

Dass der feste Boden und die Pflanzen am gleichen Tag erschienen, zeigt die enge Zusammengehörigkeit des Lebenswandels und den aus ihm hervorkommenden guten Werken.  In Jak. 2 wird welches das erste gute Werk, die Voraussetzung für alle anderen guten Werke ist. Nämlich an Jesus Christus, dem Wort Gottes zu glauben.

Joh. 6.28-29: Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir tun, auf dass wir die Werke Gottes wirken? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubet, den er gesandt hat.

Wie die Pflanzen die Erde schmücken und die Früchte wiederum die Pflanze schmücken, so werden ein gottgefälliges Leben an anderen Stellen des neuen Testaments Früchte und Schmuck des Gläubigen genannt. Der Gläubige soll nicht wie es in der Welt üblich ist, durch teuren Schmuck oder Modetrends sondern durch ein anständiges Verhalten und eine gottgefällige Lebensweise schmücken. 

1.Tim. 2.9.10: ebenso, dass auch die Frauen sich in anständiger Haltung mit Schamhaftigkeit und Sittsamkeit schmücken, nicht mit Haarflechten und Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung, sondern mit dem, was Frauen geziemt, die sich zur Gottesfurcht bekennen, durch gute Werke.

1.Petr. 3.3,4: Euer Schmuck sei nicht der äußerliche durch Flechten der Haare und Umhängen von Gold oder Anziehen von Kleidern, sondern der verborgene Mensch des Herzens im unvergänglichen Schmuck des sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr köstlich ist.

Das gleiche gilt natürlich auch für die Männer. Im Gegensatz zu den Frauen, deren ausgefallene Schmuckstücke und Frisuren zur damaligen Zeit die einzige Möglichkeit waren, sich von der Masse abzusetzen und ihren sozialen Status nach außen hin zu demonstrieren, trugen die Männer in der Regel kaum mehr als einen Siegelring und demonstrierten ihren Rang und sozialen Status in der Öffentlichkeit stattdessen durch ihre Kleidung. So ermahnt Paulus die Männer auch auf eine andere Weise, sich mit geistlichen Tugenden zu schmücken als er es bei den Frauen tat. 

Kol. 3.12-15: So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit. Und der Friede Christi, zu dem ihr auch berufen seid in „einem“ Leibe, regiere in euren Herzen; und seid dankbar.

Nachdem Gott dem Menschen also sein Licht aufgehen lässt (Tag 1) und der Mensch durch das lesen des Wortes Gottes seine Gedanken und Prioritäten nach Gottes Willen zu setzen und sich nach oben hin zu orientieren beginnt (Tag 2), beginnt sich auch der Glaube, das Vertrauen und die Beziehung zu Gott zu verfestigen und sich im praktischen Leben widerzuspiegeln (Tag 3a) so, dass der Gläubige sein Glauben nach aussen transportieren und gute Früchte bringen kann(Tag 3b).

 
-
13 Und es ward Abend und es ward Morgen: dritter Tag.
-
-