Das dritte Siegel - Eine verheerende Hungersnot
Offb. 6.5 & 6 Und als es das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte lebendige Wesen sagen: Komm! Und ich sah: und siehe, ein schwarzes Pferd, und der darauf saß, hatte eine Waage in seiner Hand. 6 Und ich hörte eine Stimme inmitten der vier lebendigen Wesen, die sprach: Ein Maß Weizen für einen Denar, und drei Maß Gerste für einen Denar; und das Öl und den Wein schädige nicht!
Vielleicht als Folge der weltweiten Konflikte des zweiten Siegels oder der sich zuspitzenden Wirtschaftskrise, kommt es mit dem dritten Siegel zu einer Hungersnot. Ein Maß Weizen oder Gerste reichte zur damaligen Zeit aus, um einen Menschen für einen Tag zu sättigen. Bei der Gerste handelt es sich um ein minderwertigeres Getreide als dem Weizen. Ein Denar entsprach einem Tageslohn. Auf die heutige Zeit bezogen, bedeutet dies: Sofern man überhaupt noch einen Job hat, wird in der folgenden Wirtschaftskrise und der mit ihr verbundenen Hungersnot, der Verdienst eines Tages, ausschließlich für die eigene Versorgung reichen. Mit billigerer (minderwertigere) Nahrung (Gerste) kann man drei Personen ernähren.
... und das Öl und den Wein schädige nicht ...
Öl und Wein stehen stellvertretend für Luxusgüter. Diese werden von der Krise nicht betroffen sein. Die Krise betrifft also vor allem die Grundgüter. Bereits in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/9 verhielt es sich ähnlich. Während viele Menschen um ihren Job bangten, ihn verloren oder finanzielle Einbußen durch Kurzarbeit hinnehmen mussten, wurden die Banken großzügig mit Steuergeldern gesund gespritzt. Und auch die Reichen dieser Welt freuten sich über einen unverhofften Geldregen. So wuchs der Luxusmarkt während sowie auch noch Jahre nach der Krise zeitweise im zweistelligen Bereich.
5. Mo. 8.11-14,18 Hüte dich, daß du der HERRN, deines Gottes, nicht vergessest, so daß du nicht beobachtest seine Gebote und seine Rechte und seine Satzungen, die ich dir heute gebiete! damit nicht, wenn du issest und satt wirst, und schöne Häuser baust und bewohnst, und dein Rind- und dein Kleinvieh sich mehrt, und Silber und Gold sich dir mehren, und alles, was du hast, sich mehrt, dein Herz sich erhebe, und du des HERRN, deines Gottes, vergessest,... Sondern du sollst des HERRN, deines Gottes, gedenken; denn er ist es, der dir Kraft gibt, solchen Reichtum zu erwerben; auf daß er seinen Bund aufrechterhalte, den er deinen Vätern geschworen hat, wie es heute geschieht.
Auch wenn diese Worte ursprünglich an das alttestamentliche Israel gerichtet waren, klingt es dennoch wie die Beschreibung der heutigen westlichen Welt. War Europa, sowie auch die übrige westliche Welt, in den letzten Jahrhunderten überwiegend christlich geprägt und hatte Gottes Segnungen wie kaum eine andere Region genossen, so ist auch der Abfall in den letzten Jahrzehnten auf keinem anderen Kontinent so stark voran geschritten wie in Europa.
Heute hat das Geld die Stellung eines goldenen Kalbs eingenommen, um das nicht zuletzt die westliche Welt tanzt. Standen vor wenigen Jahrzehnten noch die Kirchen im Zentrum einer jeden Stadt oder eines Dorfes, so sind es heute die Einkaufstempel und Banken in denen täglich dem Mammon gehuldigt wird. Statt nach dem Willen Gottes zu fragen, hat heute die Börse die Stellung eines modernen Orakels eingenommen, auf das sich täglich der Blick der ganzen Welt richtet. In der Folge dieses Siegels wird allem voran Europa erfahren, wie schwach und unzuverlässig ihr Götze Geld, auf den es so vertraut und von dem es sich so abhängig gemacht hatte wirklich ist.