Die Rückkehr des in aller Welt verstreuten jüdischen Volkes nach Palästina
Gemäß der Vorhersagen zahlreicher alttestamentlicher Propheten sollten die verstreuten Juden ab einem bestimmten Zeitpunkt und in einem länger andauernden Prozess aus aller Welt wieder in Israel gesammelt werden:
Hes. 38.8 Nach vielen Tagen sollst du (Israel) heimgesucht werden: am Ende der Jahre sollst du in das Land kommen, das vom Schwerte wiederhergestellt, das aus vielen Völkern gesammelt ist, auf die Berge Israels, welche beständig verödet waren; und es ist herausgeführt aus den Völkern, ...
Hes. 36.24-26 Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen.
Aus Hes. 38.8 geht hervor, dass der Zeitpunkt an dem die Juden wieder nach Israel zurückzukehren und sich wieder in Israel zu versammeln Beginnen, eine Zeit markiert, die die Bibel mehrfach als die „Endzeit”, „die letzten Tage”,„Ende der Tage” oder wie in Hes 38.8 „Ende der Jahre” bezeichnet. Der bis heute anhaltende Prozess der Rückkehr der Juden nach Israel, begann mit der ersten jüdischen Einwanderungswelle aus Russland im Jahre 1882. Damit kann man das Jahr 1882 als den Beginn des Endes der Jahre oder der Endzeit festmachen. Wann immer man in der Bibel also über Prophetien bezüglich der „die letzten Tage”, „Ende der Tage” oder „Ende der Jahre” stolpert kann man sich gewiss sein, dass die Erfüllung dieser Prophetien in die Zeit nach 1882 zu suchen ist. Seit 1882 bis heute haben sich bereits über 180 solcher die Endzeit betreffende biblische Prophetien erfüllt. Einige werden in der Folge noch im Detail betrachtet werden.
Hes. 36.24-26 "Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen."
Heute sind wir durch die Rückkehr von mittlerweile 3 Mio. Juden aus über 100 Ländern und aus allen 5 Kontinenten nach Israel, Zeit- und Augenzeugen der Erfüllung dieser Prophetie. Aufgrund der Möglichkeit das Jahr 1882, als dem Beginn der Endzeit ausmachen zu können, kann man die Endzeit als eine heute bereits über 130 Jahre andauernde, eigenständige Periode hervorragend von den vorherigen Jahrhunderten des Christentums absetzen, in denen die Juden in aller Welt verstreut waren. Ebenso kann man die Anfangszeit des Christentums von der Geburt des Herrn an, bis ins Jahr 135 n. Chr. als eine eigenständige Periode von den nachfolgenden Jahrhunderten absetzen:
Von dem Jahr der Geburt des Herrn an gerechnet, begann die Zerstreuung der Juden ab 70 n. Chr. Die wenigen in Israel noch verbliebenen Juden übten sich in den Jahren 132-135 n. Chr. in einem zweiten Aufstand gegen die Römer. Dieser Aufstand erboste den damaligen Kaiser Hadrian so sehr, dass er bis zum Jahr 135 n. Chr., den ganzen Landstrich Israels völlig zerschlagen hatte und dem Judenstaat auf diese Weise sein endgültiges Ende setzte.
Ein Volk kehrt Heim
Zahlreiche biblischen Propheten haben einzelne Ereignisse aufgezeichnet, die sich im Laufe der Endzeit ereignen sollten. Daher zeichnet sich anhand der vorhergesagten Ereignisse deutlich ab, dass die Endzeit in einem Prozess ablaufen soll, bestehend aus unterschiedlichen Phasen der Rückkehr der Juden aus der weltweiten Verstreuung nach Palästina. Daran wird auch ersichtlich, dass die heutige Rückkehr der Juden aus aller Welt, ein ganz bedeutendes Zeichen für die baldige Wiederkunft des Herrn ist und wir heute seit bereits 137 Jahren in dieser Zeitperiode leben.
1. Eine erste Prophezeiung bezüglich der Rückkehr der Juden machte der Prophet Jeremia um das Jahr 600 v. Chr.
Jer. 31.10 "Höret das Wort des Herrn, ihr Nationen, und meldet es auf den fernen Inseln und sprechet: Der Israel zerstreut hat, wird es wieder sammeln und es hüten wie ein Hirt seine Herde."
2. Bei dieser Prophezeiung geht jedoch noch nicht hervor, wohin sie gesammelt werden würden. Lediglich dass der, der sie verstreut hat (Gott), sie auch wieder sammeln wird. Der Prophet Hesekiel aber ergänzt die Rückkehr um den Ort der Rückkehr. Nämlich Palästina, den Ort von dem aus sie zuvor auch verstreut wurden.
Hes. 36.24 "Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen."
Hes. 11.17 "Darum sprich: So spricht der Herr, HERR: Ja, ich werde euch aus den Völkern sammeln und euch zusammenbringen aus den Ländern, in welche ihr zerstreut worden seid, und werde euch das Land Israel geben."
Hes. 37.21 "Und rede zu ihnen: So spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich werde die Kinder Israel aus den Nationen herausholen, wohin sie gezogen sind, und ich werde sie von ringsumher sammeln und sie in ihr Land bringen."
3. In den Psalmen wird die Sammlung der Juden prophetisch mit den Wadibächen des Negevs verglichen. Durch diesen Vergleich wird nochmals auf den Prozess in mehreren Phasen hingedeutet:
Ps. 126.4 "Führe unsere Gefangenen zurück, HERR, gleich Wadibächen im Negev!"
Die Negevwüste ist durch große breite Täler gekennzeichnet. Durch diese Täler fließt im Winter ein sehr breiter Strom. Diesem Hauptstrom wird, durch viele kleinere Bäche, von allen Seiten Wasser zugeführt. Andere Bäche wiederum fließen in größere Bäche, die in der Negevebene schließlich in den Hauptstrom münden. Der Vergleich mit den Wadibächen verbildlicht, wie die Juden also nicht in einem einzigen Strom nach Israel zurückkehren sollten, sondern wie die einzelnen Bäche der Negevwüste die in den Hauptstrom in verschiedenen Einwanderungswellen in das Land Israel zurückkehren sollten. Dieses Bild entspricht der tatsächlichen Rückkehr der Juden nach Israel, wie sie seit 1882 stattfindet:
1. Einwanderungswelle (1882 – 1903): ca. 25'000 Juden aus Russland; ca. 1000 Juden aus Jemen
2. Einwanderungswelle (1904 – 1914): ca. 40'000 Juden hauptsächlich aus Russland, aber auch aus Polen
3. Einwanderungswelle (1919 – 1923): ca. 35'000, hauptsächlich aus Russland (53%), aber auch aus Litauen und Rumänien (36%). Der Rest kam aus weiteren osteuropäischen Ländern, abgesehen von 800 Personen, die aus Westeuropa einwanderten. Die Einwanderungswellen
4. Einwanderungswelle (1924 – 1931): ca. 67'000 aus Polen (ca. 50%) und aus der Sowjetunion (ca. 50%)
5. Einwanderungswelle (1932 - 1938): nach Hitlers Machtergreifung: ca. 250'000 Juden, vor allem aus Deutschland
Die Einwanderungswelle „B” (1939 – 1947): So genannte illegale Einwanderer während des Zweiten Weltkrieges, trotz massiver Hürden durch die Briten.
1948 – 2008: Periode der Masseneinwanderungen aus aller Welt, aus allen fünf Kontinenten. Allein in der Zeit vom 15. Mai 1947 bis zum 31. Dezember 1951 emigrierten Juden aus 70 verschiedenen Ländern zurück ins Land der Vorväter. Die meisten auf dem Seeweg. Auch diese Masseneinwanderungen seit 1948 kann man in einzelne markante Wellen unterteilen.
• 1948-1957: Masseneinwanderungen aus den arabischen Ländern rund um Israel: ca. 650’000
• 1948-1970: Masseneinwanderung aus Europa: 557.314
• 1971-1973er: Einwanderung aus der Sowjetunion: 100.000
• 1984-1985: Operation Moses: 11.000 äthiopische Juden kommen nach Israel
• 1985: Operation Saba: 1000 äthiopische Juden ausgeflogen
• 1989: Masseneinwanderung aus Sowjetunion / GUS: ca. 1 Million
• 1991: Operation Salomon: 14.800 äthiopische Juden kehren heim.
• ...
4. Die Einwanderungswellen können ihrerseits in zwei Hauptphasen eingeteilt werden, wie sie auch in der biblischen Prophetie vorhergesagt wird:
4a. Die Fischerphase
Jer. 16.15b-16 "Und ich werde sie in ihr Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe. Siehe, ich will zu vielen Fischern senden, spricht der HERR, die sollen sie fischen. Und danach will ich zu vielen Jägern senden, die sollen sie jagen von jedem Berg und von jedem Hügel und aus den Felsenklüften."
"... Und ich werde sie in ihr Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe. Siehe, ich will zu vielen Fischern senden, spricht der HERR, die sollen sie fischen...."
Das 19. Jhdt. war das Zeitalter des Zionismus. In dieser Zeit versuchten verschiedene jüdische Vordenker darüber zu schreiben und Vorträge zu halten, wie das Judenproblem durch eine Rückkehr der Juden nach Palästina gelöst werden könnte. In ihren Büchern und Zeitungsartikeln versuchten sie die Juden zu motivieren ihre Häuser, Grundstücke und Berufe aufzugeben und nach Palästina zurückzukehren. Einer der wichtigsten Zionisten war Moses Montefiori (1784-1885). Er forderte ab 1827 die Rückkehr von Juden ins Gelobte Land durch finanzielle Unterstützung, durch Landwirtschafts- und Industrieprojekte zu fördern. Ein weitere wichtiger Zionist war Moses Hess (1812-1875). Er schrieb mit dem Buch „Rom und Jerusalem“ 1862 ein grundsätzliches Werk über die Heimkehr der Juden. Die ersten zionistischen Vordenker versuchten die in aller Welt verstreuten Juden nach Palästina zu locken. Der Erfolg der Motivationsversuche ließ allerdings zu wünschen übrig.
4b. Die Jägerphase
Dies änderte sich erst ab dem Jahr 1882 als sich die allererste, der seitdem zahlreichen jüdischen Einwanderungswellen nach Palästina ereignete. Wie für alle darauf folgenden Einwanderungswellen auch, war die Judenverfolgung der Hauptmotor auch für diese erste Einwanderungswelle. So wurde die erste jüdische Einwanderungswelle, im Jahr 1882, durch die Judenverfolgung unter dem russischen Zar Alexander III. ausgelöst.
"...Und danach will ich zu vielen Jägern senden, die sollen sie jagen von jedem Berg und von jedem Hügel und aus den Felsenklüften...."
5. Rückkehr aus dem äußersten Norden: Russland
Jes. 49.12 "Siehe, diese werden von ferne kommen [Süden], und siehe, diese von Norden und von Westen, und diese aus dem Land der Sinim [Osten]."
Bei des Prophetie in Jes. 49.12 handelt es sich um hebr. Poesie. Die „von ferne kommen” entspricht dem Süden, dem Gegenstück des darauf erwähnten Nordens. Der Westen ist das Gegenstück des Ostens in dem das Land Sinim liegt.
Jes. 43.5-6a "Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; vom Aufgang her [Osten] werde ich deinen Samen bringen, und vom Niedergang her [Westen] werde ich dich sammeln. Ich werde zum Norden sagen: Gib heraus! ..."
Von Israel aus gesehen ist Russland das im äußersten Norden gelegene Land. Nördlicher als Russland liegt von Israel aus gesehen kein anderes Land. Und genau aus Russland, dem Land des Nordens, das in der Prophetie so hervorgehoben wird, begann der Prozess der Rückkehr der Juden nach Palästina. Von den heute über 3 Mio. nach Israel zurückgekehrten Juden, stammen über 1,3 Millionen Juden alleine aus Russland, genau so, wie es durch den Propheten Jeremia in Jer. 31.8 vorhergesagt wurde, indem er, betreffend des Landes des Nordens, ausdrücklich von einer „großen Versammlung” spricht.
Jer. 31.8 "Siehe, ich bringe sie aus dem Land des Nordens, ja, ich sammle sie von dem äussersten Ende der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und Gebärende allzumal; in grosser Versammlung kehren sie hierher zurück."
5b. Rückkehr aus China
Jes. 49.12 "Siehe, diese werden von fernher kommen, und siehe, diese von Norden und von Westen, und diese aus dem Lande der Sinim."
In diesem Vers wird mit dem Norden die erste Himmelsrichtung namentlich erwähnt. Wenn zuvor von „von fernher” die Rede ist, so handelt es sich um die dem Norden Gegenüberstehende, nicht namentlich bezeichnete Himmelsrichtung; dem Süden. Ebenso steht das Land der Sinim in diesem Vers, stellvertretend für die gegenüberliegende Himmelsrichtung des zuvor erwähnten Westen. Das Land der Sinim steht also stellvertretend für den Osten. Die Endung „im” steht im hebräischen für die Mehrzahl. Die Sinim sind also die im Land Sin lebenden Menschen. Das Land der „Sinim” ist das Land der „Sinesen”.
Die frühsten greifbaren, in China gefundenen jüdischen Siedlungen stammen bereits aus dem 7. Jahrhundert und damit aus dem frühen Mittelalter. Es hat also nur wenige Jahrhunderte, nach Beginn des Prozesses im Jahr 70 n. Chr. gedauert, bis die Juden in China nachweisbar waren. In der späteren Geschichte gab es weitere jüdische Zuflüsse nach China, unter anderem aus dem Irak und in der neueren Geschichte, unter anderem wegen der Oktoberrevolution, aus Russland. Wegen der kommunistischen Revolution in China ab 1949 flüchteten die meisten chinesischen Juden in den Westen bzw. nach Israel.
6. Rückkehr aus dem Süd- und Nordirak.
Jes. 11.11 "Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird der Herr noch zum zweiten Male seine Hand ausstrecken, um den Überrest seines Volkes, der übrigbleiben wird, loszukaufen aus Assyrien und aus Ägypten und aus Pathros und aus Äthiopien und aus Elam und aus Sinear und aus Hamath und aus den Inseln des Meeres."
Diese Prophetie liegt noch in der Zukunft. Das hebr. Wort „bejom” das an dieser Stelle mit „an jenem Tage” übersetzt wurde, ist ein typischer hebr. Ausdruck, der adverbial für eine Zeitperiode verwendetet wird. Es handelt sich hier also um einen längeren Zeitraum, nicht um einen einzigen Tag.
... zweiten Male seine Hand ausstrecken
Das erste Mal, dass in der Bibel von der ausgestreckten Hand Gottes gesprochen wurde war, als Gott Israel unter der Führung Mose aus Ägypten herausgeführt hatte. Gemäß der Prophetie sollte Gott also ein zweites Mal etwas tun, was er in der Zeit Mose um das Jahr 1706 v. Chr. bereits schon mal getan hat. Diesmal aber wird er die Juden, nicht wie beim ersten Mal, alleine aus Ägypten, sondern aus vielen, den oben genannten Ländern herausführen. Darunter auch aus Assyrien und Sinaer.
loszukaufen aus Assyrien ... und aus Sinear
Assyrien war ein Großreich, welches sein Kerngebiet im heutigen Nordirak hatte. Sinear ist in der Bibel der Ausdruck für den Südirak. An anderen Stellen der Bibel wird der Südirak auch Babylon und „das Land der Chaldäer” genannt. Seit 1941 verließ die jüdische Gemeinschaft von über 150.000 Menschen den Nord- sowie Südirak.
6a. Flucht und Auszug der Juden aus dem Irak.
Die aus dem Irak geflohenen Juden stammten noch zu einem großen Teil von jenen Juden ab, die vor 2600 Jahren durch Nebukadnezar nach Babylon deportiert wurden. Ihre Flucht aus dem Irak, in den letzten Jahrzehnten geschah ebenfalls fluchtartig, nachdem zuvor in Bagdad zahlreiche Juden abgeschlachtet wurden. 1950-52 gab die irakische Regierung den übrigen Juden die offizielle Erlaubnis den Irak verlassen zu dürfen. Diese Erlaubnis des geordneten Auszuges nahmen über 100.000 Juden wahr. Sowohl im Buch des Prophet Jeremia als auch im Buch des Propheten Jesaja spricht Gott sowohl von der Flucht als auch von dem geordneten Auszug aus dem Irak:
Jer. 50.8 Flüchtet aus Babel hinaus, und ziehet aus dem Lande der Chaldäer; und seid wie die Böcke vor der Herde her!
Jes. 48.20 Ziehet aus Babel, fliehet aus Chaldäa mit Jubelschall; verkündiget, laßt dieses hören, bringet es aus bis an das Ende der Erde! Sprechet: Der HERR hat seinen Knecht Jakob erlöst.
Beide Bibelstellen haben sich in unserer Zeit ganz dramatisch erfüllt. Heute leben nur noch weniger als 30 Juden im Irak.
6b. Flucht und Auszug vor der Katastrophe im Irak
Aus dem Buch des Propheten Jeremia geht hervor, dass nach dem Auszug der Juden, eine Katastrophe über den Irak, als dem Gericht Gottes folgen wird:
Jer. 51.6 Fliehet aus Babel hinaus und rettet ein jeder sein Leben, werdet nicht vertilgt wegen seiner Ungerechtigkeit! denn es ist die Zeit der Rache des HERRN: was es getan hat, vergilt er ihm.
Schon vor den verheerenden Golfkriegen von 1991 und 2003 war die jüdische Gemeinschaft bereits vollständig aus dem Irak geflohen. Neben der Katastrophe der beiden Kriege, starben auch in Folge des 12 Jahre andauernden UNO-Embargos, alleine geschätzte 500.000 Kinder.
6c. Schlimme Nachricht im Land
6d. Herrscher folgt auf Herrscher
Jer. 51.45,46 Ziehet aus ihm hinaus, mein Volk, und rettet ein jeder sein Leben vor der Glut des Zornes des HERRN! 46 Und daß euer Herz nicht zaghaft werde, und ihr euch nicht fürchtet vor dem Gerüchte, welches im Lande vernommen wird! denn in dem einen Jahre kommt diese Nachricht, und in dem Jahre nachher jenes Nachricht und Gewalttat im Lande, Herrscher folgt auf Herrscher.
Die zunächst positive Botschaft der Ausreiseerlaubnis aus dem Irak in den ersten Jahren der 50er Jahre war allerdings auch mit Bedingungen verknüpft. So musste man sich für die Ausreise zunächst anmelden und seine irakische Staatsbürgerschaft abgeben. Außerdem durfte man sein Eigentum für höchstens ein Zehntel des Wertes verkaufen und eine hohe Ausreisegebühr entrichten. Doch plötzlich fand im Irak ein Regierungsumsturz statt. Der Präsident Nadschi al-Suwaidi wurde im September 1950 durch Nuri as-Said gestürzt. In der Folge wurde auch die Ausreiseerlaubnis der Juden zurückgezogen. Nun standen viele Juden scheinbar völlig recht- und mittellos dar weil sie ihre Habe bereits verkauft jedoch noch nicht ausgereist waren.
6e. Und daß euer Herz nicht zaghaft werde, und ihr euch nicht fürchtet vor dem Gerüchte
Jer. 51.46 Und daß euer Herz nicht zaghaft werde, und ihr euch nicht fürchtet vor dem Gerüchte, welches im Lande vernommen wird! denn in dem einen Jahre kommt diese Nachricht, und in dem Jahre nachher jene Nachricht und Gewalttat im Lande, Herrscher folgt auf Herrscher.
Dennoch fanden, trotz des Verbots, alle Flüge aus dem Irak heraus statt und schließlich haben alle zur Ausreise angemeldeten Juden den Irak verlassen können. Weshalb die Flüge trotz des Verbots nicht unterbunden wurden, ist bis heute völlig unklar.
6f. in dem einen Jahre kommt diese Nachricht, und in dem Jahre nachher jene Nachricht
Jer. 51.46 Und daß euer Herz nicht zaghaft werde, und ihr euch nicht fürchtet vor dem Gerüchte, welches im Lande vernommen wird! denn in dem einen Jahre kommt diese Nachricht, und in dem Jahre nachher jene Nachricht und Gewalttat im Lande, Herrscher folgt auf Herrscher.
Das, dem biblischen Kalender entsprechende jüdische Jahr verlief damals vom 24. Sep. 1949 bis 11. Sep. 1950. Genau in diesem Jahr kam die gute Nachricht der Ausreiseerlaubnis. Die Nachricht vom Ausreiseverbot fiel genau in das jüdische Jahr danach; vom 12. Sep. 1950 bis 30. Aug. 1951. Der Sturz von Nadschi al-Suwaidi durch Nuri as-Said geschah im September und damit genau zum jüdischen Jahreswechsel
6g. Gewalttat ist im Land
Jer. 51.46 Und daß euer Herz nicht zaghaft werde, und ihr euch nicht fürchtet vor dem Gerüchte, welches im Lande vernommen wird! denn in dem einen Jahre kommt diese Nachricht, und in dem Jahre nachher jene Nachricht und Gewalttat im Lande, Herrscher folgt auf Herrscher.
1951 wurde auch eine jüdische Untergrundorganisation, die die heimlichen Herausführungen der Juden aus dem Irak nach Israel organisierte, vom irakischen Geheimdienst aufgedeckt und blutig zusammengeschlagen. Auch dies geschah im Zusammenhang mit dem Sturz Nadschi al-Suwaidi durch Nuri as-Said. Jeder dieser Punkte der biblischen Prophetie Jeremias ist binnen zwei Jahren genauso wie vorhergesagt, ganz präzise in Erfüllung gegangen.
7. Rückkehr der Juden aus Unter- und Oberägypten.
Jes. 11.11 Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird der Herr noch zum zweiten Male seine Hand ausstrecken, um den Überrest seines Volkes, der übrigbleiben wird, loszukaufen aus Assyrien und aus Ägypten und aus Pathros und aus Äthiopien und aus Elam und aus Sinear und aus Hamath und aus den Inseln des Meeres.
„Pathros” entspricht dem altägyptischen Wort „p’t’rs”. Weil man heute nicht mehr weiß, wie die Ägypter die Hieroglyphen damals ausgesprochen haben, setzt man heute einfach ein „e” für die Vokale ein. Man liest dann „Peteres”, was dem hebr. „Pathros” entspricht. Dies bedeutet soviel wie „das Südland“ und bezeichnet das Gebiet Oberägyptens. Also das Niltal, das sich in Nord-Süd-Richtung zwischen Kairo und Assuan erstreckt. „Mizrajim“ ist ein heute noch vielen Ägyptern bekanntes Wort für Ägypten - ganz besonders für Unterägypten. Insbesondere wenn „Pathros” und „Mizrajim” als Paar im Text vorkommen.
Die meisten der rund 80.000 Juden, die 1948 noch in Ägypten lebten, hatten ihren Wohnsitz in Kairo oder Alexandria. Kleinere Ortschaften, wo die jüdische Einwohnerschaft im 20. Jh. blühende Gemeinschaften bildeten waren in Unterägypten: Damanhur, Damietta, Port Said, Mansura, Zifta, Benha, Mohala, Kubra, Tanta. Und in Oberägypten: Fajum, Beni Suef, Minja, Assuan und Qena.
Die Prophetie bezüglich Ägypten erfüllte sich, als 1948 praktisch alle in Ägypten lebenden Juden in einer Art modernen Exodus Ägypten verließen. In Folge der Gründung des Staates Israel kam es in Ägypten zu Judenverfolgungen mit Massakern, Internierungen und Vertreibung. So war auch hier der Antrieb der Juden nach Israel zu gehen die Verfolgung. Heute leben nur noch wenige Dutzend Juden in Ägypten.
8. Rückkehr der Juden aus dem Iran
Jes. 11.11 Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird der Herr noch zum zweiten Male seine Hand ausstrecken, um den Überrest seines Volkes, der übrigbleiben wird, loszukaufen aus Assyrien und aus Ägypten und aus Pathros und aus Äthiopien und aus Elam und aus Sinear und aus Hamath und aus den Inseln des Meeres.
„Elam” bezeichnet als Ländernamen das Gebiet eines alt-orientalischem Reiches im Südwesten des heutigen Iran. Es lag östlich des Tigris und nördlich des persischen Golfes. In Elam lag auch die Stadt „Susa”. Sie war Hauptstadt und Winterresidenz des persischen Weltreichs vor 2600 Jahren.
Auch hier verließen ab dem Jahr 1948 bis 1978 70000 Juden den Iran. Weitere 10000de Juden verließen den Iran in der Folge der islamischen Revolution von 1979 unter dramatischen Umständen. Schon in den ersten Monaten waren es über 20.000 Juden. Seit 1948 verließen ca. 125.000 Juden den Iran um in den USA oder Israel Zuflucht zu suchen. Im gesamten 20. Jhdt. Immigrierten ca. 80.000 Juden aus dem Iran nach Israel.
9. Rückkehr der Juden aus Syrien.
Jes. 11.11 Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird der Herr noch zum zweiten Male seine Hand ausstrecken, um den Überrest seines Volkes, der übrigbleiben wird, loszukaufen aus Assyrien und aus Ägypten und aus Pathros und aus Äthiopien und aus Elam und aus Sinear und aus Hamath und aus den Inseln des Meeres.
Der Name „Hamath” bezeichnet heute sowohl die heutige Stadt Hama als auch das von dieser Stadt einst beherrschte Land in Nordsyrien. Da „Hamath” in Jes. 11.11 in einer Reihe anderer Länder aufgezählt wird, wird deutlich, dass es in der Prophetie nicht um die Stadt allein, sondern um das Land geht. Auch hier begann die Ausreisewelle im Jahr 1948 und so kehrten bis 1964 insgesamt 26.000 Juden aus Syrien nach Israel zurück.
10. Rückkehr der Juden aus dem Sudan.
Jes. 11.11 Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird der Herr noch zum zweiten Male seine Hand ausstrecken, um den Überrest seines Volkes, der übrigbleiben wird, loszukaufen aus Assyrien und aus Ägypten und aus Pathros und aus Kush und aus Elam und aus Sinear und aus Hamath und aus den Inseln des Meeres.
Der geographische Name „Kush” bezeichnet das Gebiet südlich von Ägypten. Insbesondere ist mit Kush das Gebiet des heutigen Sudan gemeint. Im weiter gefassten Sinn auch Äthiopien. Auch in Äthiopien erlitten die Juden im 20. Jhdt. grauenvolle Verfolgungen. Von 1980 bis 82 wurden in geheimen Operationen ca. 2500 Juden nach Israel ausgeflogen. Eine weitere sehr große Gruppe wanderte zu Fuß und unter sehr gefährlichen Bedingungen über die Grenze nach Sudan.
Am 21. Nov. 1981 begann die Operation „Moses” und endete am 5. Jan. 1985. Aus sudanesischen Flüchtlingslagern wurden die Juden mit Bussen zu einem militärischen Flughafen in der Nähe von Khartum gefahren und in einer streng geheimen Aktion 8.000 Juden aus dem Sudan geflogen. Durch Indiskretion wurde die Aktion in den Medien Publik gemacht und die ganze Operation vorzeitig abgebrochen. Die arabische Welt reagierte empört auf die Evakuierung. Die Arabische Liga verurteilte sie als „einen Akt der Piraterie und rassischen Diskriminierung.” Nach Verhandlungen der USA mit Khartum wurde die „Operation Saba“ gestartet: In der Nacht vom 28. auf den 29. Mai 1985 wurden mit 6 Turbo-Prob Maschinen vom Typ 130C des US-Luftwaffenstützpunktes bei Frankfurt ca. 1000 Juden aus dem Sudan ins Gelobte Land überführt.
1991 übernahmen erithräische und tigrinische Rebellen übernehmen die Kontrolle von Adis Abeba und der Herrscher Mengistu Haile Mariam musste fliehen. In dieser Situation begann ab dem 24. Mai die „Operation Salomon“. Innerhalb von 36 Stunden flogen 36 Herkules c-130s Maschinen der ELAL mehr als 14.000 äthiopische Juden aus. Um die Kapazität der Flugzeuge zu erhöhen, wurden die Sitze aus den Flugzeugen entfernt. Zeitweise bis 28 Flugzeuge gleichzeitig in der Luft. Die Flugroute wurde so gewählt, dass kein einziges arabisches Land überflogen wurde. So verlief die Flugroute zwangsweise und zum größten Teil über dem Roten Meer.
11. Rückkehr aus Jemen, Aden, Dschibuti und Eritrea
Auch in Jemen begann 1948 eine Verfolgung der Juden in Folge der Saatsgründung Israel. Auch hier wurde eine streng geheime Operation ins Leben gerufen und im Juni 1949 und September 1950: 49'000 Juden mit 378 Flügen ins Land ihrer Vorväter heimgebracht. Dazu etwa 6’500 Juden aus Aden und 500 Juden aus Dschibuti und aus Eritrea nach Israel gebracht. Diese Operation wurde mit Hilfe englischer und amerikanischer Transportflugzeuge durchgeführt. All diese Staaten liegen am Roten Meer:
Ps. 107.1-3 Preiset den HERRN, denn er ist gut, denn seine Güte währt ewiglich! 2 So sollen sagen die Erlösten des HERRN, die er aus der Hand des Bedrängers erlöst, 3 Und die er gesammelt hat aus den Ländern, von Osten und von Westen, von Norden und vom Meere.
... aus den Ländern, ... vom Meere.
In diesen Versen fällt auf, dass nur drei Himmelsrichtungen namentlich genannt werden. Der Süden wird nicht genannt, stattdessen wird das südlich von Israel gelegene Rote Meer genannt. Und so erfüllte sich auch der dritte Vers von Psalm 107 ganz wörtlich.
12. Rückkehr der Juden aus Europa.
Jes. 11.11 Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird der Herr noch zum zweiten Male seine Hand ausstrecken, um den Überrest seines Volkes, der übrigbleiben wird, loszukaufen aus Assyrien und aus Ägypten und aus Pathros und aus Kush und aus Elam und aus Sinear und aus Hamath und aus den Inseln des Meeres.
Bei dem hebr. Wort „ijim” das in Jes. 11.11 mit Inseln übersetzt ist, handelt es sich um einen geographischen Begriff der die Inseln und Küstenländer des Mittelmeeres auf der europäschen Seite von Kleinasien bis Spanien bezeichnet. So erklären es Keil und Delitzsch, die zwei größten Spezialisten der hebräischen Sprache des 19. Jahrhundert, in ihrem Kommentar zum Alten Testament, Bd. 1, S.134. Damit steht der Ausdruck „ijim” im Alten Testament stellvertretend für den gesamten europäischen Kontinent.
Die 5. Einwanderungswelle von 1932 - 1938 wurde durch die Machtergreifung Hitlers ausgelöst. In dieser Zeit wanderten ca. 250'000 Juden, vor allem aus Deutschland, nach Israel aus. 1939 – 1947 folgte die Alijah B, die so genannte illegale Einwanderung während des Zweiten Weltkrieges.
Die Staatsgründung Israels veranlasste nochmals tausende Juden in den Jahren 1948 bis 1964 aus Europa nach Israel zu ziehen, darunter:
• Polen: 104.000
• Tschechoslowakei: 40.000
• Rumänien: 119.000
• Türkei: 37.000
• Bulgarien: 37.000
• Ungarn: 14.000
• Deutschland: 9.000
• Jugoslawien: 8.000
13. Rückkehr aus Südafrika
Jes. 43.5-6 Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; vom Aufgang her werde ich deinen Samen bringen, und vom Niedergang her werde ich dich sammeln. Ich werde zum Norden sagen: Gib heraus! und zum Süden: Halte nicht zurück, bringe meine Söhne von fernher und meine Töchter vom Ende der Erde,
Südlich von Israel liegt Afrika. Das südlichste Land Afrikas, praktisch am Ende der Welt in Richtung Süden, ist Süd-afrika. Südafrika entwickelte sich ganz besonders seit dem 19. Jhdt. zu einem Zufluchtsland für Juden, in dem über die Jahrzehnte eine große jüdische Gemeinde heran wuchs.
14. Mit dem Flugzeug nach Hause
Der größte Teil der in den letzten 137 Jahren nach Israel zurückgekehrten Juden ist mit dem Schiff nach Israel zurückgekehrt. Doch auch das Flugzeug spielte in den letzten Jahrzehnten eine bedeutende Rolle. Doch wie sollte ein Prophet vor 2600 Jahren die Rückkehr mit einem Flugzeug, beschreiben? Vermutlich mit einer Frage:
Jes. 60.8,9 Wer sind diese, die wie eine Wolke geflogen kommen und gleich Tauben zu ihren Schlägen? 9 Denn auf mich hoffen die Inseln, und die Tarsisschiffe ziehen voran, um deine Kinder aus der Ferne zu bringen, und ihr Silber und ihr Gold mit ihnen, zu dem Namen des HERRN, deines Gottes, und zu dem Heiligen Israels, weil er dich herrlich gemacht hat.