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Offb. 6.11 Und es wurde ihnen einem jeden ein weißes Gewand gegeben; und es wurde ihnen gesagt, daß sie noch eine kleine Zeit ruhen sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet sein würden, die ebenso wie sie getötet werden würden.

... weißes Kleid...

Von weißen Kleidern wird in der Offenbarung öfters gesprochen. Weiß gilt als die Farbe der Reinheit. Dass die Menschen weiße Kleider bekommen bedeutet, dass sie vor Gott als gerechtfertigt darstehen. Mit einer weißen Weste, würde man heute sagen, die sie von Gott selbst bekommen.

Exkurs: Weise Kleider: Gerechtigkeit anziehen, die vor Gott gilt.

Das erste Mal werden Kleider bereits unmittelbar nach dem Sündenfall erwähnt. Als Adam und Eva nach diesem erkannten, dass sie nackt waren hatten sie erstmals in ihrem Leben das Bedürfnis sich anzuziehen. Es ist der Moment in dem sie erkannten, dass mit der Sünde etwas Unreines in sie eingezogen war, womit sie vor Gott nicht bestehen konnten und sich daher zu verbergen versuchten. Der Bruch der Beziehung des Menschen mit Gott, durch die Sünde, wird hier ganz deutlich. Aber selbst nachdem sie sich selber Kleider aus Blättern gemacht haben, versuchten sie sich dennoch zu verstecken. Als Gott sie fragte, warum sie sich verstecken würden, begründete Adam dies, obwohl er bereits angezogen war damit, dass er nackt war.

1. Mo. 3.7-10 Da wurden ihrer beider Augen aufgetan, und sie erkannten, daß sie nackt waren; und sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich Schürzen. 8 Und sie hörten die Stimme Jehovas Gottes, der im Garten wandelte bei der Kühle des Tages. Und der Mensch und sein Weib versteckten sich vor dem Angesicht Gottes, des HERRN mitten unter die Bäume des Gartens. 9 Und  Gott, der HERR rief den Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du? 10 Und er sprach: Ich hörte deine Stimme im Garten, und ich fürchtete mich, denn ich bin nackt, und ich versteckte mich.

Trotz der selbst gemachten Kleider fühlten sie sich also immer noch nackt. Nachdem sie aus dem Garten Eden ausgewiesen worden sind, bekammen sie von Gott selbst Kleider aus Tierfellen. 

1. Mo. 3.21 Und Gott der HERR machte Adam und seinem Weibe Röcke von Fell und bekleidete sie.

Dieser Vers zeigt, dass Gott die Menschen nicht allein gelassen hat. Stattdessen fand hier eine göttliche Fürsorge statt. Außerdem sahen Adam und Eva sich durch die toten Tiere zum ersten Mal in ihrem Leben mit dem unmittelbaren Tod - den Konsequenzen ihres Handelns - konfrontiert. Sie sahen zum ersten mal tote Körper und wie unschuldiges Blut für sie, die Schuldigen vergossen werden musste.

Die zuvor von Adam und Eva selbst gemachten Kleider waren hingegen offensichtlich wirkungslos. Sie sind ein Bild für den Versuch des Menschen, durch eigene Werke, entsprechend der eigenen Moralvorstellungen, vor Gott gerecht darstehen zu können. Allerdings macht die Gerechtigkeit, mit der der Mensch sich das Heil selbst verdienen möchte, seine bereits begangenen Sünden nicht ungeschehen. 

Durch die Kleider aus Fell, die sie von Gott bekommen haben, haben sie eine Möglichkeit erhalten wieder in Gottes Gegenwart zu treten ohne sich schämen zu müssen. Die Felle bedeckten Adam und Eva, also nicht nur körperlich sondern auch geistlich. Das lehrt fünf Lektionen:

  1. Um sich Gott zu nähern braucht man eine angemessene Bedeckung
  2. Die von Menschen gemachte  Bedeckung ist nicht annehmbar.
  3. Gott selbst muss für die Bedeckung sorgen. 
  4. Die angemessene Bedeckung verlangte das vergießen von Blut.
  5. Gottes Gnade sorgte dafür.

Alle fünf Punkte erfüllten sich indem Herrn Jesus:

 Gal. 3.27 "Denn soviele euer auf Christum getauft worden sind, ihr habt Christum angezogen"

Die Tieropfer sind also eine Vorausschattung auf den Herrn Jesus, der für die Sünden der Welt am Kreuz von Golgatha starb.

2. Kor. 5.21 "Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm.

Jes 53.4-6 Fürwahr, er hat unsere Leiden getragen, und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen. Und wir, wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Missetaten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns ein jeder auf seinen Weg; und der HERR hat ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit.

Wie die eigenen Werke des Menschen in Gottes Augen aussehen, zeigt eine andere Illustration aus dem neuen Testament. Als der Herr Jesus am Sonntag vor seiner Kreuzigung nach Jerusalem ging, wurde er vor den Toren Jerusalems von den Menschen jubelnd empfangen: 

Mk. 11.8 Viele aber breiteten ihre Kleider aus auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen [und streuten sie auf den Weg]; 9 und die vorangingen und nachfolgten, riefen: Hosanna! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn! 

Diese Ehrerbietung sieht auf den ersten Blick sehr fromm aus, jedoch ist sie nichts anderes als eine Art Gerechtigkeit durch Werke. Sie macht zwar einen frommen Eindruck, die Kleider jedoch bleiben auf der Straße liegen und werden sowohl von dem Eselfohlen auf dem der Herr zu diesem Zeitpunkt sitzt, als auch von der darüber hinweg laufenden Volksmenge zertreten und spätestens nachdem der Letzte drüber gelaufen ist, hatte der Betrachter ein eindrucksvolles Bild vor Augen, was unter unflätigen Kleidern zu verstehen ist.

Jes. 64.6 Und wir allesamt sind dem Unreinen gleich geworden, und alle unsere Gerechtigkeiten gleich einem unflätigen Kleide; und wir verwelkten allesamt wie ein Blatt, und unsere Missetaten rafften uns dahin wie der Wind. 

Überhaupt war die Begeisterung des Volkes offensichtlich nur rein äußerlich und legte sich schon in den folgenden Stunden, so dass im Markusevangelium berichtet wird, wie der Herr bereits am Abend des gleichen Tages Jerusalem nur noch mit seinen Jüngern verließ. Am eindrucksvollsten aber, zeigte sich die äußerliche Begeisterung der Volksmenge nur wenige Tage später, als die ganze Volksmenge, die bei dem Stadthalter Pilatus stand, die Kreuzigung des Herrn forderte. 

Lk. 23.18,20,21 „Die ganze Menge schrie aber zugleich und sagte: Hinweg mit diesem, gib uns aber den Barabbas los! Pilatus rief ihnen nun wiederum zu, indem er Jesum losgeben wollte. Sie aber schrien dagegen und sagten: Kreuzige, kreuzige ihn!“ 

Anstatt also das ohnehin unmögliche zu versuchen und mit der eigenen unzulänglichen Gerechtigkeit versuchen vor Gott als gerecht dazustehen, braucht es den einzigen Weg für sich persönlich im Glauben in Anspruch zu nehmen, den Gott den Menschen durch den Herrn Jesus bereitete. 

Joh. 11.25 Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben

Joh. 14.6 Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. 

1. Mo. 15.6 Abram glaubte dem HERRN, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit.

Röm. 1.17 "Denn Gottes Gerechtigkeit wird darin geoffenbart aus Glauben zu Glauben, wie geschrieben steht: "Der Gerechte aber wird aus Glauben leben"".

Was Gott von den Menschen erwartet ist keine Kirchensteuer, keinen Ablasshandel, keine Mitgliedschaft in einer Kirche sondern, dass der Mensch sich seine Schuld vor Gott bewusst macht und in einer ganz persönlichen Buße über seine Schuld zu Gott umkehrt und das von Gott dem Menschen, in dem Herrn Jesus angebotene Werk zur Erlösung im Glauben annimmt.

Röm. 3.22-26 Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesum Christum gegen alle und auf alle, die da glauben. Denn es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes, und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christo Jesu ist; welchen Gott dargestellt hat zu einem Gnadenstuhl durch den Glauben an sein Blut, zur Erweisung seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden unter der Nachsicht Gottes; zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, daß er gerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens an Jesum ist.

1. Joh. 1.7-9 … so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde. 8 Wenn wir sagen, daß wir keine Sünde haben, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. 9 Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.

Joh. 5.24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen

In dem HERRN Jesus, seinem Sohn, hat Gott dem Menschen also einen Weg zum Heil geschaffen. Einen Weg, den jeder Mensch durch Glauben für sich in Anspruch nehmen kann.