Das vierte Schalengericht
Offb. 16.8,9 Und der vierte goß seine Schale aus auf die Sonne; und es wurde ihr gegeben, die Menschen mit Feuer zu versengen. 9 Und die Menschen wurden von großer Hitze versengt und lästerten den Namen Gottes, der über diese Plagen Gewalt hat, und taten nicht Buße, ihm Ehre zu geben.
Aus der Schöpfungsgeschichte ist zu entnehmen, dass die Sonne das Symbol für die oberste Regierungsgewalt ist.
1. Mo. 1.16-18 Und Gott machte die zwei großen Lichter: das große Licht zur Beherrschung des Tages, und das kleine Licht zur Beherrschung der Nacht, und die Sterne. 17 Und Gott setzte sie an die Ausdehnung des Himmels, um auf die Erde zu leuchten, 18 und um zu herrschen am Tage und in der Nacht und das Licht von der Finsternis zu scheiden. Und Gott sah, daß es gut war.
Wie jeder Mensch seinen Schöpfer und Erhalter zum Mittelpunkt seines Lebensmachen sollte, ist die Sonne der Mittelpunkt unseres Sonnensystems. Durch ihre Anziehungskraft in der Bahn gehalten, dreht sich das gesamte Planetensystem um die Sonne.
Hebr. 1.3 welcher, der Abglanz seiner Herrlichkeit und der Abdruck seines Wesens seiend und alle Dinge durch das Wort seiner Macht tragend, ...
Mit ihrem Licht gibt die Sonne die Grundlage allen Lebens. Das Licht der Sonne spendet nicht nur Wärme sondern lässt auch die Pflanzen wachsen welche ihrerseits am Anfang der Nahrungskette stehen und den zum Leben notwendigen Sauerstoff bilden. Wie Gott als der Schöpfer und Erhalter von allem, steht die Sonne in der Schöpfung die Sonne, von allem was für das Leben auf der Erde notwendig ist, an erster Stelle.
Joh. 1.4: In ihm (dem Herrn Jesus) war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
Joh. 1.9: Das war das wahrhaftige Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet
Auch ist die Sonne in ihrem eigenen Licht verhüllt und dem natürlichen Auge daher verborgen. Es ist unmöglich mit bloßem Auge in sie hinein zu schauen.
1. Tim. 6.16: der allein Unsterblichkeit hat und ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat, auch nicht sehen kann.
Während der Anwesenheit der Sonne kann es gar nicht anders, als hell sein. Wo sie hinscheint muss jegleiche Finsternis weichen und alles wird erhellt.
Joh. 1.5: Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst
Das Licht ist in der Bibel ein Symbol für die vollkommene Herrlichkeit Gottes. Als Symbol für die Sünde, steht dem Licht steht die Finsternis entgegen.
Joh. 3.19: Dies aber ist das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse
Röm. 13.12: Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe. Laßt uns nun die Werke der Finsternis ablegen und die Waffen des Lichts anziehen. 13 Laßt uns anständig wandeln wie am Tage; nicht in Schwelgereien und Trinkgelagen, nicht in Unzucht und Ausschweifungen, nicht in Streit und Neid;
Die Sünde ist alles, was Gottes vollkommenen Maßstab nicht entspricht. In Römer 3,23 heißt es: „... alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten ...". Das erinnert uns daran, dass Gott absolut vollkommen ist.
1. Joh. 1.5: Und dies ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: daß Gott Licht (Vollkommenheit) ist und gar keine Finsternis (Sünde) in ihm ist
Der Mensch ist nicht vollkommen, er ist ein Sünder. Deshalb ist jeder Mensch vor Gott schuldig. Ein Richter der den Schuldigen nicht straft, gesellt sich zum Verbrecher! Ein gerechter Richter MUSS den Schuldigen verurteilen und so wird sich auch jeder Mensch, der das Gnadenangebot Gottes ablehnt irgendwann vor seinem Schöpfer, als seinem Richter verantworten müssen. Andererseits würde Gottes Herrlichkeit beeinträchtigt werden, was völlig undenkbar ist.
So ist auch die Sonne nicht nur Grundlage allem Lebens. Mit ihrer Glut kann sie ebenso zerstörerisch wirken. Die Sonnenglut ist in der Bibel daher sehr passend, ein Symbol für das Gericht Gottes über alles Böse, dass seiner Herrlichkeit entgegensteht.
2. Mo.15.7: Und in der Größe deiner Hoheit hast du niedergerissen, die sich wider dich erhoben; du ließest deine Zornglut los: sie hat sie verzehrt wie Stoppeln.
2. Chr. 30.8: Nun verhärtet euren Nacken nicht, wie eure Väter; gebet dem Herrn die Hand und kommet zu seinem Heiligtum, das er geheiligt hat auf ewig, und dienet dem Herrn, eurem Gott, damit die Glut seines Zornes sich von euch wende.
Nachdem die Isolation und Einsamkeit, als Folge des zweiten Schalengerichts, bereits ein Vorgeschmack auf die Auflösung aller Beziehungen der unerretteten Seelen nach dem Tod sein wird, ist die Folge des vierten Schalengerichts ein Bild und Vorgeschmack auf die empfundenen Seelenschmerzen, die dieser Zustand zur Folge hat.
Offb. 21.8: Den Feigen aber und Ungläubigen und mit Greueln Befleckten und Mördern und Hurern und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern - ihr Teil ist in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt, welches der zweite Tod ist.
Obwohl im Zusammenhang mit der Hölle das Feuer sehr oft erwähnt wird, wird die Hölle auch ähnlich häufig als äußerste Finsternis bezeichnet. Feuer und Finsternis scheinen zunächst aber ein Wiederspruch zu sein. Mit dem Sündenfall, in dessen Zuge der Mensch die Gegenwart Gottes, das „wahre Licht der Welt“ verlassen und unter die Herrschaft der Sünde gefallen ist, ist der Mensch bildlich in Finsternis gefallen. Obwohl die Beziehung zwischen Gott und dem Menschen, wegen der Sünde stark beeinträchtigt ist, lebt jeder Mensch aber dennoch in einer wenn auch sehr kläglichen Verbindung mit Gott. Diese Verbindung kommt schon alleine dadurch zum Ausdruck, dass dieser Mensch lebt, von Gott am Leben erhalten wird. Stirbt dieser Mensch, ohne sich zu Lebzeiten für Gott entschieden und den ihm angebotenen Weg zur Vergebung seiner Sünden angenommen zu haben, wird dieser Mensch nach seinem irdischen Tod, auf ewig in völliger Trennung von Gott (dem Licht der Welt) und damit in äußerster Finsternis existieren. Dies nennt die Bibel den 2. Tod. Bei dem Höllenfeuer kann es sich dem entsprechend also nicht um echtes Feuer handeln, da dieses Feuer eine Quelle oder einen Erhalter brauchen würde, den es in einem völlig gottesfernen Ort aber nicht geben kann. Vielmehr wird das Feuer symbolisch für den empfundenen Seelenschmerz und der aufsteigende Rauch für die aus diesem Zustand resultierenden Qualen stehen.
Offb. 14.11 Und der Rauch ihrer Qual steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier und sein Bild anbeten, und wenn jemand das Malzeichen seines Namens annimmt.
Die gerade besprochene Finsternis ist Bestandteil des folgenden fünften Schalengerichts.