Die Gaia-Theorie 

Die Theosophie lehrt ein Gruppenbewusstsein zwischen allem Lebendigen sowie dem Materiellen, begonnen beim kleinsten Staubkorn über Steine und Berge bis hin zum Weltraum und allen in ihm vorhandenen Himmelskörpern. Im letzten Jahrhundert gab es einige religiöse Bewegungen, die ähnliche Theorien über die Gottheit einer lebendigen Materie vorgelegt haben, aber nur die Gaia-Theorie hat es, als eine Mischung aus Wissenschaft, Heidentum, östlicher Mystik, Hexerei und Feminismus geschafft die Umweltbewegung, die New-Age-Bewegung, die östlichen Religionen und sogar die Führer vieler christlicher Konfessionen hinter dieser bastardisierten Version des Heidentum zu versammeln. Gaia ist im Grunde eine erneuerte, modernisierte Version des Heidentums, dem von der Wissenschaft, Evolutionstheorie und Raumfahrtzeitaltermentalität ein neues Aussehen gegeben wurde um sie für eine moderne Welt glaubwürdiger klingen zu lassen - Dennoch ist es das gleiche alte Heidentum in all seinen Übeln. Die moderne Gaia-Hypothese wurde ursprünglich von Dr. James Lovelock formuliert. 
 
Dr. Lovelock ist einer der weltweit bekanntesten und einflussreichsten Wissenschaftler. Er hat Abschlüsse in zahlreichen Bereichen, darunter Medizin, Chemie und Physik. Lovelock arbeitete während der 1960er Jahre als Berater für das Raumfahrzeugprojekt "Viking" der NASA. Seine Aufgabe war es, Methoden zu entwickeln, um Leben auf dem Mars entdecken zu können. Er behauptet, dass er auf der Suche nach geeigneten Methoden erkannte, dass Bedingungen, die das Leben auf der Erde ermöglichten, nicht auf "natürliche" Weise eintreten konnten. Das System ist so gut ausbalanciert und doch so dynamisch, dass das Leben selbst wie ein selbstregulierender empfindungsfähiger Superorganismus wirkt. Darauf hin empfahl er der NASA, sie solle ihre Mission abbrechen, weil es nicht möglich wäre das sich Leben auf dem Mars entwickelt haben könnte. Seine Theorie stellt die Erde nicht als den Felsen dar, der sie ist, sondern als ein empfindungsfähigen Superorganismus, das er nach der antiken griechischen Göttin der Erde "Gaia" benannte. 
 
In der griechischen Mythologie war es Gaia, die "Ordnung aus dem Chaos hervorbrachte". James Lovelock‘s Theorie behauptet, dass die "Biota", die Fauna und Flora der Erde, eng verbunden mit ihrer Umwelt ist und als ein einziges großes, selbstregulierendes lebendes System so funktioniert, dass die Bedingungen, die für das Leben geeignet sind, erhalten bleiben. Dieses lebende System, glaubte er, war das Ergebnis einer Meta-Lebensform, die unseren Planeten vor Milliarden von Jahren besetzte und 5 einen Prozess der Umwandlung dieses Planeten in seine eigene Substanz begann. Des Weiteren sei der Mensch ein Schlüsselelement dieses Organismus. In seinem Buch "Gaia: Ein neuer Blick auf das Leben" erklärt er , dass "alle Lebensformen auf diesem Planeten ein Teil von Gaia sind - Teil einer Geistgöttin, die das Leben auf der Erde aufrecht erhält. Seit ihrer Umwandlung in ein lebendes System haben die Interventionen Gaias, die sich entwickelnde Vielfalt von Lebewesen auf dem Planeten Erde hervorgebracht." Des Weiteren behauptete er, dass sich die Menschen bis zu einem Punkt entwickelt hatten, an dem sie Gaia's "globales Gehirn" geworden waren und Gaia „jetzt durch uns wach und sich selbst bewusst ist. Sie hat das Spiegelbild ihres schönen Gesichtes durch die Augen von Astronauten und die Fernsehkameras von Raumfahrzeugen erblickt.“ Er glaubte auch, "dass Menschen den Planeten umweltschädlich missbrauchten und die menschliche Rasse den Organismus als Ganzes, wie ein Krebs gefährdet". In seinem Buch, The Revenge of Gaia, schreibt Lovelock, dass Gaia jetzt vollständig erwacht und wütend ist. Lovelock schreibt: 
 
"So wie der menschliche Körper Fieber verwendet, um eine Infektion abzuwehren, erhöht Gaia ihre Temperatur, um einen schädlichen Parasiten auszutreiben – den Menschen. Solange die Menschen nicht auf ihre zerstörerischen Wege verzichten und sich in Gaia's liebevoller Umarmung wieder der vielfältigen Gemeinschaft der Lebewesen anschließen, wird Gaia gezwungen sein zu handeln, um ihre Herrschaft zu sichern." 
 
Gaiagläubige, oder "Gaianer", wie sie sich oft selbst nennen, behaupten auch, dass die Erde, als ein fühlendes Überwesen und als ein uralter Göttinnengeist Anbetung und Verehrung verdient. Sie behaupten des Weiteren, der Mensch sei,...
 
"ein Teil der Natur und die Natur ein Teil des Menschen. Deshalb ist Gott ein Teil von uns, und Gott ist überall, und alles ist Gott.
 
Da die Gaia-Hypothese sich nahtlos mit östlicher Mystik und der neoheidnischen Theologie verbinden lässt, wurde sie in den siebziger Jahren, nicht zuletzt von der aufkommenden NewAge-Bewegung, begeistert aufgenommen. Um jedoch z.B. auch Biologen zu überzeugen, wurde auch die "Wissenschaft" benötigt. Den Wissenschaftlern wurde Gaia durch James Lovelock‘s Daisyworld-Modell schmackhaft gemacht, eine mathematische und wissenschaftliche Theorie, die entworfen wurde, um die Kritik am Darwinismus zu widerlegen. So wie die Evolutionstheorie die Notwendigkeit eines göttlichen Schöpfers eliminiert, bot auch das Daisyworld-Modell eine Theorie des sich entwickelnden Lebens auf der Erde die die, die natürliche Selektion mit einer fühlenden Lebenskraft verbindet. Sie beseitigt einen persönlichen, aber vom Menschen getrennten Gott und macht die Menschen zu einem Teil des göttlichen Geistes namens Gaia. Interessanterweise war die Klimaforschung der erste Wissenschaftszweig, der der Gaia-Theorie aktiv zustimmte, nach der die Erde ein einziges, selbstregulierendes System sei. Steven Schneider, Professor für Klimatologie in Stanford, organisierte die erste internationale wissenschaftliche Konferenz, um die Auswirkungen von Gaia zu diskutieren. Später wurde er einer der lautstärksten, die Theorie der globalen Erwärmung unterstützende Klimaforscher:
 
"Wir müssen eine breite Unterstützung bekommen, um die Vorstellungskraft der Öffentlichkeit einzufangen ... Also müssen wir beängstigende Szenarien anbieten, vereinfachte, dramatische Aussagen machen und die Erwähnung von Zweifeln vermeiden ... Jeder von uns muss entscheiden, was das richtige Gleichgewicht zwischen Effektivität und Ehrlichkeit ist".
 
Findet sich dieses Prinzip nicht schon seit Jahren in der Klimawandelhysterie und neuerdings auch in der Coronahysterie wieder?
 
Die Gaia-Hypothese, ohne die spirituellen Konnotationen, wurde nun in die allgemeine Wissenschaft aufgenommen und in Gaia-Theorie umbenannt, und kann heute in vielen umweltwissenschaftlichen Lehrbüchern gefunden werden. Doch die größte Resonanz fand die Gaia-Theorie in der New-Age-Bewegung, die sich von der mystischen Seite der Gaiatheorie verzaubern lies. Es fiel den New-Age-Anhängern leicht, sich vorzustellen, dass Menschen eine spirituelle Beziehung mit Gaia haben können. Die Vorstellung der Verbundenheit mit der Natur und der Glaube, dass Menschen ein Teil dieses kollektiven Bewusstseins namens Gaia sind, appelliert stark an der Weltanschauung der New-Age-Anhänger.