Die Amazonas-Synode
„Die Amazonas-Synode ist ein Vorwand, um die Kirche zu verändern und dass sie in Rom abgehalten wird, soll hervorheben, dass es der Beginn einer neuen Kirche ist.“
Kirchenhistoriker Walter Kardinal Brandmüller.
Am 17. Juni 2019, veröffentlichte der Vatikan das „Instrumentum Laboris“, ein Arbeitsdokument zur Amazonas-Synode. Am 6.10.2019 wurde schließlich auch die Synode "Amazonien - neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie" eröffnet. In den Medien wurde über die Synode in der Regel im Zusammenhang der Lockerung des Zölibats berichtet. Doch lange zuvor war schon zu erkennen, dass die Synode auch das Ziel verfolgt die Gaiatheorie in die katholische Lehre einfließen zu lassen.
In der Enzyklika des Papstes von 2015 kommt der Begriff „ganzheitliche Ökologie” insgesamt 7 mal vor. Darüber hinaus widmet sich das gesamte 4te Kapitel der ganzheitlichen Ökologie, weshalb es auch den Titel „EINE GANZHEITLICHE ÖKOLOGIE” trägt. Nur wenige Tage nach der Veröffentlichung des „Instrumentum Laboris“ äußerte bereits der Kirchenhistoriker Walter Kardinal Brandmüller scharfe Kritik. In einem Beitrag der Seite kath.net https://www.kath.net/news/68373 wurde darüber berichtet. In diesem Artikel heißt es unter anderen:
„Vor allem aber befasst sich der Kirchenhistoriker in vier Abschnitten mit vier Hauptproblemen des Textes, von denen eines in seinen Augen die Gefahr des „Abfalls vom Glauben“ birgt. Zu der Behauptung, dass die Ureinwohner Brasiliens eine besondere Quelle der Offenbarung sind, führt er aus. „Sofern sogar die Tatsache der Göttlichen Offenbarung in Frage gestellt. bzw. missverstanden wird, ist darüber hinaus von Apostasie zu sprechen“.
Dass im Gegensatz zu früheren Versammlungen dieses Mal die Bischofssynode sich ausschließlich mit den Problemen einer Gegend der Erde befassen soll, deren Einwohnerzahl gerade die Hälfte jener von Mexico-City, d.h. etwa 4 Millionen beträgt, kann durchaus Verwunderung hervorrufen. Ebenso gibt es Anlass zu Verdacht bezüglich der wahren Absichten, die hiermit klandestin verfolgt werden sollen. Insbesondere aber wird zu fragen sein, welches Verständnis von Religion, von Christentum und Kirche dem Text des nun veröffentlichten „Instrumentum laboris“ zu Grunde liegen. Dies soll an Hand einzelner Elemente des Textes geschehen.
Warum eine Synode über diese Region?
Ganz grundsätzlich ist zu fragen, warum eine Bischofssynode sich mit Themen befassen soll, die – so drei Viertel des Instrumentum laboris – allenfalls am Rande mit dem Evangelium und der Kirche zu tun haben. ... Was haben – so fragt man – Ökologie, Ökonomie und Politik mit dem Auftrag der Kirche zu tun? Und vor allem: Welche fachliche Kompetenz legitimiert eine kirchliche Bischofssynode, sich zu solchen Sachgebieten zu äußern?“
Die Antwort auf diese Fragen findet man in der 2015, vier Monate vor dem UN Umweltgipfel in New York veröffentlichten Enzyklika des Papstes. Diese Enzyklika, in der der Begriff Ökologie über 80 Mal vorkommt und den Lesern ganz offensichtlich die Notwendigkeit einer Weltregierung eintrichtern soll, hat Franziskus nicht zu unrecht den Spitznamen „Umweltpapst” und der Enzyklika die Bezeichnung „Umweltenzyklika” eingebracht. In dem Abschnitt. „Über natürliche Religionen und Inkulturation.“ heißt es weiter.
„Ein weiteres Moment kommt hinzu, das das „Instrumentum laboris“ insgesamt durchzieht: die überaus positive Wertung der Naturreligionen einschließlich indigener Heilpraktiken etc., ja selbst mythisch-religiöser Praktiken und Kultformen. Da ist etwa im Zusammenhang mit der Forderung nach Harmonie mit der Natur auch vom Dialog mit den Geistern die Rede (Nr. 75).
Die in solchen Texten zum Ausdruck kommende antirationale Absage an die vernunftbetonte „westliche“ Kultur ist charakteristisch für das „Instrumentum laboris“, das in Nr. 44 von „Mutter Erde“, bzw. dann auch von dem „Schrei der Erde und der Völker“ (Nr.101) spricht. Dementsprechend wird auch das Territorium – also die Wälder Amazoniens – sogar zu einem „locus theologicus“, eine besondere Quelle der Göttlichen Offenbarung. ... Der damit verbundene Rückfall vom Logos zum Mythos wird indes zum Kriterium dessen erhoben, was das „Instrumentum laboris“ unter Inkulturation der Kirche versteht. Das Ergebnis ist Naturreligion in christlicher Maskerade.
Wie alle anderen heidnischen Religionen sind auch die in den südamerikanischen Wäldern zu findenden Religionen pantheistische - die Natur vergötternde Religionen. Indem die Wälder des Amazonas zu einer besonderen Quelle der göttlichen Offenbarung erklärt werden, kann die katholische Lehre, unter diesem Vorwand nach belieben mit den pantheistischen Lehren der Gaia-Theorie vermischt werden. Ob diese oder jene Lehre der heutigen Gaianer, tatsächlich im Amazonas vertreten ist spielt dabei nicht die geringste Rolle, da ohnehin niemand durch den Amazonas laufen und alle Völker befragen kann. Im Fazit des Artikels heißt es unter anderem weiter:
Summa summarum: Das Instrumentum laboris mutet der Bischofssynode und schließlich dem Papst einen schwerwiegenden Bruch mit dem „Depositum fidei“ zu, was in der Konsequenz Selbstzerstörung der Kirche bzw. deren Verwandlung vom „Corpus Christi mysticum“ in eine säkulare NGO mit ökosoziopsychologischem Auftrag bedeutet.
Wir erleben eine Neuauflage des klassischen Modernismus des beginnenden 20sten Jahrhunderts. Von einem dezidiert evolutionistischen Ansatz aus vertrat man damals die Auffassung, dass im Zuge der beständigen Höherentwicklung des Menschen sich auch Schritte zu einer jeweils höheren Bewusstseins- bzw. Kulturstufe ergeben, wobei es sich herausstellen kann, dass heute wahr ist, was gestern noch falsch war. Es ist mit Nachdruck festzuhalten, dass das „Instrumentum laboris“ in entscheidenden Punkten der verbindlichen Lehre der Kirche widerspricht, und darum als häretisch zu qualifizieren ist.
Dies ist umso mehr begründet, als festzustellen ist, dass das „Instrumentum laboris“ von einem rein immanentistischen Religionsbegriff ausgeht und Religion als Ergebnis und Ausdrucksform spiritueller Selbsterfahrung des Menschen betrachtet. Die Verwendung christlicher Worte und Begriffe darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese ungeachtet ihres ursprünglichen Inhalts als bloße Worthülsen dienen.
Das „Instrumentum laboris“ für die Amazonien-Synode stellt einen bislang kaum für möglich gehaltenen Angriff auf die Grundlagen des Glaubens dar und muss deshalb mit aller Entschiedenheit zurückgewiesen werden.
Kardinal Müller
In einem auf https://panamazonsynodwatch.info veröffentlichten Interview mit Riccardo Cascioli äußerte sich Kardinal Müller zum Instrumentum laboris und beklagte, dass das Vorbereitungs-Dokument der Amazonas-Synode im Oktober aus „einer ideologischen Einbildung“ erwachse „die nichts mit dem Katholizismus zu tun hat.“ Er bestand darauf, Formulierungen wie „ökologische Bekehrung“ sofort von der Hand zu weisen. „Es gibt nur eine Bekehrung, die Bekehrung zum Herrn, deren Konsequenz das Gute für die Natur bedeutet.“ Der Kardinal ging auch näher darauf ein, was er mit »Veränderung der Kirche« meint.
„Der Ansatz des Instrumentum Laboris ist eine ideologische Einbildung, die nichts mit dem Christentum zu tun hat. Sie wollen die Welt gemäß ihrer Idee retten, vielleicht unter Verwendung einiger Elemente der Heiligen Schrift... „
Auf die Frage, ob er mit Kardinal Brandmüller einer Meinung sei, der die Synode als »Häresie« Bezeichnete antwortete Müller.
„Häresie? Nicht nur das, sie ist auch Dummheit. Der Häretiker kennt die katholische Lehre und widerspricht ihr. Aber hier herrscht nur große Verwirrung, und das Zentrum von allem ist nicht Jesus Christus, sondern sie selbst, ihre Ideen zur Rettung der Welt.“
Weiter kritisiert Müller auch die fehlende Anthropo-zentrik des Arbeitsdokuments, das eher zum Pantheismus neigt:
„Es ist eine absurde Idee, so zu tun, als sei Gott nicht anthropozentrisch. Der Mensch ist das Zentrum der Schöpfung, und Jesus wurde Mensch, er pflanzte sich nicht [als Blume]. Dies ist eine Häresie gegen die Menschenwürde. Im Gegenteil, die Kirche muss den Anthropozentrismus betonen, weil Gott den Menschen nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen hat. Das Leben des Menschen ist unendlich mehr wert als das Leben eines Tieres. Heute gibt es bereits eine Umkehrung dieses Prinzips: Wenn ein Löwe in Afrika getötet wird, ist das ein Weltdrama, aber hier werden Kinder im Mutterleib getötet und alles ist gut. Stalin argumentierte auch, dass diese Zentralität der Menschenwürde entzogen werden sollte; so konnte er so viele Männer anrufen, um einen Kanal zu bauen und sie für zukünftige Generationen sterben zu lassen. Hier ist, was diese Ideologien sind, um einige über alle anderen dominieren zu lassen.“
Autor José Antonio Ureta
Der chilenische Autor José Antonio Ureta, Vertreter von TFP Frankreich, analysierte die spezielle Variante der sogenannten „Indio-Theologie“, die im Instrumentum laboris ihren Niederschlag fand. Ureta bezeichnete diesen theologischen Indigenismus als Vorstufe zu einem Neuheidentum. Mit den Worten des indigenen Priesters Eleazar Lopez aus Mexiko, versuche die Indio-Theologie „das religiöse Denken der indigenen Völker vor ihrer Begegnung mit dem Christentum wiederzuentdecken“. Eleazar Lopez der ebenfalls zur Amazonassynode eingeladen wurde, betrachtet sich selbst als „Geburtshelfer“ für diese theologische Schule. Ureta verwies zudem auf den Umstand, daß das Wort „Bekehrung“ 34 Mal im Instrumentum laboris vorkommt, aber nicht ein einziges mal im Zusammenhang mit einer Bekehrung der Indios zu Christus. Das verwundere nicht, da Personen wie der österreichische Missionsbischof Erwin Kräutler in der Synodenvorbereitung eine zentrale Rolle spielten. Kräutler rühmt sich wie einige Missionsorden, darunter die Consolata-Missionare aus Turin, in mehreren Jahrzehnten nie einen Indio getauft zu haben. Die „Umkehr“, von der die Rede ist und zu der aufgefordert wird, meint immer eine „ökologische Umkehr“, wie sie Papst Franziskus erstmals in seiner Öko-Enzyklika Laudato sì vom Juni 2015 erwähnte. Umzukehren haben die Zivilisierten, also die Europäer, die angeblich im Namen ihrer Überlegenheit die Natur zerstören würden.
Die Sache mit dem Götzendienst.
Am 4.10.2019, einen Tag vor der Eröffnung der Synode und zugleich dem Gedenktag des Franz von Assisi, wurde in den vatikanischen Gärten eine Gebetszeremonie zur Verehrung zweier Pachamama-Figuren abgehalten. Pachamama oder Mama Pacha („Mutter Erde, Mutter Welt, Mutter Kosmos“) gilt einigen indigenen Völkern der Anden Südamerikas als personifizierte Erdmutter. Unter anderem wurde sich anbetend vor diese Figuren niedergeworfen sowie religiöse Tänze um sie aufgeführt. Währenddessen wurden von einer als Schamanin gekleideten Frau Rasseln verwendet um die Hilfe der Kraft der Tiere und der Naturgeister in Anspruch zu nehmen. Die „Maracas“ gelten für diese Völker als eines der mächtigsten magischen Instrumente. Anschließend wurden die Statuen während der ganzen Zeit der Amazonassynode in der Kirche Santa Maria in regelmäßigen Gebetszeremonien verehrt und am 19ten Oktober auch in einem von den Teilnehmern der Synode organisierten Kreuzweg mitgetragen. www.kath.net/news/69787