Die Coronakrise im Licht der Bibel
In den Kapiteln 26-28 des Buches des Propheten Hesekiel wird der Prophet mit drei Botschaften Gottes nach Tyrus gesendet. Prophetisch in diesen Botschaften enthalten sind sowohl Gottes Anklage gegen, als auch die Beschreibung des Gerichts über Tyrus. Die im heutigen Libanon gelegene Stadt Tyrus war zur damaligen Zeit eine der wichtigsten Städte der Phönizier und das Handelszentrum des damaligen Welt. Zugleich handelte es sich bei Tyrus auch um ein Typus auf die endzeitliche und damit heutige, nicht weniger als das damalige Tyrus, gerichtsreife Gesellschaft. Somit ist auch die Vorgehensweise Gottes im Gericht über Tyrus eine Vorausschattung des bevorstehenden Gerichts Gottes über die heutige Welt. Daher lohnt es sich, sich das Gericht über Tyrus genauer unter die Lupe zu nehmen.
- Das 26. Kapitel des Buches Hesekiel hebt u.a. das Vertrauen der Stadt Tyrus auf ihre hohen, starken Mauern und Türme hervor. Als Symbole für Schutz und Sicherheit betonen die Mauern und Türme das Sicherheitsempfinden der Tyrer. Tatsächlich war die Stadt so gut befestigt, dass der babylonische König Nebukadnezar, bei seinem Versuch die Stadt einzunehmen, sie 13 Jahre lang belagerte und die Prophetie Hesekiels schließlich erfüllte. Das 26. Kapitel des Buches Hesekiel zeigt also auf, wie die Sicherheit im Zuge des Gerichts Gottes über die Stadt abgerissen und das Sicherheitsgefühl der Tyrer zerschlagen wurde.
- Im 27. Kapitel wird Tyrus als Wirtschaftsmacht beschrieben, die mit allen möglichen Ländern der Welt handel getrieben hat. Tatsächlich war die Stadt Tyrus zu ihrer Zeit das führende Handelzentrum des Mittelmeerraumes. Passend wird Tyrus in Kapitel 27 daher durch ein Handelsschiff verbildlicht, das in Folge des Gerichts, inmitten des Meeres zerschellen sollte. Der zweite Gerichtsschlag Gottes erging also über die Wirtschaft und den Wohlstand der Stadt Tyrus, worauf sich nach der Sicherheit, auch das Vertrauen auf Reichtum und Wohlstand als trügerische Illusion erwies.
- Im 28. Kapitel wird insbesondere die Weisheit der Stadt Tyrus thematisiert. Tyrus ist aufgrund seiner Weisheit Reich geworden und zugleich dem Hochmut verfallen, über dem im 28 Kapitel das Gericht verkündet wird, welcher nun ebenfalls gerichtet werden sollte. In Hesekiel 28,12-19 wird die enge Verbundenheit des Königs von Tyrus mit Satan hervorgehoben. Ähnlich heißt es über die letzte große Wirtschaftsmacht der Geschichte, die endzeitliche Stadt Babylon und ihrem Führer, dem Diktator, dass der Drache, die alte Schlange, der Teufel ihm seine Macht verliehen hat.
Die Sicherheit, der Wohlstand und das stettig wachsende Wissen stellen auch heute, die drei Säulen unserer Gesellschaft dar.
• Die Sicherheit wird heute als ein solch erstrebenswertes Gut betrachtet, dass selbst die Freiheit unter dem Vorwand die Sicherheit zu bewahren, seit Jahren und vor allem seit Corona, ohne Gegenwehr abgebaut werden kann.
• Einen ebenso hohen Stellenwert hat heute auch der Wohlstand. Denn kaum eine politische Entscheidung wird gefällt, ohne zuvor die Reaktion des Marktes abzuwägen.
• Noch nie in der Geschichte war es möglich so einfach und schnell an allerlei Informationen zu gelangen und das Wissen zu mehren, wie heute. Und ebenso wie in Hes. 28 die Weisheit und das Wissen der Stad Tyrus in Verbindung mit ihrem wachsenden Hochmut gesetzt wird, so wächst heute parallel zum Wissen auch der Hochmut der westlichen Welt.
An dem Gericht Gottes über Tyrus kann man lernen, wie Gott in seinen Gerichten vorgeht. Tatsächlich findet sich die gleiche Vorgehensweise auch in den endzeitlichen Gerichten mehrfach wieder, wie sie in der Offenbarung geschildert werden. So beispielsweise in den Siegelgerichten: Als Folge des zweiten Siegelgerichts wird zunächst der Frieden von der Erde genommen. Das zweite Siegelgericht entspricht somit dem Abriss der Mauern und der Türme, als Sinnbilder für die Sicherheit. Das dritte Siegelgericht beinhaltet eine Hungersnot, hervorgerufen durch eine verheerende Teuerung der Grundnahrungsmittel. Wir sprechen hier also von einer Wirtschaftskrise. Diese entspricht dem Abriss des Wohlstandes, der mit einer Inflation von umgerechnet über 1000% und Millionen hungerstoten mitten in Europa gewaltig sein wird.
Nachdem im vierten Siegel von dem Tod eines Viertels der Weltbevölkerung zu lesen ist, wird im sechsten Siegel geschildert, wie die Menschen in ihrer Furcht und Ratlosigkeit sogar die Berge bitten (= anbeten: Ein Hinweis auf den Pantheismus?), sie vor dem Angesicht dessen der auf dem Thron sitzt und dem Zorn des Lammes Gottes zu verbergen.
Seit dem Ende des zweiten Weltkriegs erschütterte vor allem in der westlichen Welt, wohl kein anderes Ereignis das Sicherheitsgefühl so stark, wie die Ereignisse vom 11. September 2001. Dies entspricht dem Abriss der Türme und Mauern der Stadt Tyrus. Im Jahr 2008 folgte die Wirtschaftskrise. Bis zum heutigen Tag wurde sie nicht überwunden und stellt somit eine ständige Bedrohung für die finanzielle Sicherheit und des Wohlstandes dar.
Zu der Bedrohung durch den Terror (2001) und der Finanzkrise (2008), kommt mit der Coronapandemie, im Jahr 2020 eine weitere Bedrohung für den Menschen hinzu. Dabei sticht die Corona-Seuche in vielerlei Hinsicht und auf besondere Weise aus allen vorherigen Krisen hervor. So richtet sich die Corona-Seuche ganz offensichtlich gegen den Hochmut des Menschen. Dieses kleine Virus; unsichtbar weil so winzig und den Namen Corona = „Krone“ tragend, lehrt einen großen Teil der Menschheit = „die Krone der Schöpfung“, auf eindrucksvolle Weise das Fürchten.
Darüber hinaus beinhaltet die Corona-Pandemie auch für sich alleine betrachtet, bereits alle drei gerade erwähnten Merkmale göttlichen Gerichts in sich. Wie schnell dieser winzige Virus, als eine Art Feind, den Menschen das Gefühl der Sicherheit genommen hat, offenbarte sich vor allem durch die leeren Straßen zu Beginn der Plandemie und heute vor allem in de schlagartig ausbrechenden Hysterie, sobald jemand das Mund-Nasenschutz-Gebot missachtet. In dem anschließenden Lockdown und den damit verbundenen Einkommens- und Lohneinbußen wurde die Unzuverlässigkeit des Wohlstand einmal mehr offenbar. Doch der eigentliche Einbruch der Wirtschaft - die kommende Insolvenz- und Pleitewelle - und damit verbunden der Einbruch des Wohlstands steht noch bevor.
Die Ruhe vor dem Sturm
Ein ganz besonderer Moment in Gottes Gerichten wird in Offenbarung 7 geschildert. Nachdem in Kapitel 6 der Offenbarung, die ersten 6 Siegel des siebenfach versiegelten Gerichtsbuches, das die Gerichte Gottes über die abtrünnige Welt beinhaltet, geöffnet wurden und mit jedem Siegel bereits eine Plage auf die Menschheit losbrach, folgt in Kapitel 7, unmittelbar bevor das siebte Siegel und damit auch das Gerichtsbuch vollständig geöffnet wird ein Einschub. In diesem heißt es:
Offb. 7.1 "Und nach diesem sah ich vier Engel auf den vier Ecken der Erde stehen, welche die vier Winde der Erde festhielten, auf daß kein Wind wehe auf der Erde, noch auf dem Meere, noch über irgend einen Baum."
Winde oder auch Sturmwinde symbolisieren in der Bibel unglückliche und tragische Ereignisse:
Hi. 9.17,18 "er, der mich zermalmt durch ein Sturmwetter, und meine Wunden mehrt ohne Ursache; er erlaubt mir nicht, Atem zu holen, denn er sättigt mich mit Bitterkeiten"
Hi. 15.23,24 "Er weiß, daß neben ihm ein Tag der Finsternis bereitet ist. Angst und Bedrängnis schrecken ihn, sie überwältigen ihn wie ein König, gerüstet zum Sturm."
Hi. 30.21-23 "In einen Grausamen verwandelst du dich mir, mit der Stärke deiner Hand befeindest du mich. Du hebst mich empor auf den Wind, du lässest mich dahinfahren und zerrinnen im Sturmgetöse."
Spr. 1.27 "wenn euer Schrecken kommt wie ein Unwetter, und euer Unglück hereinbricht wie ein Sturm, wenn Bedrängnis und Angst über euch kommen"
Darunter oft auch Kriege:
Hes. 38.3-8 "und sprich: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an dich, Gog, Fürst von Rosch, Mesech und Tubal. ... und ich werde dich herausführen und dein ganzes Heer, Rosse und Reiter, allesamt prächtig gekleidet, eine große Schar mit Schild und Tartsche, welche Schwerter führen allesamt: ... viele Völker mit dir. Rüste dich und rüste dir zu, du und alle deine Scharen, die sich zu dir versammelt haben, und sei ihr Anführer! ... Und du sollst heraufziehen, wie ein Sturm herankommen, ..."
Jer. 4.13,16 "Siehe, gleich Wolken zieht er herauf, und wie der Sturmwind sind seine Wagen, schneller als Adler seine Rosse. Wehe uns! denn wir sind verwüstet. ... Belagerer kommen aus fernem Lande und lassen ihre Stimme erschallen wider die Städte Judas;"
Der alttestamentliche Prophet Daniel beginnt in Dan. 7.2 seine Vision der in der Geschichte aufkommenden vier Weltreiche mit folgenden Worten:
„Ich schaute in meinem Gesicht bei der Nacht, und siehe, die vier Winde des Himmels brachen los auf das große Meer“
In dieser Prophetie beschreibt Daniel bildlich, wie die vier Weltreiche Babylon, Medo-Persien, Griechenland und Rom in der Antike aus dem durch Kriege aufgewühlten (Völker-)Meer* aufsteigen.
*Ps. 65.7 "Der da stillt das Brausen der Meere, das Brausen ihrer Wellen und das Getümmel der Völkerschaften."
*Jes. 17.12,13 "Wehe dem Getümmel vieler Völker: wie das Brausen der Meere brausen sie; und dem Rauschen von Völkerschaften: wie das Rauschen gewaltiger Wasser rauschen sie! Völkerschaften rauschen wie das Rauschen vieler Wasser. ..."
Tatsächlich sind alle vier Reiche in der Antike durch kriegerische Auseinandersetzungen zu Weltreichen aufgestiegen. Im Gegensatz dazu ist in Offb. 13 - bezüglich des Aufstiegs der EU als dem wieder aufgestiegenen röm. Reichs - weder von Wind noch Sturm die Rede. Und tatsächlich ist die EU, unter dem Vorwand einer Wirtschaftsunion auf friedlichem Wege und ohne Kriege zu ihrer heutigen Größe angewachsen. Wenn es in Offenbarung 7 also heißt, „dass vier Engel auf den vier Ecken der Erde .... die vier Winde der Erde festhielten, auf daß kein Wind wehe auf der Erde, noch auf dem Meere, noch über irgend einen Baum“, beschreibt dies einen Moment eines weltweiten Friedens und der Ruhe. Es ist diese Zeit von der Paulus sagt, dass:
„Wenn sie sagen: Friede und Sicherheit! dann kommt ein plötzliches Verderben über sie, gleichwie die Geburtswehen über die Schwangere; und sie werden nicht entfliehen.“
Bei dem in Offenbarung 7 beschriebenen Frieden handelt es sich im wahrsten Sinne des Wortes um die Ruhe vor dem Sturm. Der Sturm wird losbrechen, sobald das siebte und letzte Siegel und damit auch das Buch des Gerichts vollständig geöffnet sein wird. Erst dann beginnt das eigentliche Gericht Gottes über den unbußfertigen Teil der Menschheit. Der kurzzeitige Moment des Friedens und der Ruhe, vor der Öffnung des 7. Siegelgerichts, zeugt von der Güte und Gnade die Gott den Menschen auch noch in dieser Zeit des Gerichts gewährt.
Nachdem Gott die Menschen in der Zeit der ersten 6 Siegelgerichte, von der trügerischen Illusion des Wohlstands und der Sicherheit auf Grundlage materieller Dinge, befreit hat und es auch mit der Weisheit und des Hochmuts nicht mehr weit hergeholt ist, gibt Gott den Menschen nocheinmal die Gelegenheit, sich nocheinmal auf die wesentlichen Fragen des Lebens zu besinnen und zu seinem Schöpfer umzukehren. Eine Vorausschattung dieser Ruhe inmitten der endzeitlichen Gerichten Gottes, lässt sich auch in der Corona-Krise wiederfinden.
In der Folge des Lockdowns wurde das Leben vieler Menschen entschleunigt. Es wurde langsamer und ruhiger. Viele Menschen sind für diese Ruhe sehr dankbar gewesen, für andere wiederum, stellte dies auch eine mentale Belastung dar. Zahlreiche Unterhaltungs- und Vergnügungsmöglichkeiten waren oder sind durch und seit dem Lockdown nicht mehr vorhanden. Auch die Ablenkung durch den Konsum war stark eingeschränkt und der Eine oder Andere konnte sich bedingt durch Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit nicht einmal mehr mit seiner Arbeit ablenken. Befreit von den, den Menschen üblicherweise umnebelnden Ablenkungsmöglichkeiten, erhielten viele Menschen die Möglichkeit sich Gedanken über sich selbst, ihr Leben, ihren geistlichen Zustand und den wirklich entscheidenden Fragen des Lebens zu machen. So enthält die Corona-Krise neben den drei Merkmalen des Gerichts Gottes auch dieses Merkmal göttlicher Gnade.
In der Offenbarung geht die Phase der Ruhe, dem finalen Gericht Gottes über die Menschheit voran. Aber welchem „Sturm“ geht die durch den Lockdown verursachte Ruhephase voran? In den derzeitigen Maßnahmen gegen das Coroanavirus ist der Anstoß einer weltweiten Verschärfung der Wirtschaftskrise deutlich zu erkennen. Auch ist nicht auszuschließen, dass schon der nächste große Wirtschaftseinbruch, wann immer er kommen möge, das dritte Siegelgericht sein wird. Viele „Experten“ kündigen bereits seit einigen Jahren einen überfälligen Crash der Finanzmärkte an. Während in den Monaten zuvor auf den bekannten Tropfen gewartet wurde, der das Fass zum überlaufen bringen sollte, kam nun der Lockdown, der das Fass ganz umgetreten hatte. Während einige bereits „die schlimmste Rezession seit der großen Depression“ befürchten, „wesentlich schlimmer als die globale Finanzkrise von 2008 bis 2009“, rechnen andere damit, dass die kommende Krise sogar die Krise von 1929 alt aussehen lassen wird. Nicht umsonst wird die Regierung 1,2 Billion Euro neue Schulden auf sich genommen haben. Während es jahrelang nicht mal genug Geld für Infrastruktur, Digitalisierung, Kindergärten und Schulen gab, ballert sie nun, als wenn es kein Morgen gibt, das Geld gerade nur so raus.
Fakt ist, dass ebenso wie sich die Volkswirtschaften seit Jahren auf dem absteigenden Ast befanden, befindet sich auch die Weltwirtschaft seit 2018 in einer Rezession. Südeuropa war beispielsweise schon vor der Coronakrise de facto Bankrott. Italien kämpfte bereits vor dem Lockdown mit einer Rekordarbeitslosenquote und hatte schon vor der Corona-Krise enorme Probleme. So steckte es in einer Rezession, sowie in einer Rekordstaatsverschuldung von 137 Prozent vom BIP. Portugal, Spanien und Griechenland geht es auch nicht besser. Hierauf kam nun die nächste Krise hinzu - samt Lockdown und Abschottung der Volkswirtschaft.