Einführung
1 Dieweil ja viele es unternommen haben, eine Erzählung von den Dingen, die unter uns völlig geglaubt werden, zu verfassen,
Lukas hatte keinen Grund an den Erzählungen der Augenzeugen der damaligen Ereignisse zu zweifeln. Tausende Menschen waren zur damaligen Zeit Zuhörer und Augenzeugen der Reden und Wunder, die der Herr Jesus gewirkt hat.
völlig geglaubt gr. plērophoreō
Röm. 4.21: und war der vollen Gewißheit, daß er, was er verheißen habe, auch zu tun vermöge.
2 so wie es uns die überliefert haben, welche von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind,
Unter diesen Augenzeugen waren auch die Jünger, die engsten Begleiter des Herrn. Darunter auch die Schreiber der anderen Evangelien, Matthäus, Markus sowie Johannes, der sein Evangelium als letztes geschrieben hatte.
von Anfang an gr. anōthen wörtl. "von Oben"
Mt. 27.51: Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriß in zwei Stücke, von oben bis unten; und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen,
Joh. 3.31: Der von oben kommt, ist über allen; der von der Erde ist, ist von der Erde und redet von der Erde. Der vom Himmel kommt, ist über allen,
Joh. 19.11: Jesus antwortete: Du hättest keinerlei Gewalt wider mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre; darum hat der, welcher mich dir überliefert hat, größere Sünde.
Jak. 1.17: Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei welchem keine Veränderung ist, noch eines Wechsels Schatten.
Jak. 3.15: Dies ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern eine irdische, sinnliche, teuflische.
Jak. 3.17: Die Weisheit aber von oben ist aufs erste rein, sodann friedsam, gelinde, folgsam, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ungeheuchelt.
3 hat es auch mir gut geschienen, der ich allem von Anfang an genau gefolgt bin,
angeleitet vom Heiligen Geist, verspürt auch Lukas das Bedürfnis einen Tatsachenbericht über das Leben, die Werke und die Lehren des Herrn Jesus niederzuschreiben. Für viele Menschen der damaligen Zeit waren diese Berichte nicht mehr und nicht weniger als die Geschichte des Herrn Jesus, den sie auch selber gesehen, seinen Reden gelauscht haben und von denen einige sogar die Wunder des Herrn am eigenen Leib erlebt haben.
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der ich allem von Anfang an genau gefolgt bin,
Zudem betont Lukas die sorgfältige Recherche, die der Niederschrift seines Evangeliums voran ging. Unter der Führung des Heiligen Geistes ist aus diesen Recherchen das dritte Evangelium entstanden, das nicht weniger göttliche Autorität und Wahrheit enthält als jedes ander Buch der Bibel.
1. Thess. 2.13: Und darum danken wir auch Gott unablässig, daß, als ihr von uns das Wort der Kunde Gottes empfinget, ihr es nicht als Menschenwort aufnahmet, sondern, wie es wahrhaftig ist, als Gottes Wort, das auch in euch, den Glaubenden, wirkt.
2. Petr. 1.21: Denn die Weissagung wurde niemals durch den Willen des Menschen hervorgebracht, sondern heilige Männer Gottes redeten, getrieben vom Heiligen Geiste.
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der Reihe nach zu schreiben
Die Reihenfolge des Lukasevangeliums folgt nicht immer der zeitlichen Abfolge der Ereignisse, sondern ist oft nach Themen sortiert.
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4 auf daß du die Zuverlässigkeit der Dinge erkennest, in welchen du unterrichtet worden bist.
Lukas verfolgt mit seinem Evangelium das Ziel, das man an ihm die Zuverlässigkeit der Lehre erkennt. Sehr wahrscheinlich waren bereits nicht inspirierte schriftliche oder mündliche Berichte im Umlauf, in denen sich Ungenauigkeiten eingeschlichen haben, die zu Verwirrung oder Zweifel an der Lehre führen können und denen Lukas Einhalt gebieten wollte.
1. Joh. 1-3: Was von Anfang war, was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir angeschaut und unsere Hände betastet haben, betreffend das Wort des Lebens; 2 (und das Leben ist geoffenbart worden, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, welches bei dem Vater war und uns geoffenbart worden ist;) 3 was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir euch, auf daß auch ihr mit uns Gemeinschaft habet;
2. Petr.1.16: Denn wir haben euch die Macht und Ankunft unseres Herrn Jesus Christus nicht kundgetan, indem wir künstlich erdichteten Fabeln folgten, sondern als die da Augenzeugen seiner herrlichen Größe gewesen sind.
Zuverlässigkeit gr. asphaleia
Apg. 5.23: Wir fanden das Gefängnis mit aller Sorgfalt verschlossen und die Wachen an den Türen stehen; als wir aber aufgemacht hatten, fanden wir niemand darin.
1. Thess. 5.3: Wenn sie sagen: Friede und Sicherheit! dann kommt ein plötzliches Verderben über sie, gleichwie die Geburtswehen über die Schwangere; und sie werden nicht entfliehen.
5 Es war in den Tagen Herodes',
Lukas beginnt sein Evangelium mit einer groben Datierung. Die Herrschaft Herodes erstreckte sich von 37 v.Chr. - 4 v.Chr.
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des Königs von Judäa,
Herodes war über Judäa hinaus auch König über Galiläa und Samaria. Die folgenden, von Lukas beschriebenen Ereignisse, finden allerdings in Judäa statt, so lenkt Lukas die Aufmerksamkeit des Lesers auf den Schauplatz der folgenden Ereignisse und erwähnt dabei nur die, für seinen Bericht nötigsten Informationen über den weltlichen König Herodes. Herodes ist nur Mittel zum Zweck und findet daher in dem Bericht nicht mehr Raum als nötig.
Dennoch drückt der Name Herodes mehr aus, als auf den ersten Blick ersichtlich wird. Beinamen wie "der Große", "der Schreckliche" oder "der Prächtige" waren in der Weltgeschichte keine Seltenheit. Herodes der Große, war allerdings der einzige Herrscher des römischen Reiches mit einem solchen Titel.
Mit prächtigen Bauten und sogar ganzen Städten, die er erbauen ließ, versuchte Herodes sich erfolgreich, über seinen Tod hinaus einen Namen zu machen. So ist es auch heute noch fast unmöglich das Land Israel zu bereisen ohne auf den Namen Herodes zu stoßen. Dennoch, obwohl seine Bauten heute noch bewundert werden und in dessen Zusammenhang sein Name fällt, sind von den ursprünglich prächtigen Bauten heute nur noch Ruinen übrig geblieben.
Darüber hinaus war Herodes für seine Grausamkeit, vor der nicht einmal seine engste Familie verschont geblieben ist, bekannt gewesen. Auch weisen einige seiner Bauten Schutzmaßnahmen auf, die ihn vor eventuellen Racheaktionen seiner eigenen Leuten schützen sollten.
In die Regierungszeit und in den Regierungsbereich, eben dieses Königs sollte der Herr Jesus, der wahre König, dessen zukünftige Herrschaft eine ewige werden wird und dessen Liebe so unermesslich groß ist, dass er die Sünden der ganzen Welt auf sich nahm und für die sündige Menschheit in den Tod ging, hineingeboren werden.
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ein gewisser Priester, mit Namen Zacharias,
Die Geschichte der Geburt des Herrn beginnt allerdings auch nicht mit dem Herrn oder der Familie, in die der Herr hineingeboren werden soll, sondern mit einem Priester. Zacharias bedeutet "Gott gedenkt" und so ist dieser Priester, mit dem passenden Namen "Gott gedenkt", der erste Mensch, der nach über 400 Jahren der Stille, eine Mitteilung Gottes empfängt.
Des Weiteren ist Zacharias, mit dem Lukas seinen Bericht beginnt, der zukünftige Vater des Mannes, der dem Herrn den Weg bereiten wird.
Mal.3.1: Siehe, ich sende meinen Boten, daß er den Weg bereite vor mir her
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aus der Abteilung Abias;
Die Abteilungen in die die Priester eingeteilt waren, gehen bereits auf den König David als ihr Urheber zurück und reichen über 1000 Jahre, bis in die neutesamentliche Zeit hinein. Es gab 24 Abteilungen, von denen je eine Abteilung zweimal im Jahr für je eine Woche im Tempel diente. Abia war die 8. Abteilung.
1. Chr. 24.10: für Hakkoz das siebte, für Abija das achte,
Da das jüdische Jahr März/April mit dem Monat Nisan beginnt, tratt der Priester Zacharias seinen Dienst ca. 8 Wochen später, im Juni an. Seine Frau Elisabeth wurde kurz nach der Rückkehr Zacharias Schwanger, was Juni / Juli geschehen sein muss.
Der Maria erschien der Engel, als Elisabeth bereits im 6. Monat Schwanger war. Das wird ungefähr im Dezember gewesen sein womit der Herr Jesus ungefähr im Oktober geboren wurde.
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und sein Weib war aus den Töchtern Aarons, und ihr Name Elisabeth.
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6 Beide aber waren gerecht vor Gott, indem sie untadelig wandelten in allen Geboten und Satzungen des Herrn.
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7 Und sie hatten kein Kind, weil Elisabeth unfruchtbar war; und beide waren in ihren Tagen weit vorgerückt.
Dass sie beide gerecht waren und untadelig wandelten in allen Geboten und Satzungen des Herrn, bedeutet auch, dass beide mit der Schrift vertraut waren und ihr geglaubt haben, so lebten auch sie, wie alle anderen mit der Schrift vertrauten Israeliten in dem Bewusstsein, dass Kinder eine Gabe Gottes sind.
Ps. 127.3: Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN, und Leibesfrucht ist ein Geschenk.
1. Mo. 3.1: Und Adam erkannte sein Weib Eva; sie aber empfing und gebar den Kain. Und sie sprach: Ich habe einen Mann bekommen mit der Hilfe des HERRN!
In diesem Bewusstsein war der fehlende Kindersegen und die daraus resultierende Kinderlosigkeit für die beiden ein großes Leid, dass sie sich u.a. mit Abraham und Sara sowie mit Isaak und Rebekka teilten.
1. Mo. 30.23: Und sie empfing und gebar einen Sohn und sprach: Gott hat meine Schmach von mir genommen!
Zudem war Elisabeth, wie Sara zuvor auch, in einem Alter, in dem keine Schwangerschaft mehr zu erwarten war.
Diese völlig hoffnungslos erscheinende Situation, versinnbildlicht zum einen den hoffnungs- und hilflosen Zustand, in dem sich der gefallene Mensch befindet und aus dem ihm nur noch ein allmächtiger Gott heraushelfen kann und zum anderen betont es Gottes Gnade und Kraft die hier der Hilflosigkeit des Menschen gegenübergestellt wird.
Somit betont die Begebenheit der Geburt eines Kindes, durch eine zuvor unfruchtbare Frau, sowohl den natürlichen Kindersegen als ein Geschenk Gottes, als auch den Gnaden- und Gabenreichtum Gottes gegenüber dem verlorenen, in seinen Sünden toten Menschen, der von Gott wieder lebendig gemacht wurde.
Eph. 2.4,5: Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, wegen seiner vielen Liebe, womit er uns geliebt hat, als auch wir in den Vergehungen tot waren, hat uns mit dem Christus lebendig gemacht, durch Gnade seid ihr errettet
Ein, unter den oben beschriebenen Umständen gezeugtes Kind, ist somit ein Bild für jeden aus Gnade geretteten Menschen. So ist Johannes, wie zuvor schon Isaak ein verheißenes Kind, dass durch eine besondere Gnade geboren wurde.
Joh. 1.13: welche nicht aus Geblüt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind
Röm. 9.8: Das ist: Nicht die Kinder des Fleisches, diese sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung werden als Same gerechnet.
Gal. 4.27,28: Denn es steht geschrieben: "Sei fröhlich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst; brich in Jubel aus und schreie, die du keine Geburtswehen hast! denn die Kinder der Einsamen sind zahlreicher als derjenigen, die den Mann hat." Ihr aber, Brüder seid, gleichwie Isaak, Kinder der Verheißung.
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8 Es geschah aber, als er in der Ordnung seiner Abteilung den priesterlichen Dienst vor Gott erfüllte,
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9 traf ihn, nach der Gewohnheit des Priestertums, das Los, in den Tempel des Herrn zu gehen, um zu räuchern.
1. Chr. 24.5: Und zwar teilte man sie durchs Los ein, die einen wie die andern, denn es gab sowohl unter den Söhnen Eleasars als auch unter den Söhnen Itamars «Fürsten des Heiligtums» und «Fürsten Gottes».
Apg. 1.23-26: Und sie stellten zwei dar, Joseph, genannt Barsabas, mit Zunamen Justus, und Matthias, beteten und sprachen: Herr, du Kenner aller Herzen, zeige an, welchen von diesen beiden du erwählt hast, das Los dieses Dienstes und Apostelamtes zu empfangen, von welchem Judas abgetreten ist, um hinzugehen an seinen Ort. Und sie gaben ihnen Lose, und das Los fiel auf Matthias, und er wurde zu den elf Aposteln hinzugewählt.
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10 Und die ganze Menge des Volkes betete draußen, zur Stunde des Räucherns.
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Ankündigung der Geburt des Johannes
11 Es erschien ihm aber ein Engel des Herrn, zur Rechten des Räucheraltars stehend.
Bei diesem Engel handelt es sich um den selben, der auch Daniel erschienen ist.
Lk. 1.19: Und der Engel antwortete und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und ich bin gesandt worden, zu dir zu reden und dir diese gute Botschaft zu verkündigen.
Dan. 8.16: Und ich hörte eine Menschenstimme zwischen den Ufern des Ulai, welche rief und sprach: Gabriel, gib diesem das Gesicht zu verstehen!
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12 Und als Zacharias ihn sah, ward er bestürzt, und Furcht überfiel ihn.
Wie Zacharias wurden vor und nach ihm auch andere Menschen beim Anblick eines Engels mit Furcht erfüllt.
Dan. 8.16-18: Und ich hörte eine Menschenstimme zwischen den Ufern des Ulai, welche rief und sprach: Gabriel, gib diesem das Gesicht zu verstehen! 17 Und er trat an den Ort, wo ich stand; und als er herzutrat, erschrak ich und fiel nieder auf mein Angesicht. Und er sprach zu mir: Merke auf, Menschensohn! denn das Gesicht geht auf die Zeit des Endes. 18 Und als er mit mir redete, sank ich betäubt auf mein Angesicht zur Erde. Er aber rührte mich an und stellte mich auf meinen früheren Standort.
Eine Folge des inneren Empfindens des verdorbenen Wesens und der Schwachheit des Menschen. Wenn der verdorbene Mensch vor einem reinen und überlegenen Himmelswesen steht, kann es nur zu einer solchen Reaktion führen. Wenn die Engel schon auf Daniel oder Zacharias, der als "gerecht vor Gott" befunden wurde, so furchteinflößend wirken, wieviel furchteinflößender wird es sein, wenn der unerrettete Mensch, der Gottes Gnadengeschenk abgelehnt hat, einmal vor dem Herrn als seinen Richter erscheinen wird.
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13 Der Engel aber sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias, denn dein Flehen ist erhört, und dein Weib Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Johannes heißen.
Da sowohl Zacharias Alter, als auch das seiner Frau "vorgerückt war", werden die Gebete Zacharias bereits einige Jahre zurückliegen. Diese Stelle lehrt, dass Gebete nicht zwingend unerhöhrt geblieben sind, nur weil sie bereits eine Zeit zurückliegen und noch nicht beantwortet wurden und ermuntert im Gebet standhaft zu bleiben.
Lk. 18.1: Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis dafür, daß sie allezeit beten und nicht ermatten sollten,
Kol. 4.2: Beharret im Gebet und wachet in demselben mit Danksagung;
1. Thess. 5.17: betet unablässig;
Elisabeth: Eid Gottes
Johannes: Gnade Gottes
14 Und er wird dir zur Freude und Wonne sein, und viele werden sich über seine Geburt freuen
kommt ein Mensch zum Glauben und und tritt in die Familie Gottes ein ist dies der größte Anlass zur Freude. Die Freude begrenzt sich nicht nur auf seine Mitmenschen sondern erfüllt selbst die Engel im Himmel mit Freude
Lk 15.10: Also, sage ich euch, ist Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.
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15 Denn er wird groß sein vor dem Herrn; weder Wein noch starkes Getränk wird er trinken und schon von Mutterleibe an mit Heiligem Geiste erfüllt werden.
16 Und viele der Söhne Israels wird er zu dem Herrn, ihrem Gott, bekehren.
Die Größe vor dem Herrn, ist die einzige Größe, die wirklich zählt. Was wahre Größe vor dem Herrn ausmacht, wird hier durch dreierlei Merkmale verdeutlicht.
Er wird ein, für den Herrn abgesondertes Leben führen, weder Wein noch starkes Getränk wird er trinken. Dass Johannes "schon von Mutterleibe an mit Heiligem Geiste erfüllt werden." wird, zeigt die Wichtigkeit seines Dienstes, für den er bereits vom Mutterleib an vorbereitet wird. Das erfüllt sein mit dem heiligen Geist, ist zudem Voraussetzung für den Dienst für Gott.
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16 Und viele der Söhne Israels wird er zu dem Herrn, ihrem Gott, bekehren.
Und viele der Söhne Israels wird er zu dem Herrn, ihrem Gott, bekehren.
Vers 16 schildert sowohl die Berufung des Johannes, als auch die Früchte die er durch sein, für Gott abgesondertes und mit Gott geführtes Leben davontragen wird.
Eine wunderbare Verheißung, der sich alle Kinder Gottes gewiss sein können.
Joh. 7.38,39: Wer an mich glaubt, gleichwie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. 39 Dies aber sagte er von dem Geiste, welchen die an ihn Glaubenden empfangen sollten;
Durch seinen Dienst für Gott, die Verkündigung der Buße, wurden viele Menschen in die richtige Beziehung zu Gott geführt.
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16 Und viele der Söhne Israels wird er zu dem Herrn, ihrem Gott, bekehren.
17 Und er wird vor ihm hergehen in dem Geist und der Kraft des Elias,
Das "ihm" in Vers 17 bezieht sich auf den Herrn, ihrem Gott, im vorherigen Vers. Zugleich aber sollte Johannes auch dem Herrn Jesus vorrausgehen. Somit bezeugt der Engel an dieser Stelle die Gottheit des Herrn Jesus.
Joh. 10.30: Ich und der Vater sind eins.
Joh. 14.9: Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen, und wie sagst du: Zeige uns den Vater?
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17 Und er wird vor ihm hergehen in dem Geist und der Kraft des Elias,
Das auftreten Johannes glich dem Auftreten Elias. Wie Elias setzte sich Johannes kompromisslos für das Wort Gottes ein,
1. Kön. 18.22: Und Elia sprach zu dem Volke: Ich allein bin übriggeblieben, ein Prophet Jehovas, und der Propheten des Baal sind 450 Mann.
aber auch ihr Äußerliches ähnelte sich.Mk. 6.17: Denn er, Herodes, hatte hingesandt und den Johannes greifen und ihn im Gefängnis binden lassen, um der Herodias willen, des Weibes seines Bruders Philippus, weil er sie geheiratet hatte.
2. Kön. 1.8: Und sie sprachen zu ihm: Es war ein Mann in härenem Gewande und an seinen Lenden gegürtet mit einem ledernen Gürtel. Und er sprach: Es ist Elia, der Tisbiter.
Mt. 3.4: Er aber, Johannes, hatte seine Kleidung von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Speise aber war Heuschrecken und wilder Honig.
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18 Und Zacharias sprach zu dem Engel: Woran soll ich dies erkennen? denn ich bin ein alter Mann, und mein Weib ist weit vorgerückt in ihren Tagen.
Dieser Vers macht die Kleingläubigkeit der Menschen deutlich. Ein Priester, der die Schriften kannte und von dem bezeugt wird, dass er "in allen Geboten und Satzungen des Herrn" wandelte, muss von solchen Schwangerschaften bereits gelesen haben und mehr Vertrauen in Gottes Kraft haben müssen.
1. Mo. 17.16,17: Denn ich will sie segnen und will dir auch von ihr einen Sohn geben. Ich will sie segnen, und sie soll zu Nationen werden, und Könige von Völkern sollen von ihr kommen. Da fiel Abraham auf sein Angesicht und lachte und sprach in seinem Herzen: Soll mir Hundertjährigem ein Kind geboren werden, und Sarah, neunzig Jahre alt, gebären!.
1. Mo. 18.11-14: Und Abraham und Sarah waren alt und wohlbetagt, also daß es Sarah nicht mehr nach der Weiber Weise ging. Darum lachte sie in ihrem Herzen und sprach: Nachdem ich verblüht bin, soll mir noch Wonne zuteil werden! Dazu ist mein Herr ein alter Mann! Da sprach der HERR zu Abraham: Warum lacht Sarah und spricht: «Sollte ich wirklich noch gebären, so alt ich bin?» Sollte denn dem HERRN etwas zu wunderbar sein? Zur bestimmten Zeit will ich wieder zu dir kommen im künftigen Jahre, und Sarah soll einen Sohn haben!
Ri. 13.1-3: Aber die Kinder Israel taten wieder, was böse war vor dem HERRN; da gab sie der HERR in die Hand der Philister, vierzig Jahre lang. Es war aber ein Mann von Zorea, vom Geschlecht der Daniter, namens Manoach; und sein Weib war unfruchtbar und gebar nicht. Und der Engel des HERRN erschien dem Weibe und sprach zu ihr: Siehe doch! Du bist unfruchtbar und gebierst nicht; aber du wirst empfangen und einen Sohn gebären!
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Woran soll ich dies erkennen?
Zacharias war nicht der erste der nach einem Zeichen bat.
1. Mo. 15.8: Abram aber sprach: Herr, HERR, wobei soll ich merken, daß ich es erblich besitzen werde?
Ri. 6.36,37: Und Gideon sprach zu Gott: Willst du Israel durch meine Hand retten, wie du gesagt hast, siehe, so will ich ein Schaffell auf die Tenne legen; wird der Tau nur auf dem Fell sein, der ganze Boden ringsum aber trocken bleiben, so werde ich merken, daß du Israel durch meine Hand erretten wirst, wie du gesagt hast
Diese und andere Stellen an denen die Menschen aufgrund ihres geringen Glaubens nach Zeichen bitten und sie auch erhalten, zeugen von der Gnade und Geduld Gottes gegenüber dem Menschen.
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19 Und der Engel antwortete und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel,...
Bevor Zacharias sein Zeichen bekommt, erinnert ihn der Engel erstmal daran, wen er vor sich stehen hat. Es ist der gleiche Engel, der dem Propheten Daniel, bereits ein halbes Jahrtausend zuvor, die Prophetie der 69 Jahrwochen überbracht hatte. Zu diesem Zeitpunkt war der Tempel zerstört, der Prophet in babylonischer Gefangenschaft und die Lage des israelische Volkes alles andere als positiv. Zacharias hingegen steht am Altar Gottes und vollzieht als Priester seinen Gottesdienst, während ihm gerade dort der Engel erscheint. Dies ist nicht der beste Ort und Zeitpunkt für Unglauben.
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...der vor Gott steht,
Der Engel erinnert Zacharias ebenfalls nochmal daran, wo er herkommt. Dieser Versteil unterstreicht die Heiligkeit dieses Engels, der im Kontrast zum sündigen Menschen, in direkter Gegenwart Gottes lebt und dient, während der Mensch, durch seine Sündhaftigkeit von Gott getrennt ist.
Hab. 1.13: Du bist zu rein von Augen, um Böses zu sehen, und Mühsal vermagst du nicht anzuschauen.
Der Engel lässt sich auf keine Diskussion mit dem Priester ein, um die Glaubwürdigkeit seiner Botschaft zu beweisen. Stattdessen erinnert er ihn einfach nur daran, wo er her kommt und wer ihn gesandt hat. Dies erinnert an den allerersten Vers der Bibel, in dem Gottes Existens ohne jegliche Erläuterungen vorausgesetzt und als völlig ausreichend erachtet wird um den Wahrheitsgehalt der Bibel zu bestätigen.
2. Sam. 7.28: Und nun, Herr, Jehova, du bist es, der da Gott ist, und deine Worte sind Wahrheit, und du hast dieses Gute zu deinem Knechte geredet.
Ps. 119.160: Die Summe deines Wortes ist Wahrheit, und alles Recht deiner Gerechtigkeit währt ewiglich.
Joh.17.17:Heilige sie durch die Wahrheit: dein Wort ist Wahrheit.
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und ich bin gesandt worden, zu dir zu reden und dir diese gute Botschaft zu verkündigen.
Zudem erinnert er Zacharias nochmals daran, dass eben dieser, heilige, vor Gott stehende Engel, ihm gerade eine Botschaft im Auftrag Gottes übermittelt. An dem Wahrheitsgehalt der Worte dieses heiligen, vor Gott stehendem Engel zu zweifeln, ist gleich, an Gottes Worten zu zweifeln.
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20 Und siehe, du wirst stumm sein und nicht sprechen können bis zu dem Tage, da dieses geschehen wird, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die zu ihrer Zeit werden erfüllt werden.
wird der Engel Zacharias ein Zeichen gegeben haben, welches in Einklang mit Gottes Willen gewesen sein wird. Diese Begebenheit zeigt, dass Unglaube nicht ungestraft bleibt und Gericht verdient.
Unglauben ist einer der schlimmsten Sünden und überhaupt, die Sünde mit der der Mensch sich seine derzeitige Situation erst eingehandelt hat. Sie mahnt Gottes Geduld nicht auf die Probe zu stellen.
Gal. 6.7: Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.
Von Zacharias, einem Priester, von dem es zudem heißt, dass er gerecht vor Gott und untadelig wandelten in allen Geboten und Satzungen des Herrn, wurde offensichtlich mehr Glauben erwartet als von Abraham, Gideon oder all den anderen Menschen, von denen geschrieben steht, dass sie Zeichen forderten und diese ohne eine Strafe für ihren Unglauben bekommen haben.
So unterstreicht diese Begebenheit also auch die Gnade und Geduld Gottes, mit all den anderen Menschen, die ein Zeichen bekamen, obwohl sie, wie hier zu lesen ist, eigentlich das Gericht verdient haben. Besonders eindrücklich wird die Geduld Gottes im Dienst des Herrn Jesus deutlich, wenn man den Unglauben Zacharias dem Unglauben gegenüberstellt mit dem der Herr Jesus konfrontiert war und wie geduldig der Herr mit seinen Gegnern umgegangen ist.
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19 zu dir zu reden und dir diese gute Botschaft zu verkündigen. 20 ...weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die zu ihrer Zeit werden erfüllt werden.
Im 19. Vers bringt der Engel nochmals den Grund seines erscheinens, "diese gute Botschaft zu verkündigen," auf den Punkt. Diese Botschaft beinhaltet nicht nur, dass Zacharias und Elisabeth endlich ein langersehntes Kind bekommen, sondern auch das baldige kommen des vom ganzen Volk ersehnten Retters, dessen Wegbereiter, das Kind Zacharias werden soll. Bereits direkt im nächsten Vers spricht der Engel das Gericht über den Unglauben aus.
Somit ist bereits im Auftakt des ersten Kapitels des Lukasevangeliums, im 19. und 20. Vers mit den letzten Worten, die von dem Engel an Zacharias gerichtet waren, sowohl das kommende Erlösungswerk Gottes, an das es zu glauben gilt, als auch das Gericht Gottes, über den Unglauben auf engsten Raum gegenüber gestellt.
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21 Und das Volk wartete auf Zacharias, und sie wunderten sich darüber, daß er im Tempel verzog.
3. Mo. 9.23,24: Und Mose und Aaron gingen in die Stiftshütte hinein. Und als sie wieder herauskamen, segneten sie das Volk. Da erschien die Herrlichkeit des HERRN allem Volk; 24 und es ging Feuer aus von dem HERRN und verzehrte das Brandopfer und die Fettstücke auf dem Altar. Als alles Volk solches sah, jubelten sie und fielen auf ihre Angesichter.
4. Mo. 6.22-27: 22 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 23 Sage Aaron und seinen Söhnen und sprich: Also sollt ihr zu den Kindern Israel sagen, wenn ihr sie segnen wollt: 24 Der HERR segne dich und behüte dich! 25 Der HERR lasse dir sein Angesicht leuchten und sei dir gnädig! 26 Der HERR erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden! 27 Also sollen sie meinen Namen auf die Kinder Israel legen, und ich will sie segnen.
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22 Als er aber herauskam, konnte er nicht zu ihnen reden, und sie erkannten, daß er im Tempel ein Gesicht gesehen hatte. Und er winkte ihnen zu und blieb stumm.
Der Tempel als Ort der Gegenwart Gottes und Zusammenkunft war bereits öfters Schauplatz göttlicher Offenbarungen.
4. Mo. 7.89: Und wenn Mose in die Stiftshütte ging, um mit Ihm zu reden, so hörte er die Stimme zu ihm reden vom Sühndeckel herab, der auf der Lade des Zeugnisses ist, zwischen den beiden Cherubim; und Er redete zu ihm.
Hab. 2.20: Aber der HERR ist in seinem heiligen Tempel,
Eine mögliche Offenbarung war selbst nach Jahrhunderten der Stille für das Volk nichts unwahrscheinliches, so dass sie aufgrund des ungewöhnlichen Verhaltens des Priesters rasch auf eine Offenbarung schlossen.
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23 Und es geschah, als die Tage seines Dienstes erfüllt waren, ging er weg nach seinem Hause.
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24 Nach diesen Tagen aber wurde Elisabeth, sein Weib, schwanger und verbarg sich fünf Monate,
Sobald Zacharias nach seinem Dienst wieder in sein Heimatort zurückgekehrt ist, erfüllte sich die Ankündigung des Engels und Elisabeth wurde schwanger. Die ersten fünf Monate mied sie die Öffentlichkeit, was sich erst nach, oder durch den Besuch Marias änderte.
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indem sie sagte: 25 Also hat mir der Herr getan in den Tagen, in welchen er mich angesehen hat, um meine Schmach unter den Menschen wegzunehmen.
Bevor Lukas zu der Ankündigung der Geburt des Herrn wechselt, schließt er den Bericht über Zacharias und Elisabeth mit einem Zitat Elisabeths, das die Frömmigkeit Elisabeths deutlich macht. Sie macht Gott zum Mittelpunkt ihres denkens. Über ihre Freude hinaus, vergaß sie nicht, wem sie diese Freude zu verdanken hat.
1. Mo. 4.1: Und Adam erkannte sein Weib Eva; sie aber empfing und gebar den Kain. Und sie sprach: Ich habe einen Mann bekommen mit der Hilfe des HERRN!
In Vers 25 wird zugleich auch nochmal das Leid aufgezeigt, dass eine unfruchtbare Frau erlitt.
1. Mo. 30.23: Und sie empfing und gebar einen Sohn und sprach: Gott hat meine Schmach von mir genommen!
Auch in ihrem Bekanntenkreis wurde Elisabeth als "die Unfruchtbare" betitelt.
Lk. 1.36: Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch mit einem Sohne schwanger in ihrem Alter, und dies ist der sechste Monat bei ihr, welche unfruchtbar genannt war;
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in den Tagen, in welchen er mich angesehen hat,
Ort und Zeitpunkt seines Handelns entscheidet der Herr allein, während der Mensch sich mitunter eine ganze Zeit lang gedulden muss, bis seine Gebete erhört werden. Auch bis zum Exodus verging eine, für den Menschen, lange Zeitspanne. Doch kennt der Herr die beste Zeit zum Handeln. So lehrt diese Begebenheit, die Hoffnung nicht zu verlieren und sich zu gedulden, mag die Situation noch so verloren wirken.
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