Der 1. Schöpfungstag
und es ward Licht.
Das plötzlich erscheinende Licht weist auf eine Quelle hin. Als Beobachter dieses Ereignisses, hätte man unweigerlich zu dem Schluss kommen müssen, dass das, plötzlich die Finsternis erhellende Licht eine Quelle haben muss. Ausserdem wird erst jetzt, nachdem Gott sprach "es werde Licht", der bis dahin in der Finsternis verborgene, wüste und lebensfeindliche Zustand der Erde, an dem nur ein allmächtiger Gott wirken kann, offenbar. In ihrem wüsten und leeren Zustand des ersten Tages, war die Erde völlig unbrauchbar auch nur das geringste Leben zu beherbergen und zu erhalten. Dieser Zustand gleicht dem gefallenen Menschen, der - ursprünglich dazu geschaffen, die Schöpfung zu bebauen und zu bewahren - nichts als Verwüstung und Zerstörung hinterlässt. Bildlich steht der erste Tag also für den Moment, in dem der sündige Mensch ins Licht Gottes gestellt, zur Erkenntnis seiner eigenen Sündhaftigkeit gelangt.
1. Kor. 4.5: Darum richtet nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, welcher auch das im Finstern Verborgene ans Licht bringen und den Rat der Herzen offenbaren wird;
Eph. 5.13: Alles aber, was bloßgestellt wird, wird durch das Licht offenbar gemacht; denn das Licht ist es, welches alles offenbar macht.
Joh. 3.20: Denn jeder, der Arges tut, haßt das Licht und kommt nicht zu dem Lichte, auf daß seine Werke nicht bloßgestellt werden
Wie das am ersten Tag in die Welt gerufene Licht eine Quelle offenbart, geht auch der Erkenntnis der eigenen Sündhaftigkeit die Erkenntnis Gottes vorraus.
Jes. 6.5: Da sprach ich: Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin ein Mann von unreinen Lippen und wohne unter einem Volk, das auch unreine Lippen hat; denn meine Augen haben den König, den HERRN der Heerscharen, gesehen!
Von nun an findet jedes weitere Wirken Gottes, an jedem weiteren Tag im Schöpfungsbericht, ausschließlich im Licht - am Tage statt.
2. Kor. 4.6: Denn Gott, der gesagt hat: "Aus Finsternis wird Licht leuchten!", er ist es, der in unseren Herzen aufgeleuchtet ist zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi
Wie im Schöpfungsbericht Gott an der gefallenen Schöpfung wirkt und sie wieder herstellt, so wirkt Gott auch an dem neugeborenen Menschen und macht ihn zu einer neuen Schöpfung.
2. Kor. 5.16: Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden.
Gott hat alles durch sein Wort geschaffen.
Joh. 1,1-3: Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Dies war im Anfang bei Gott. Alles ward durch das selbe und ohne das selbe ward auch nicht eines geschaffen.
Ps. 33,6: Durch des Herrn Wort sind die Himmel gemacht und all ihr Heer durch den Hauch seines Mundes.
Gott selbst war die Quelle des Lichts.
Ps. 104.2: du, der in Licht sich hüllt wie in ein Gewand, der den Himmel ausspannt wie ein Zelt
Dan. 2.22: und bei ihm wohnt das Licht
Jes. 60.19: Nicht mehr die Sonne wird dir am Tage zum Lichte dienen, noch bei Nacht der Glanz des Mondes zur Leuchte, sondern der HERR wird dir zum ewigen Lichte werden, und deines Gottes Gott wirst du dich rühmen.
Apg. 26.13: da sah ich mitten am Tag auf dem Weg, O König, vom Himmel her ein Licht, heller als der Glanz der Sonne, das mich und meine Reisegefährten umleuchtete.
1. Tim. 6.16: der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Licht wohnt, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann.
Joh. 1.9: Das wahrhaftige Licht, welches jeden Menschen erleuchtet, sollte in die Welt kommen
1. Joh. 1.5: Und das ist die Verkündigung, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen, daß Gott Licht ist und in ihm ist keine Finsternis.
Joh. 1.5: Und das Licht scheint in die Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst.
Gottes Vorgehensweise
- "Gott sprach" jeder der ersten sechs Tage beginnt mit diesem Satz.
- Der Befehl: "Es werde"
- Die Erfüllung: "und es wurde" o. "Es geschah so"
- Die Handlung: "Gott schuff" und / oder "Gott machte"
- Namensgebung oder Segen: "und Gott nannte" o. "Gott segnete"
- Die Bewertung: "und Gott sah, dass es gut war"
- Die Endung: "und es wurde Abend und es wurde Morgen: ein...Tag"
Die Systematik des Sechs-Tage-Werkes
In den ersten sechs Tagen werden die im zweiten Vers erwähnten Missstände; die Formlosigkeit und die Leere schrittweise behoben. Dabei beheben die ersten drei Tage die Formlosigkeit "tohu" indem voneinander geschieden wird.
1. Tag: Licht und Finsternis
2. Tag: Himmel und Meer
3. Tag: Land und Pflanzen
An den zweiten drei Tagen wird das Problem mit der Leere "vohu" behoben, indem die, durch die Trennungen, neu geschiedenen Bereiche gefüllt werden. Dabei folgt die Reihenfolge der, der ersten 3 Tage.
4. Tag: Der Tag und die Nacht werden mit Gestirnen gefüllt.
5. Tag: Der Himmel und das Meer werden mit Lebenwesen gefüllt.
6. Tag: Das Land wird mit Lebenwesen gefüllt. Die den Landlebewesen als Nahrung dienenden Pflanzen wurden ebenfalls am dritten Tag hervorgerufen.
1.Tag - 4. Tag: Licht – Sonne und Gestirne
2.Tag - 5. Tag: Meer/Himmel – Meerestiere / Vögel
3.Tag - 6. Tag: Land / Pflanzen – Landleb. / Menschen
4 Und Gott sah das Licht, ... und Gott schied das Licht.
Gottes volle Aufmerksamkeit galt einzig dem Licht. So wurde das Licht von der Finsternis geschieden / abgesondert. Mit der Scheidung des Lichtes von der Finsternis wurden zwei Herrschaftsbereiche voneinander getrennt und sobald ein Mensch zum Glauben kommt, wird er aus dem Reich der Finsternis in das Reich des Lichts versetzt:
Eph. 6.12: Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Fürsten und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.
Kol.1.12,13: dankbar dem Vater, der uns tüchtig gemacht hat zum Anteil am Erbe der Heiligen im Licht, welcher uns errettet hat aus der Gewalt der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe
Jes. 60.1,2: Steh auf, werde Licht! Denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit des Herrn ist über dir aufgegangen. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften; aber über dir strahlt der Herr auf, und seine Herrlichkeit erstrahlt über dir.
1. Thess. 5.5: ihr seid allzumal Kinder des Lichts und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht, noch von der Finsternis.
Joh. 12.46: Ich bin als ein Licht in die Welt gekommen, damit niemand, der an mich glaubt, in der Finsternis bleibe.
Joh. 1.9,10: Das war das wahrhaftige Licht das in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet. Er war in der Welt und die Welt wurde durch ihn und die Welt erkannte ihn nicht.
Eph. 5.8: Denn einst waret ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn.
2. Kor. 6.14: Ziehet nicht am gleichen Joch mit Ungläubigen! Denn was haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit miteinander zu schaffen? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis?
Eph. 2.10: Denn wir sind sein Werk, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, welche Gott zuvor bereitet hat, daß wir darin wandeln sollen.
Eph. 5.8: Denn ihr waret einst Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts!
Eph. 5.11: Und habt keine Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, decket sie vielmehr auf;
1.Petr. 4.2: um die noch verbleibende Zeit im Fleische nicht mehr den Lüsten der Menschen, sondern dem Willen Gottes zu leben.
Exkurs: Licht und Finsternis
Die Finsternis symbolisiert als Gegenspieler des Lichtes das Böse und den Tod. Licht ist für alles Leben auf der Erde notwendig, während in anhaltender Finsternis alles Leben in seiner Entwicklung gestört wird und früher oder später eingeht. Diese Beobachtung verdeutlicht den lebensfördernden Charakter des Lichtes und den lebensfeindlichen Charakter der Finsternis. Ebenso verhält es sich auch im geistlichen Sinne mit dem von Gott getrennten Menschen.
Joh. 8.12: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.
Verlässt ein Mensch Gottes Gegenwart, ist er auch von der Quelle des wahren Lichtes abgeschnitten und so macht sich auch in ihm geistliche Finsternis breit. Ebenso wie Gott Leben ist und alles in Gottes Licht, seinem Wesen entsprechend zum Heil und zum Leben geführt wird, so kann sich alles was von Gott abgeschnitten ist nur in die entgegengesetzte Richtung, zum Chaos und verderben hin entwickeln.
Die lebensfeindlichen Eigenschaften der Finsternis drücken sich dann in den zerstörerischen Verhaltensweisen des Menschen aus, deren Folgen in seinem Umfeld und seiner Umwelt ersichtlich werden. So ist es nur logisch, dass die Welt sich unter der Wirkung der gefallenen Menschheit allmählich von einem geordneten und Lebensfreundlichen Planeten in den wüsten und leeren Ort aus Vers 2 zurückentwickelt.
Das benennen sowie auch das trennen und ordnen ist ein Herrschaftsmerkmal. So steht auch an anderen Stellen, wie Könige, als Zeichen ihrer Herrschaft Menschen umbenannt haben.
2. Kö. 23.34: Und der Pharao Necho machte Eljakim, den Sohn Josias, zum König an Stelle seines Vaters Josia und veränderte seinen Namen in Jehojakim.
2. Kö. 24,17 Und der König von Babel machte Matanja, Jehojachins Oheim, zum König an seiner Statt, und änderte seinen Namen in Zedekia.