Sardes
Kirchengeschichtlich beschreibt das Sendschreiben an Sardes die Kirchen, die aus der Reformation heraus entstanden sind. Allerdings nicht in ihrer Anfangszeit, sondern in der Zeit ihres Niedergangs, wie er bereits seit Jahrzehnten voranschreitet. Der Beginn der Reformation war ein Werk Gottes. Es handelte sich um eine lebendige Erwäckung, doch wurde die reformierte Kirche mit der Zeit eine Massenbewegung, die die Grundsätze der Reformatoren nach und nach aufgaben bis schließlich nur ein totes Bekennertum übrig blieb.
Martin Luther war ein gläubiger Augustinermönch, dessen Sündenerkenntnis und seine große Sorge, wie er als sündiger Mensch die Gnade Gottes erfahren und vor Gott gerecht werden könne, ihn antrieben die Bibel sorgfältig zu studieren. Durch das Bibelstudium erkannte er schließlich, dass er ohne eigene Werke, rein durch den Glauben an das Erlösungswerk des Herrn Jesus von Gott gerechtfertigt werden wird. Luther erkannte auch, wie weit sich die röm. kath. Kirche von der Lehre der Bibel entfernte, worauf er sie reformieren und zurück zum Ursprung des Wortes Gottes führen wollte.
Mit seinen 95 Thesen löste Martin Luther die größte Erweckungswelle seit dem frühen Christentum aus und hat damit solch eine gewaltige Reaktion ausgelöst, mit der er selber nicht gerechnet hatte. Seine Thesen wurden vielfach abgeschrieben und in ganz Europa verbreitet. So haben millionen Menschen erfahren wie wunderbar Gottes Gnade ist und man alleine durch Glauben errettet werden kann, ohne selbst irgendwas leisten zu müssen. Darunter waren auch tausende Nonnen und Mönche die als Folge die Klöster und die kath. Kirche in Scharren verlassen haben. Damit befolgten sie den Aufruf Gottes in Offb. 18.4.
Offb. 18.4: Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: Gehet aus ihr hinaus, mein Volk, auf daß ihr nicht ihrer Sünden mitteilhaftig werdet, und auf daß ihr nicht empfanget von ihren Plagen;
Die weißen Kleider sind eine Anspielung auf die Priesterprüfung im Tempel. Für die Priesterschaft musste man einige Bedingungen erfüllen. War dies der Fall, bekam man weiße Kleider. Hatte man nicht alle Bedingungen erfüllen können, bekam man schwrze Kleider. Menschen die ein bloßes Lippenbekenntnis ablegen gehören nicht zu den Überwindern, sondern die Menschen, die sich in ihrer Nachfolge als die Jünger des Herrn ausweisen.
Mt. 7.21: Es werden nicht alle, die zu mir sagen: HERR, HERR! ins Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.
Priester durften nur Nachkommen Arons werden. Ihre Abstammung mussten sie anhand ihres Geschlechtsregisters nachweisen können. Das Buch des Lebens spielt auf diese dieses Geschlechtsregister an. Nimmt ein Mensch in seinem irdischen Leben, den Herrn als sein Stellvertretendes Opfer nicht an, wird mit seinem Tod auch sein Name aus dem Buch des Lebens gestrichen. Wer den Herrn im wahren Glauben annimmt, dessen Name bleibt auch über seinen Tod hinaus in dem Buch stehen. Dieser Mensch hat das Gericht damit überwunden und von dem Herrn als ewiger Priester eingesetzt werden.
Offb. 1.5,6: und von Jesu Christo, welcher der treue Zeuge ist, der Erstgeborene der Toten und der Fürst der Könige der Erde! Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in seinem Blute, und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
1. Mo. 2.5: werdet auch ihr selbst, als lebendige Steine, aufgebaut, ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum, um darzubringen geistliche Schlachtopfer, Gott wohlannehmlich durch Jesum Christum.
Sendschreiben an Philadelphia
Dieses sagt der Heilige, der Wahrhaftige,
Im Einleitungsvers dieses Sendschreibens stellt der Herr zu allererst die Heiligkeit seiner Person vor. Bereits die Reformatoren haben zu ihrer Zeit den Herrn, dessen Herrlichkeit für die Menschen, durch die falschen Lehren der kath. Kirche verdeckt war, in Bezug auf seine wahre Gottheit, Sündlosigkeit und sein vollkommenes Opfer neu entdeckt und wieder ins rechte Licht gerückt. Doch die in der Zeit der Erweckung des 18. und 19. Jahrhunderts fand dies einen neuen Höhepunkt und die Herrlichkeit und Wahrhaftigkeit des Herrn wurde nochmals um ein vielfaches hervorgehoben.
der den Schlüssel des David hat, der da öffnet, und niemand wird schließen, und schließt und niemand wird öffnen
Jes. 22.22: Und ich werde den Schlüssel des Hauses Davids auf seine Schulter legen; und er wird öffnen, und niemand wird schließen, und er wird schließen, und niemand wird öffnen.
In Jesaja 22 wird von dem Palastverwalter gesprochen, der die Schlüssel zu allen Räumen des Palastes Davids hatte. Wer diesen Schlüssel hatte, hatte auch den Zugang zu den königlichen Schätzen, welche ein bildlicher Hinweis auf die Schätze des Messias waren. Die Schätze, die der Herr den Menschen aufschließt sind unter anderem die Schätze die in Gottes Wort enthalten sind.
Spr. 2.3-6: ja, wenn du dem Verstande rufst, deine Stimme erhebst zum Verständnis; wenn du ihn suchst wie Silber, und wie nach verborgenen Schätzen ihm nachspürst: dann wirst du die Furcht Jehovas verstehen und die Erkenntnis Gottes finden. Denn Jehova gibt Weisheit; aus seinem Munde kommen Erkenntnis und Verständnis.
Kol.2.2,3: auf daß ihre Herzen getröstet sein mögen, vereinigt in Liebe und zu allem Reichtum der vollen Gewißheit des Verständnisses, zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes, in welchem verborgen sind alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.
Bereits in der Reformationszeit wurden viele Erkenntnisse und Wahrheiten des Evangeliums in der Bibel neu entdeckt. Doch zu keiner anderen Zeit der Kirchengeschichte wurden soviele und tiefgründige Erkenntnisse und Wahrheiten aus dem Wort Gottes gehoben und an den Tag gebracht, wie in der Erweckungszeit seit dem 18. Jahrhunderts. Heute sind die Bibel und weiterführende christliche Literatur so leicht zugänglich und in solchen Mengen vorhanden, wie zu keiner anderen Zeit.
1.Kor. 16.8,9: Ich werde aber bis Pfingsten in Ephesus bleiben, denn eine große und wirkungsvolle Tür ist mir aufgetan, und der Widersacher sind viele.
Im 18. Jahrhundert gewann die bisher völlig vernachlässigte Weltmission eine hohe Bedeutung und so machten sich europäischen Christen als Evangelisten auf, das Evangelium in die ganze Welt zu tragen. Zudem war die Bibel, dienach 1800 Jahren Christentum, zu Beginn des 19. Jahrhunderts in ca. 70 Sprachen übersetzt war, nach nur drei Jahrzehnten bereits in über 150 Sprachen übersetzt gewesen. Heute gibt es die Bibel in über 2300 Sprachen, wobei auch heute noch, jedes Jahr über 30 neue Sprachen hinzukommen.
Die Weltmission ist auch heute noch von hoher Bedeutung und die wird auch bis zur Entrückung noch andauern. Mit der geöffneten Türe ist somit bildlich der Zugang zur Weltmission gemeint. Dass die Tür von niemand geschlossen werden kann, bedeutet auch, dass die gottesfeindliche Welt, bis zum Ende der Zeit das Predigen des Evangelium nicht verhindern können wird. Dies bestätigt der Herr auch in Mt. 24.
Mt. 24.14: Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.
denn du hast eine kleine Kraft,
Die kleine Kraft möchte nicht aussagen, dass die Gemeinde Philadelphia schwach wäre und nicht bewegen könne. Dem wiedersprechen schon die Massen an Menschen, die im 18. und 19 Jahrhundert zu Gott geführt wurden und wie weit das Evangelium in kürzester Zeit in die Welt getragen wurde.
und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.
Neben der Bruderliebe, die bereits durch den Namen Philadelphia angedeutet wird, sind die treuen Nachfolger des Herrn, seit Beginn des 18. Jahrhunderts, auch durch die Treue zum Wort Gottes und der Lehre, wer der Herr Jesus gekennzeichnet.
Sendschreiben an Laodicäa
Laodicäa war auch bekannt für ihre Kleiderindustrie, wobei es sich um überwiegend schwarze Stoffe handelte. Schwarze Kleider haben symbolisch die gegenteilige Bedeutung von weißen Kleidern (V.5). Die Menschen der Gemeinde Laodicäa haben den Herrn als den Quell des Heils verlassen und vertrauern stattdessen auf ihre eigenen, weltlichen Geschicke. Im Gegensatz zu den Überwindern in Sardes, bekommen diese, in ihrem hier beschriebenen Zustand, keine weißen Kleider vom Herrn.
Dies bedeutet, dass sie am Tag ihres Gerichtes vor Gott nicht bestehen werden können. Die einzige Kleidung die sie zu Verfügung haben ist schwarz. Diese Kleidung spricht von der Gerechtigkeit, die sie zu ihrer Verteidigung anführen werden können. Es handelt sich um ihre eigene Gerechtigkeit, die Gerechtigkeit eines Sünders die Ungerechtigkeit ist. Werksgerechtigkeit kann daher nicht zum Heil führen und so werden ihre Werke als unzureichend erfunden und ihre Blöße offenbar werden.
Jes. 63.11: Hoch erfreue ich mich in dem HERRN; meine Seele soll frohlocken in meinem Gott! Denn er hat mich bekleidet mit Kleidern des Heils, den Mantel der Gerechtigkeit mir umgetan, wie ein Bräutigam den Kopfschmuck nach Priesterart anlegt, und wie eine Braut sich schmückt mit ihrem Geschmeide.
Außerdem gab es in Laodicäa eine Ärzteschule die für ihre Augensalben bekannt war. Sie würden gut daran tun, sich nicht mit den Werbe- und Marketingstrategien der Welt, sondern wieder mit dem Worte Gottes zu beschäftigen, um in seinem Licht ihren waren erbärmlichen Zustand zu erkennen und den Weg zum Herrn wieder zu finden.
Eph. 1.17,18: auf daß der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst, damit ihr, erleuchtet an den Augen eures Herzens, wisset, welches die Hoffnung seiner Berufung ist, [und] welches der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen,
1. Joh. 2.20: Und ihr habt die Salbung von dem Heiligen und wisset alles.
Mt. 18.20: Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.