Offenbarung 2

Die sieben Sendschreiben. 

Kapitel 2 und 3 behandelt die Gegenwärtige Zeit der Gnade. Ab Kapitel vier wird die Zeit des Gerichtes Gottes über die Welt beschrieben. 

Die Sendschreiben offenbaren uns zum einen, einen Einblick in die christlichen Gemeinden am Ende des 1. Jh.s n. Chr. einschließlich ihrer Probleme und ihrer Verfallserscheinungen, die bereits nach solch kurzer Zeit eingetreten waren. Zum anderen haben die sieben Sendschreiben auch eine prophetische Bedeutung, bis in unsere Zeit hinein. Denn sie beschreiben die Gesamte Kirchengeschichte, ab der Zeit der Apostel, bis zur Entrückung der Gemeinde. So lässt sich die Kirchengeschichte der letzten 2000 Jahre in sieben Perioden einteilen, die ihrerseits den sieben Sendschreiben entsprechen. 

Bei den sieben Sendschreiben, gibt es 5040 mögliche Reihenfolgen in denen die Sendschreiben hätten verschickt und hier aufgeführt werden können. Die Reihenfolge der Sendschreiben, wie sie in der Offenbarung vorliegt, entspricht dabei der einzigen, der 5040 möglichen Abfolgen, die auch der chronologischen Abfolge der sieben historischen Epochen der Kirchengeschichte entspricht. Auch sind die geographischen Standorte der angeschriebenen Gemeinden so angeordnet, dass man, begonnen in Ephesus, alle Gemeinden in einer Tour abfahren konnte. So entspricht auch die geographische Anordnung der Gemeinden, dem historischen Ablauf der Kirchengeschichte.  

Jede Gemeinde besteht aus Menschen und daher ist auch jeder einzelne Gläubige aufgerufen, sich beim lesen der Sendschreiben selbst zu prüfen und zu hinterfragen, was die einzelnen Sendschreiben einem selbst zu sagen haben. Denn auch wenn ein in den Sendschreiben erwähntes Problem nicht auf die eigene Gemeinde zutrifft, kann es doch sein, dass es auf den Leser selbst zutrifft. Daher findet sich am Ende eines jeden Sendschreibens auch die Aufforderung „Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!“

Sendschreiben an Ephesus

1 Dem Engel der Versammlung in Ephesus schreibe: Dieses sagt, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, der da wandelt inmitten der sieben goldenen Leuchter:

Jedes der sieben Sendschreiben richtet sich an den jeweiligen Engel der sieben Gemeinden. Der Engel einer jeder Gemeinde wird von einem der sieben Sterne, die der Herr in der rechten Hand trägt symbolisiert. (V. 20) Die rechte Seite ist ein Symbol für Herrschaft.

Das Wort "Angelos", das hier mit "Engel" übersetzt wurde, lautet wörtl. "Bote". Es kann sich dabei auch um eine Bezeichnung für Menschen handeln. In dem Fall der Engel der Gemeinden, an die die Sendschreiben gerichtet sind, handelt es sich bei dem Engel um die Menschen, die in der Gemeinde Verantwortung tragen, sich von den falschen Strömungen abgesetzt haben und dem Herrn treu geblieben sind. Sie unterstellen sich noch der Herrschaft des Herrn weshalb sie als Sterne in der rechten Hand des Herrn dargestellt werden. Diese sind nicht notwendigerweise die Ältesten.

Dieses sagt, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, der da wandelt inmitten der sieben goldenen Leuchter:

In Jedem der sieben Briefe stellt der Herr sich auf eine andere ganz besondere Weise vor. Dabei wird immer ein bestimmter Aspekt seiner Persönlichkeit betont, der für die jeweilige Situation der Gemeinde und zu der Botschaft, die an diese Gemeinde gerichtet ist, einen besonderen Bezug hat.

Die am Anfang eines jeden Briefes betonten Aspekte, sind auch alle bereits in den Versen 12-18 des 1. Kapitels aufgeführt und beschrieben. In Vers 20 des vorherigen Kapitels wird die Bedeutung der Sterne und der goldenen Leuchter erklärt. 

Dass der Herr inmitten der Leuchter wandelt, betont die Gegenwart des Herrn in den Gemeinden, sowie den priesterlichen Dienst, den der Herr an den Gemeinden tut. So wie es die Aufgabe der Hohepriester war, den Leuchter mit dem nötigen Öl zu versorgen, zu reinigen und auch sonst in Stand zu halten um sicherzustellen, dass diese weiterhin ihr Licht ausstrahlen können, wirkt auch der Herr als das Haupt und der wahre Hohepriester an den Gemeinden.

Mit den folgenden Sendschreiben hält der Herr den Gemeinden u.a. einen Spiegel vor, der den Gemeinden aufzeigen soll, wo sie noch an sich arbeiten müssen um ihren Dienst als Lichter in dieser geistlich verfinsterten Welt weiterhin ausführen zu können.

Ps. 90.8: Du hast unsere Ungerechtigkeiten vor dich gestellt, unser verborgenes Tun vor das Licht deines Angesichts.

Ephesus bedeutet „die Begehrte“.

Ephesus war eine ganz bedeutende Gemeinde, in der Paulus 3 Jahre lang (52-55 n.Chr.) gelehrt hat.

Die Hafenstadt Ephesus war eine sehr bedeutende florierende Metropole mit ca. 250.000 Einwohnern und galt als die drittgrößte Stadt im röm. Reich. In Ephesus stand der Artemistempel, eines der sieben Weltwunder. Unter Domitian wurde Ephesus Zentrum des Kaiserkults und auch sonst waren in dieser Stadt alle damals üblichen Kulte und Götzen zu finden. 

Nach dem Fall Jerusalems wurde Ephesus auch der Mittelpunkt des Christentums. Unter anderem haben in Ephesus, Johannes, Paulus und Apollos gelehrt. Die dort lebenden Christen bekommen nun einen persönlichen Brief des Herrn Jesus. 

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2 Ich kenne deine Werke und deine Arbeit und dein Ausharren, und daß du Böse nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, welche sich Apostel nennen, und sind es nicht, und hast sie als Lügner erfunden;
In jedem der sieben Briefe nennt der Herr Jesus zunächst alle guten Eigenschaften und Werke der Gemeinde. Dies soll lehren, dass vor aller Kritik zunächst die guten Dinge anerkannt werden sollen. Im Falle von Ephesus werden u.a. ihre Werke, Bemühungen und ihr Ausharren gelobt. Doch in dem Lob verbirgt sich bereits auch der erste Hinweis auf den in Vers 4 folgenden Tadel.
 

Wie aus Vers 4 hervorgeht, wurde äußerlich noch viel Gutes getan, aber die wahre Motivation; der Glaube, die Hoffnung und vor allem die Liebe, die gemäß dem ersten Korintherbriefes, die wesentlichen praktischen Grundkennzeichen des wahren Christentums sind, fehlten bei den Ephesern.

1. Kor. 13.13:Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe

Dies wird deutlich, wenn man den Lob an die Epheser mit dem ersten Thessalonicherbrief vergleicht. Im ersten Thessalonicherbrief wird die Gemeinde in Thessaloniki ebenfalls für ihre Werke, Bemühungen und ihr Ausharren gelobt. Dabei werden im griechischen Grundtext auch die gleichen Wörter in der gleichen Reihenfolge verwendet, wie in der Offb. 2.2.

1. Thess. 1.2,3:Wir danken Gott allezeit für euch alle, indem wir euer erwähnen in unseren Gebeten, unablässig eingedenk eures Werkes des Glaubens und der Bemühung der Liebe und des Ausharrens der Hoffnung auf unseren Herrn Jesus Christus, vor unserem Gott und Vater,

Im 1. Thessalonicherbrief werden diese drei Begriffe aber alle noch um eben diese drei wesentlichen Grundkennzeichen ergänzt, was in dem Sendschreiben an die Epheser bereits nicht mehr der Fall ist.

und du hast die geprüft, welche sich Apostel nennen, und sind es nicht, und hast sie als Lügner erfunden;

1. Joh. 4.1-3: Geliebte, glaubet nicht jedem Geiste, sondern prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen.  Hieran erkennet ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der Jesum Christum im Fleische gekommen bekennt, ist aus Gott; und jeder Geist, der nicht Jesum Christum im Fleische gekommen bekennt, ist nicht aus Gott; und dies ist der Geist des Antichrists, von welchem ihr gehört habt, daß er komme, und jetzt ist er schon in der Welt.

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3 und du hast Ausharren und hast getragen um meines Namens willen, und bist nicht müde geworden.
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4 Aber ich habe wider dich, daß du deine erste Liebe verlassen hast.

Es handelt sich hier um einen sehr schwerwiegenden Vorwurf, denn die Liebe zum Herrn und ihre Auswirkungen sind das zentrale Anliegen des gesamten Evangeliums. 

Mt. 22.36-38:Meister, welches ist das größte Gebot im Gesetz? Jesus sprach zu ihm: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Gemüt.» Das ist das erste und größte Gebot.

Demnach versagten die Epheser beim wichtigsten Gebot. 

Seinen Werken und Bemühungen in der ersten Liebe nachzugehen bedeutet, dass der Herr in allem den Vorrang hat.

Kol. 1.18: „Und er ist das Haupt des Leibes, der Versammlung, welcher der Anfang ist, der Erstgeborene aus den Toten, auf daß er in allem den Vorrang habe;“

Mt. 18.20 „Denn wo zwei oder drei versammelt sind zu meinem Namen hin, da bin ich in ihrer Mitte.“

Eph 3.22: „ihm sei die Herrlichkeit in der Versammlung in Christo Jesu, auf alle Geschlechter des Zeitalters der Zeitalter hin! Amen.“

Die Epheser waren zwar noch bemüht und taten pflichtbewusst ihre Werke. Doch in den Herzen der Gläubigen war die Liebe zum Herrn nicht mehr in der Intensität da, wie sie hätte sein sollen. Auch Paulus spricht einen solchen Zustand im Philipperbrief an. 

Phil. 2.21:  Denn ich habe niemand gleichgesinnt, der von Herzen für das Eure besorgt sein wird; denn alle suchen das Ihrige, nicht das, was Jesu Christi ist.

Jeder Gläubige sollte bei jedem seiner Werke und jeder seiner Bemühungen, in seinem Herzen auf den Herrn, als das Zentrum seines Handelns, ausgerichtet sein. Bei den Werken der Gemeinde in Ephesus, werden allmählich andere Motivationen ins Zentrum gerückt worden sein. 

Erkaltet die Liebe zum Herrn, führt es auch zu einem abklingen der Liebe zu Gottes Wort, wodurch man schnell anfällig für falsche Lehrer und ihre falsche Lehren wird. Paulus kündigte den Ephesern dies bereits Jahre zuvor, in seiner Abschiedsrede an.

Apg. 20.29,30: [Denn] ich weiß [dieses], daß nach meinem Abschiede verderbliche Wölfe zu euch hereinkommen werden, die der Herde nicht schonen. Und aus euch selbst werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her.

Anhand der zuvor erwähnten Werke und Bemühungen hätte man äußerlich schnell zum Schluss kommen können, die Epheser hätten eine große Liebe zu dem Herrn. Dies zeigt auf, dass das Maß des Aktivismus einer Gemeinde keine Garantie dafür ist, dass es auch gut um die Gemeinde steht. Ebenfalls sollte sich auch jeder einzelne Mensch, in dieser Hinsicht hinterfragen und prüfen.

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5 Gedenke nun, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke; wenn aber nicht, so komme ich dir und werde deinen Leuchter aus seiner Stelle wegrücken, wenn du nicht Buße tust.

Nun wird die Gemeinde aufgefordert sich zu erinnern wie es früher war, Buße zu tun und wieder zu ihrer ersten Liebe zurückzukehren. 

Die Konsequenz, die der Gemeinde droht, wenn sie darüber keine Buße tut und nicht zur ersten Liebe zurückkehren würde, wird durch eine Anspielung auf den Tempeldienst deutlich gemacht. Wenn der Leuchter im Tempel unrein wurde (z.B. wenn er von einem unreinen Priester berührt wurde), musste er aus dem Heiligtum entfernt und durch einen anderen ersetzt werden. 

Die Konsequenz ist also, dass die Gemeinde nicht mehr als Zeugnis für den Herrn in die Welt hinaus scheinen wird, weil sie vom Herrn von dieser Aufgabe entbunden wird. Dies ist eine ernste Mahnung, die nicht nur, auch die heutigen Gemeinden, sondern auch jeden einzelnen Menschen betrifft.

Ephesus, das in der heutigen Türkei lag, sowie die Türkei insgesamt war im ersten Jahrhundert ein leuchtendes Zeugnis für das Evangelium. Heute ist die Türkei kaum noch ein Zeugnis. Was zeigt, dass der Herr seine Mahnung in die Tat umgesetzt und den Leuchter weg gerückt hat.

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6 Aber dieses hast du, daß du die Werke der Nikolaiten hassest, die auch ich hasse.

Zu beachten ist, dass die Epheser die Werke der Nikolaiten, nicht aber die Nikolaiten selbst hassten. Es gilt die bösen Werke der Menschen nicht aber die bösen Menschen selbst, zu hassen.

Die Gemeinde hatte in ihrem Unfeld „lediglich“ mit den Werken der Nikolaiten zu tun, was bedeutet, dass es lediglich im praktischen Leben Probleme gab. Später hat sich in Pergamus die Lehre der Nikolaiten, die hinter diesen Werken stand, in die Gemeinde eingeschlichen. (V. 15)

Exkurs: Die Nikolaiten

Die Nikolaiten waren eine gnostische Bewegung die im 1. Jahrhundert aufkam und besonders im 2. Jahrhundert in die Gemeinden einzudringen versuchte. Bereits im 1 Timotheusbrief wird vor ihnen gewarnt.

1. Tim. 6.20,21:O Timotheus, bewahre das anvertraute Gut, indem du dich von den ungöttlichen, eitlen Reden und Widersprüchen der fälschlich sogenannten Kenntnis wegwendest, zu welcher sich bekennend etliche von dem Glauben abgeirrt sind. Die Gnade sei mit dir!

Sie lehrten, dass es zwar gut ist sich zu bekehren, doch anschließend müsse man zu einer höheren Erkenntnis „Gnosis“ aufsteigen.  Weil der christliche Glaube sich in mehreren Stufen vollziehen würde, müsse man zu einer immer höheren geistlichen Stufe aufsteigen indem man ein inneres mystisches Wissen erlangt.

Im 2. Jahrhundert wurde die Lehre der Gnostiker u.a. durch die Philosophie von Plato beeinflusst (Materielles sei minderwertig; das Geistige sei das Höchste). Aufgrund dessen leugneten sie die Menschwerdung des Herrn. Sie lehrten, der Herr Jesus könne kein Mensch aus Fleisch und Blut gewesen sein, weil Materie ja minderwertig sei. Der Herr Jesus musste aber Mensch werden, damit er die Erlösung erwirken kann, daher hat diese Philosophie fatale Folgen für das Evangelium.

Da das Materielle ihrer Auffassung nach ohnehin minderwertig sei, sind auch unmoralische Ausschweifungen für Gnostiker kein Problem.  

7 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt! Dem, der überwindet, dem werde ich zu essen geben von dem Baume des Lebens, welcher in dem Paradiese Gottes ist.

Jes. 50. 4:Er weckt mir das Ohr, damit ich höre, wie Jünger [hören].

“In den ersten drei Sendschreiben findet sich der Aufruf zum hören vor der Verheißung an die Überwinder. Betrachtet man die Sendschreiben in ihrer prophetischen Bedeutung, kann man sagen, dass Gott in den ersten drei Epochen der Kirchengeschichte noch die Erwartung hatte, dass die Maße des christlichen Zeugnisses umkehren würde.Der Aufruf galt also noch der gesamten Maße der drei Gemeinden Ephesus, Smyrna und Pergamon sowie der Gemeinden der ersten drei Epochen der Kirchengeschichte. Ab Thyatira findet sich dieser Aufruf erst nach der Verheißung für die Überwinder. So erwartete Gott zu dem Zeitpunkt der Kirchengeschichte ab Thyatira, schon gar nicht mehr, dass die Maße noch umkehren würde. Auch wenn noch allen die Möglichkeit gegeben ist umzukehren, richtet sich der Aufruf eigentlich nur noch an die Überwinder.

1. Kor. 2. 14:Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geist Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt werden muß.

Am Ende eines jeden Sendschreibens findet sich auch eine Verheißung an die Überwinder. Überwinder sind nur die, die wiedergeboren sind und bei denen sich dies auch im praktischen Leben zeigt.

1. Joh. 5, 4,5:Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, welcher glaubt, daß Jesus der Sohn Gottes ist?

Jede Verheißung nimmt Bezug auf das Problem, das in dem jeweiligen Sendschreiben das Thema war.

Der Baum des Lebens ist, wie auch der Garten Eden, in dem der Baum stand, in der Sintflut untergegangen. Jedoch war der irdische Garten Eden lediglich ein Abbild des himmlischen Paradieses und der Baum des Lebens ein Hinweis auf den Herrn Jesus als die Quelle des Lebens. Im himmlischen Paradies, werden die Gläubigen sich von dem Herrn Jesus geistlich ernähren. 

Es geht in der Verheißung also nicht um den Lohn für Treue, sondern um Errettung. Wer überwindet, wird das Leben, die Frucht die von dem Herrn Jesus ausgeht, genießen können. 

Baum des Lebens

Spr. 3.13,18: Glückselig der Mensch, der Weisheit gefunden hat, und der Mensch, der Verständnis erlangt! ... Ein Baum des Lebens ist sie denen, die sie ergreifen, und wer sie festhält, ist glückselig.

Spr. 11.30: Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens, und der Weise gewinnt Seelen

Spr. 13.12: Lang hingezogenes Harren macht das Herz krank, aber ein eingetroffener Wunsch ist ein Baum des Lebens.

Spr. 15.4: Eine heilsame Zunge ist ein Baum des Lebens; aber Verkehrtheit in ihr verwundet den Geist.

Sendschreiben an Smyrna

8 Und dem Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe: Das sagt der Erste und der Letzte, welcher tot war und lebendig geworden ist:

In dem Schreiben an Smyrna stellt sich der Herr als der vor, der gestorben und wieder aus den Toten auferstanden ist. Bei Smyrna handelt es sich um die Gemeinde, die von allen sieben Gemeinden unter den größten Verfolgungen litt.

Smyrna, „Myrrhe“, „Bitterkeit“

Myrrhe fließt nach dem Anschneiden des Myrrhe-Baumes wie Blut heraus und schmeckt bitter. Beim verbrennen entsteht ein Wohlgeruch, weshalb die Myrrhe bereits im alten Testamen ein Symbol für das Leiden zu Gottes Ehre. Die Myrrhe war Bestandteil des Räucherwerks, das auf dem goldenen Altar des Heiligtums verbrannt wurde und dessen Duft von dem Wohlgeruch spricht, das der Herr in der Hingabe durch seinen Tod war.

Die Stadt Smyrna, war, wie Ephesus, ebenfalls eine reiche und bedeutende Hafenstadt in der heutigen Türkei und entspricht dem heutigen Izmir. 

9 Ich weiß deine Werke und deine Trübsal und deine Armut (du bist aber reich), und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden und sind es nicht, sondern eine Synagoge des Satans.

Die Gemeinde stand unter Domitian unter starker Verfolgung, was auch die Verarmung der Gemeinde zur Folge hatte. Smyrna ist das Gegenteil von Laodizea. Smyrna war äußerlich arm, aber geistlich reich. Laodizea hingegen ist äußerlich reich, aber geistlich arm. 

und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden und sind es nicht, sondern eine Synagoge des Satans.

Die Gemeinde in Smyrna wurde von den dort ansässigen Juden, aufgrund des Hasses auf den Herrn, massiv angefeindet und bedrängt.

Gal 4.29:Doch gleichwie damals der gemäß dem Fleisch Geborene den gemäß dem Geist [Geborenen] verfolgte, so auch jetzt.

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10 Fürchte nichts, was du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird etliche von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr versucht werdet, und ihr werdet Trübsal haben zehn Tage lang. Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben!
und ihr werdet Trübsal haben zehn Tage lang

In prophetischer Sicht erfüllte sich diese Ankündigung, indem die Gemeinde bis ins 4. Jhdt. hinein von insgesamt 10 röm. Kaisern massiv verfolgt wurde. Die Christenverfolgungen begannen mit Kaiser Nero im Jahr 65 n. Chr. und setzten sich bis ins Jahr 311 n. Chr. unter dem letzten Christenverfolger, Kaiser Diokletian fort.

Sei getreu bis in den Tod,

In diesem Brief stellte der Herr sich vor, als der, der gestorben und wieder auferstanden ist. In der Gemeinde von Smyrna haben über die Jahrhunderte hinweg, viele Christen aufgrund ihres Glaubens bis in den Tod gelitten. So richtet bereits der Anfang des Briefes den Blick der Leser auf das Leiden, den Tod und die Auferstehung des Herrn und ruft ihnen in Erinnerung, dass sie im schlimmsten Fall, der ihnen in dieser Welt passieren kann, wie zuvor ihr Herr, ermordet werden.

Joh. 15.20,21: Gedenket des Wortes, das ich euch gesagt habe: Ein Knecht ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie mein Wort gehalten haben, werden sie auch das eure halten. Aber dies alles werden sie euch tun um meines Namens willen, weil sie den nicht kennen, der mich gesandt hat.

Doch der Herr ist wieder aus den Toten auferstanden und durch die selbe Kraft Gottes werden auch die verstorbenen Gläubigen eines Tages aus ihren Gräbern ins ewige Leben gerufen werden.  

Mt. 10.28: Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib zu verderben vermag in der Hölle.

Joh. 11.25: Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du dies?

Joh. 15.19: Noch ein Kleines, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber sehet mich: Weil ich lebe, werdet auch ihr leben.

Die Leser werden mit dem einleitenden Vers des Briefes also ermutigt, indem sie daran erinnert werden, dass sie vor dem zweiten Tod, der ewigen Verdammnis errettet sind. In dieser Welt mögen sie verfolgt, misshandelt oder gar getötet werden. Doch nach diesem Leben erwartet sie ein neues, unvergleichlich wunderbareres Leben in der Gegenwart Gottes auf das sie all ihre Sinne richten sollten. 

Ps. 27.1-4: Der HERR ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Stärke, vor wem sollte ich erschrecken? Als Übeltäter mir nahten, um mein Fleisch zu fressen, meine Bedränger und meine Feinde - sie strauchelten und fielen. Wenn ein Heer sich wider mich lagert, nicht fürchtet sich mein Herz; wenn Krieg sich wider mich erhebt, hierauf vertraue ich: Eines habe ich von dem HERRN erbeten, nach diesem will ich trachten: zu wohnen im Hause des HERRN alle Tage meines Lebens, um anzuschauen die Lieblichkeit des HERRN und nach ihm zu forschen in seinem Tempel.

"Krone" griech. "Stephanos" kann sowohl Krone als auch Siegeskranz bedeuten. In diesem Fall ist der Siegeskranz gemeint. Weitere Stellen, in denen dieser Siegeskranz der Überwinder erwähnt wird:

1. Kor. 9.25: Jeder aber, der sich am Wettlauf beteiligt, ist enthaltsam in allem; jene, um einen vergänglichen Kranz zu empfangen, wir aber einen unvergänglichen.

2. Tim. 4.8: hinfort liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, welche mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tage zuerkennen wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung liebgewonnen haben.

Jak. 1.12: Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche Gott denen verheißen hat, die ihn lieben!

1. Petr. 5.4: So werdet ihr, wenn der Oberhirt erscheint, den unverwelklichen Ehrenkranz davontragen!

11 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem zweiten Tod!

Der zweite Tod ist die ewige Verdammnis. 

Offb. 20.12-15: Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Throne stehen, und Bücher wurden aufgetan; und ein anderes Buch ward aufgetan, welches das des Lebens ist. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken. Und das Meer gab die Toten, die in ihm waren, und der Tod und der Hades gaben die Toten, die in ihnen waren, und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken. Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geworfen. Dies ist der zweite Tod, der Feuersee. Und wenn jemand nicht geschrieben gefunden wurde in dem Buche des Lebens, so wurde er in den Feuersee geworfen.

Der Schlussvers ist eng verknüpft mit dem Einleitungsvers. Die Überwinder bekommen die Zusage, dass sie selbst im Falle ihrer Ermordung ins ewige Leben eingehen werden und diese Zusage bekommen sie nicht von irgendjemanden, sondern von dem Herrn, der, wie der Einleitungsvers betont, ebenfalls Tod war und wieder lebendig geworden ist. 

Joh. 11.25: Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist;

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Sendschreiben an Pergamus

12 Und dem Engel der Versammlung in Pergamus schreibe: Dieses sagt, der das scharfe, zweischneidige Schwert hat:
In Hinblick auf die Kirchengeschichte betrifft das Sendschreiben an Pergamus die Zeit ab der konstantinischen Wende. Im Jahr 313 n. Chr. wurde das bis dahin staatlich diskriminierte und verfolgte Christentum durch Kaiser Konstantin offiziell erlaubt und später unter Kaiser Gratian zur Staatsreligion erklärt. Auf diese Weise wurde Religion und Staat, in der Kirchengeschichte, bereits recht früh miteinander Verbunden.
 
Durch die Verbindung von Staat und Gemeinde wurde weltlichen Einflüssen die, die Wahrheit des Evangeliums verwässern und das Licht der Gemeinden dämmen oder gar ersticken können, Tür und Tor geöffnet. Diese drangen dann auch recht schnell in die Gemeinde ein. Darunter sehr viel Aberglaube und Götzendienst:
 
    • 375 n.Chr. Einführung der Heiligenverehrung
    • 397 n.Chr. Reliquienkult = magisches Denken
    • 431 n.Chr. Maria wurde zur „Mutter Gottes“ erhoben
 
Durch das nun verstärkte eindringen heidnischer Einflüsse, war es damals wichtiger denn je, durch gute Bibelkenntnisse und entschiedene Treue zu Gottes Wort, zerstörerische weltliche Einflüsse von der Wahrheit unterscheiden und aufdecken zu können. Daher ist der einleitende Vers, mit dem sich der Herr in diesem Sendschreiben vorstellt, sehr passend. 
 
Bei dem zweischneidigen Schwert handelt es sich um Gottes Wort.
Eph. 6.17: Nehmet auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches Gottes Wort ist;
In Hebr. 4 wird das Wort Gottes, das zwischen wahr und falsch trennt, als scharf und zweischneidig beschrieben.
Hebr. 4.12 „Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Beurteiler der Gedanken und Gesinnungen des Herzens;“
Gottes Wort trennt, konsequent und kompromisslos in vielerlei Weise. Gottes Wort ist Wahrheit und daher in dieser gefallenen Welt, die auf Lügen aufgebaut und durch Lügen regiert wird, für die Menschen das einzige zuverlässige Werkzeug um Wahrheit und Lüge erkennen und unterscheiden zu können. 
4. Mo. 23.19: Nicht ein Mensch ist Gott, daß er lüge, noch ein Menschensohn, daß er bereue. Sollte er gesprochen haben und es nicht tun, und geredet haben und es nicht aufrecht halten?
Joh. 17.17: Heilige sie durch die Wahrheit: dein Wort ist Wahrheit.
Die Trennung von Staat und Kirche ist nicht die Erfindung der Aufklärer, sondern entspricht dem Willen Gottes
Mt. 22.21: „Dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist“
Joh. 18.36: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“.
13 Ich weiß, wo du wohnst, wo der Thron des Satans ist; und du hältst fest an meinem Namen und hast meinen Glauben nicht verleugnet, auch in den Tagen, in welchen Antipas mein treuer Zeuge war, der bei euch, wo der Satan wohnt, ermordet worden ist.
und du hältst fest an meinem Namen und hast meinen Glauben nicht verleugnet
Dass die Gemeinde an dem Namen des Herrn festhält, bedeutet, dass die Christenheit an den grundsätzlichen Lehren; wer der Herr Jesus Christus, der Vater und der Heilige Geist ist, festhält. Indem in der Zeit der konstantinischen Wende zunehmend in Frage gestellt wurde, ob der Herr Jesus wirklich Gott ist, oder, wie es auch heute noch von den Zeugen Jehovas gelehrt wird, nur das allererste von Gott geschaffenen Geschöpf ist, wurden diese grundsätzlichen Lehren durch dies ganz neuartige Verführung ernsthaft bedroht. Hierbei handelt es sich um die Lehre Nikolaiten, deren Werke bereits im Sendschreiben an Ephesus erwähnt wurden.
 
Im Jahr 325 n. Chr. kam es auf dem Konzil von Nizzäa, auf dem die Bischöfe der ganzen, damaligen christlichen Welt zusammenkamen, zum Durchbruch, indem sie zu dem Entschluss kamen, dass die Bibel lehrt, dass der Herr Jesus dem Vater gleich ist.
 
Es hätte aber auch, mit verherrenden Folgen für das Licht der Gemeinde, ganz anders kommen können, denn dies war zur damaligen Zeit ein stark diskutiertes Thema, mit vertretern auf beiden Seiten. Dass diese Gefahr dennoch abgewendet wurde, ist dem entschiedenen Einsatz einiger weniger, treuer Einzelkämpfer der damaligen Zeit zu verdanken, die die Wahrheit mit ausgezeichneten Bibelkenntnissen und scharfsinn verteidigten. In diesem Zusammenhang wird in diesem Vers der Name nur eines Mannes genannt, der als "treuer Zeuge" bezeichnet wird und dessen Name Antipas "Einer gegen alle" bedeutet
 
 
 
Ich weiß, wo du wohnst
"Wohnen" kommt in der Offb. insgesamt 12 mal vor. Immer wenn in der Offenbarung von denen "die auf der Erde wohnen" die Rede ist, sind, mit Ausnahme von dieser Stelle hier, immer die ungläubigen verlorenen Menschen gemeint. Sie wohnen hier auf Erden, denn einen anderen Wohnort wird es für sie nicht geben. Sie haben nur das eine Leben hier auf der Erde und sonst nichts weiter zu erwarten. Die Christen hingegen, befinden sich hier auf Erden nur auf der Durchreise.....
Hebr. 13.14: Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. 
Wie in diesem Vers, auf die Christen angewendet, verbirgt sich in dieser Aussage bereits eine Kritik. Denn diese Christen fühlten sich hier, auf dieser gefallenen, verfinsterten Erde wohler, als es sich für Kinder des Lichts gehört. Jeder Mensch kann sich selbst prüfen, indem er sich fragt, ob es ihn, im Falle seiner Entrückung, schmerzen würde etwas von seinem Besitz zurücklassen zu müssen, oder ob die Entrückung vielleicht sogar ungelegen kommt, weil man eigentlich noch etwas geplant hatte.
 
Satans Thron: 
In Lukas 4 wird geschildert wie der Herr vom Teufel versucht wird. In Lukas 4.5,6 sagt Satan, dass ihm alle Reiche des Weltkreises gegeben sind. Das griech. Wort, das in Lukas 4 mit Erdkreis übersetzt wurde, lautet „Oikumene“. Oikumene bedeutet im allgemeinen „der bewohnte Teil der Erde“ und war zur damaligen Zeit daher auch der Fachausdruck speziell für das röm. Reich; die, aus der Sicht der Römer, damals bekannte Welt. Der Teufel war also der Fürst des röm. Reiches. Die geistige Macht also, welche hinter dem röm. Kaiser stand.
 
Bereits in 1. Mo. 3 wird eine wichtige Eigenart der Sünde sehr deutlich: Indem Satan Eva einredete, sie könne sein wie Gott, weckte er in ihr den gleichen verhängnisvollen Wunsch, der auch den Satan selbst zu Fall brachte. Direkt nachdem Eva von der Frucht aß, verspührte auch Eva den Drang, andere zu ihrer Sünde zu verleiten, so reichte sie die Frucht Adam. 
 
Des Weiteren wird an mehreren Personen im alten Testament deutlich, dass die Menschen, die unter Satans Einfluss stehen, ebenfalls wie er, den Wunsch haben sich als Götter verehren zu lassen. Im röm. Reich machte sich dieser Wunsch nicht zuletzt auch durch die zahlreichen Kaiserkulte und der Selbstvergötterung der damaligen Kaiser bemerkbar.
 
In Pergamus wurde der Kaiserkult ganz speziell betrieben. Bereits im Jahre 29. n. Chr. wurde in Pergamon mit dem Augustustempel der erste Tempel überhaupt, zu ehren eines Kaisers errichtet und so wurde Pergamon der Vorreiter dieses Kaiserkultes. Im Jahr 113 n. Chr. lies Kaiser Trajan in Pergamon einen weiteren Tempel errichten. Damit war Pergamon die erste Stadt der Provinz Asia, in der gleich zwei Tempel zur Verehrung von Kaisern standen.  
 
Nach Aussage von 1. Kor. 10.20 steht hinter jeder Götzengottheit ein Dämon, der sich durch diese verehren lässt. Hinter dem höchsten Götzen steckt immer der Teufel selbst. Pergamus war bereits seit Jahrhnderten eine Hochburg der Verehrung des Göttervaters Zeus. Bereits in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. wurde in Pergamus der rund 36 Meter breite, 33 Meter tiefe und fast zehn Meter hohe Hochaltar errichtet, auf dem täglich von morgens bis adends für Zeus geopfert wurde. Des Weiteren wurden in Pergamus neben Athena und Roma auch zahlreiche andere Götter verehrt.
 
Im Tempel des Asklepios, dem Gott der Medizin und Heilkunde wurden auch Schlangen gehalten. Diese wurden zu ehren Asklepios in Pergamus auch auf die Münzen geprägt. Dieses Schlankensymbol wird heute noch als Symbol von der Pharmazie verwendet wird. Es ist daher kaum verwunderlich, dass die Stadt Pergamus, in der Satan soviel Macht und Einfluss hatte, auch für die, unter dem Einfluss Satans stehenden Kaiser ein beliebter Ort war, um sich dort einen Ort der Verehrung zu schafen.
Joh. 8.44a: Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang und ist in der Wahrheit nicht bestanden, weil keine Wahrheit in ihm ist.
Wenn über eine Stadt wie Pergamus, die einen solchen Kaiserkult betreibt, nun gesagt wird, dass dort der Thron Satans steht, hat dies einen ganz besonderen Beigeschmack.
 
Von Pergamus nach Berlin.
 
In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde der Hochaltar von Pergamon, nach Berlin transportiert und bis ca. 1930 im Berliner Pergamon Museum wieder aufgebaut. Nur drei Jahre später stieg mit Adolf Hitler in Deutschland einer der größenwahnsinnigsten Diktatoren an die Macht, um nur wenige Jahre später von Berlin aus den, bis dahin verheerendsten Krieg der Menschheitsgeschichte anzuzetteln und in seinem Zerstörungswahn, ganz Europa in Schutt und Asche zu legen. 
 
Dabei lässt sich auch hinter dem Plan Hitlers, die jüdische Rasse systematischen zu vernichten, der offensichtliche Versuch Satans erkennen, die Wiederkunft des Herrn zu verhindern. Denn ohne die Juden würde es nie wieder einen jüdischen Staat geben. Dieser Staat jedoch, ist unzertrennlich mit der Wiederkunft des Herrn verbunden. 
 
Unter diesem Gesichtspunkt ist es auch nicht verwunderlich, dass Hitler Berlin, wo neuerdings der Thron Satans stand, zur „Welthauptstadt“ ausbauen wollte und deren Repräsentationsbauten, natürlich nach römischen Vorbild entworfen, noch heute alles von Menschen erbaute in den Schatten gestellt hätten. So hätte z. B. die Kuppel, der 300m hohen, sog. „Großen Halle“, das 17fache Volumen der Kuppel im Petersdom gehabt und in dem geplanten Triumphbogen hätte der Pariser Triumphbogen 49 Mal hineingepasst.
 
Aus dem Elend der unmittelbaren Nachkriegszeit ereilte Deutschland ein Wirtschaftswunder, das Deutschland völlig unerwartet und im wahrsten Sinne des Wortes, wie den Phoenix aus seiner eigenen Asche wieder empor steigen ließ und wohl kaum als die Belohnung Gottes, für die systematische Ermordung von Millionen Juden betrachtet werden kann.
 
Deutschland, in dessen Hauptstadt nach wie vor der Pergamonaltar steht, war nicht nur eines der Gründungsländer der EU, sondern bis heute maßgeblich dabei beteiligt Europa zu einem EU-Staat voranzutreiben und mitzugestalten. Und vor allem heute hat Deutschland, nicht zuletzt wegen seiner wirtschaftlich nachhaltigen Stärke (s. Tyrus), eine führende Rolle, sowie großen Einfluss innerhalb der EU. Berlin könnte man heute, nach Brüssel und Straßburg, als die heimliche Hauptstadt Europas  bezeichnen.
 
Nach dem 2. Weltkrieg begann sich Europa allmählich wieder zu erholen und Schritt für Schritt zusammenzuschließen. 1957 wurden dann die „Römischen(!) Verträge“ unterzeichnet, was heute allgemein als die „Geburtsstunde der EU“ bezeichnet wird. Im Oktober 2004 wurde, ebenfalls in Rom(!), feierlich der Entwurf eines EU-Verfassungsvertrags von den Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten unterzeichnet. 
 
Entgegen dem demokratischen Verständnis der meisten EU-Mitgliedsstaaten, ließ Frankreich und die Niederlande ihr Volk 2006 über den Verfassungsvertrag abstimmen. Dabei ließen es sich vor allem die damaligen deutschen Poliker nicht nehmen, persönlich in Frankreich und den Niederlanden die Werbetrommel für ein "Ja" zu rühren.
 
Da beide Völker den Verfassungsvertrag, trotz aller Bemühungen der deutschen Regierung, mit einem deutlichen „Nein“ dankend ablehnten, trat dieser 2009 kurzerhand unter der neuen Bezeichnung „Vertrag von Lissabon“ in Kraft. Diesmal verzichteten dann auch Frankreich und die Niederlande lieber auf ein weiteres Referendum.
 
Heute leben in der EU, deren Entstehung in der Bibel als der Wiederaufstieg des röm. Reiches beschrieben wird und seine Macht von dem Teufel übertragen bekommen hat (Offb. 12.9 Offb. 13.2), rund 750 Mio. Menschen.
14 Aber ich habe ein weniges wider dich, daß du solche dort hast, welche die Lehre Balaams festhalten, der den Balak lehrte, ein Ärgernis vor die Söhne Israels zu legen, Götzenopfer zu essen und Hurerei zu treiben.
Aber ich habe ein weniges wider dich,
Mit "ein weniges" ist nicht gemeint, dass die folgenden Verse nicht wichtig, oder gar zu vernachlässigen wären. Es bedeutet vielmehr, dass das folgende kurz dargelegt werden kann.   
 
daß du solche dort hast, welche die Lehre Balaams festhalten
 
Bileam spielt im alten Testament eine ungewöhnliche Rolle. Obwohl er kein Israelit und zudem ein heidnischer Wahrsager gewesen ist, wurde er von Gott als Prophet benutzt.
 
Als Israel nach dem Auszug in Ägypten ins verheißene Land zog, musste es durch das Gebiet der Moabiter im heutigen Jordanien ziehen. Die Moabiter fürchteten sich vor den Israeliten, worauf sie Bileam holen ließen, damit er Israel verfluchen würde. Bileam versuchte daraufhin von Gott in Erfahrung zu bringen, ob er als Prophet Israel verfluchen könne. Doch stattdessen wurde er jedes Mal von Gott gezwungen Israel zu segnen.
 
Da es Bileam, ganz zum Ärgernis des moabitischen Königs, nicht gelungen ist Israel zu verfluchen, gab er dem König den Ratschlag, Israel zur Sünde zu verführen um Israel auf diesem Wege unter die Zucht Gottes zu bringen. Daraufhin ließ der moabitische König Israels Männer durch moabitische Frauen verführen und Mischehen eingehen. In folge dessen wurde Israel durch die Frauen dazu verführt, den moabitischen Götzen Baal zu verehren. 
 
Da Satan Israel mit Gewalt nicht aufhalten konnte, versuchte er Israel zu Fall zu bringen, indem Israel durch die "Verbindung mit der Welt", weltlichen Einflüßen verstärkt ausgesetzt werden sollte. Mit dieser Lehre Belieams, versuchte Satan auch das Christentum zu Fall zu bringen als das bis dahin staatlich diskriminierte und verfolgte Christentum durch die konstantinische Wende im Jahr 313 n. Chr. offiziell erlaubt wurde.
 
Durch diese Ehe zwischen Staat und Kirche wurde den weltlichen Einflüssen die, die Wahrheit des Evangeliums verwässern und das Licht der Gemeinden dämmen oder gar ersticken können, im Christentum ebenfalls Tür und Tor geöffnet. Diese drangen dann auch recht schnell in die Gemeinde ein. Darunter sehr viel Aberglaube, Götzendienst durch die Heiligen- u. Marienverehrung sowie des Reliquienkults u.v.m.
 
Ähnlich wie Bileam der kein Israelit war sich dennoch als Prophet versuchte, erklärte Kaiser Konstantin, der bis zu seinem Tod nie eine Wiedergeburt erlebt hatte,  sich selbst zum alleinigen Oberhaupt der Kirche, wobei er sich mit dem Titel "Pontifex Maximus" den Titel des höchsten heidnischen griech. röm. Priesters verlieh. Ein alleiniges Oberhaupt über die gesamte Christenheit wiederspricht dem Willen Gottes ebenso, wie die Verbindung zwischen Staat und Kirche. 
 
Durch das nun verstärkte eindringen heidnischer Einflüsse, war es damals wichtiger denn je, durch gute Bibelkenntnisse und entschiedene Treue zu Gottes Wort, zerstörerische weltliche Einflüsse von der Wahrheit unterscheiden und aufdecken zu können. Daher ist der einleitende Vers, mit dem sich der Herr in diesem Sendschreiben vorstellt, sehr passend.  
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15 Also hast auch du solche, welche in gleicher Weise die Lehre der Nikolaiten festhalten.
Wie die Nikolaiten hier direkt nach Bileams Lehre erwähnt werden, so wird in Judas 11, Korahs Wiederspruch im Zusammenhang mit Bileams Irrtum erwähnt. Korah wollte Mose und Aron, die von Gott als Mittler zwischem ihm und dem Volk Israel gesetzt wurden ebenbürdig sein, was Korah dazu verleitete, sich gegen die beiden aufzulehnen. Auf das Christentum übertragen bedeutet dies, dass es in dieser Epoche der Kirchengeschichte bereits Menschen gab, die sich über die übrigen erheben und sich eine Mittlerrolle zwischen ihnen und Gott anmaßen wollten.
 
"Nikolait" bedeutet "Volksbeherrscher". In diesem Ausdruck verbirgt sich das Prinzip des Klerikalismus.
 
Während die Gemeinde die Gefahr durch die Lehre, der Herr Jesus könne kein Mensch aus Fleisch und Blut gewesen sein erfolgreich abwendete, war sie bei anderen Lehren der Nikolaiten leider nicht so erfolgreich. Diese Lehren führten dann, zusammen mit der Lehre Bileams, in der nächsten Epoche der Kirchengeschichte zu einer Katastrophe namens Papsttum, die bis zu den Gerichten in der Endzeit schwerwiegende Folgen nach sich ziehen sollte.
 
Im 1. Jahrhundert gab es noch gemäß der Lehre der Bibel Gemeindeälteste. Im 2. Jahrhundert ging man jedoch bereits dazu über, einen der Ältesten als Oberältesten über die übrigen Ältesten zu stellen. Diese wurden dann Bischof, "Aufseher" genannt. Später wurde dann einer dieser Bischöfe als Aufseher über die Bischöfe aller Gemeinden einer Region gestellt. 
 
Im Laufe der Zeit wiederrum, wurde dann die Bischöfe ganz besonders wichtiger Städte, wie beispielsweise Jerusalem, über die regionalen Bischöfe gesetzt. Auf diese Weise wurde ein "Volksbeherrschersystem" aufgebaut, das vielmehr dem modernen Managment, als dem Willen Gottes entspricht.
 
Um das Jahr 440 n. Chr. erklärte sich dann schließlich der Bischof Leo v. Rom zum Oberbischof aller anderen Bischöfe weltweit, womit das Papstum geboren wurde und die Lehre der Nikolaiten, der Volksbeherrscher ihren entgültigen Höhenpunkt erreicht hat und wie im Falle Korahs erhebt auch der Papst, als alleiniges Oberhaupt der röm. kath. Kirche, bis zum heutigen Tag den Anspruch, der Stellvertreter des Herrn Jesu Christ auf Erden zu sein.
 
Die kirchengeschichtliche Epoche die mit dem Papsttum ab dem Jahr 440 n. Chr. beginnt, wird allerdings erst im folgenden Sendschreiben an Thyatira behandelt. 
Gegenüberstellung: Ephesus - Pergamus:
 
Im Sendschreiben an Ephesus wurden bereits die Nikolaiten und ihre Werke erwähnt. In diesem Brief wird nun ihre Lehre erwähnt. Dies zeigt, wie sich aus einer falschen Praxis, die immer wieder wiederholt wird, eine falsche Lehre entwickelt, indem mit der Zeit der Eindruck entsteht, dass es so sein müsse.
 
Während in Ephesus solche, "welche sich Apostel nennen, und sind es nicht" geprüft und als Lügner entlarvt wurden, wurde man nur wenige Jahrunderte später in dieser Hinsicht viel nachläßiger und toleranter und so begann man, diese Menschen und ihre Lügen zu dulden. Nachdem in Ephesus langsam die erste Liebe zum Herrn abklang weist nun zum einen, die Liebe zur Wahrheit ein erhebliches Defizit auf und zum anderen nimmt die Liebe zum weltlichen zu.
 
So wurden die Werke der Nikolaiten in Ephesus noch gehasst, hier werden ihre weltlichen Lehren bereits geduldet und in die Praxis übertragen. Die verheerenden Folgen dieser Nachlässigkeit für das Christentum sowie die Welt, kann man sowohl im nächsten Sendschreiben an Thyatira, als auch im Geschichtsbuch nachlesen.
 
Der Klerikalismus im Licht der Bibel. 
 
Gemäß dem ewigen Ratschluss Gottes, besteht die Gemeinde Gottes aus den Gläubigen als viele Glieder, die einen Leib bilden, dessen alleiniges Haupt der Herr Jesus ist.
1. Kor. 12.12,13: "Denn gleichwie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich viele, ein Leib sind: also auch der Christus. 13 Denn auch in einem Geiste sind wir alle zu einem Leibe getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geiste getränkt worden."
Eph. 4.15,16: "sondern die Wahrheit festhaltend in Liebe, laßt uns in allem heranwachsen zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus, aus welchem der ganze Leib, wohl zusammengefügt und verbunden durch jedes Gelenk der Darreichung, nach der Wirksamkeit in dem Maße jedes einzelnen Teiles, für sich das Wachstum des Leibes bewirkt zu seiner Selbstauferbauung in Liebe."
Mt. 23.8-11: Ihr aber, laßt ihr euch nicht Rabbi nennen; denn einer ist euer Lehrer, ihr alle aber seid Brüder. Ihr sollt auch nicht jemand auf der Erde euren Vater nennen; denn einer ist euer Vater, der in den Himmeln ist. Laßt euch auch nicht Meister nennen; denn einer ist euer Meister, der Christus. Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein.
Durch den Klerikalismus stellen sich nun, ganz nach dem Vorbild Korahs, Menschen unrechtmäßig als Mittler, die sie gerne wären, zwischen den Herrn und die übrige Gemeinde. Hierdurch maßen sie sich eine Stellung an, die weder ihnen, noch sonst irgendeinem Menschen zusteht:
Joh. 6.45: "Es steht in den Propheten geschrieben: "Und sie werden alle von Gott gelehrt sein". Jeder, der von dem Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir."
Joh. 14.26: "Der Sachwalter aber, der Heilige Geist, welchen der Vater senden wird in meinem Namen, jener wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe."
1. Joh. 2.27: "Und ihr, die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand belehre, sondern wie dieselbe Salbung euch über alles belehrt und wahr ist und keine Lüge ist, und wie sie euch belehrt hat, so werdet ihr in ihm bleiben."
Hinter den Beweggründen, sich über die anderen zu stellen, steckt die gleiche verächtliche Haltung und geringe Wertschätzung, die auch schon die gelehrten Israels dem einfachen Volk gegenüber an den Tag legten.
Joh. 7.47-49: Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid ihr denn auch verführt? Hat wohl jemand von den Obersten an ihn geglaubt, oder von den Pharisäern? Diese Volksmenge aber, die das Gesetz nicht kennt, sie ist verflucht! 
16 Tue nun Buße; wenn aber nicht, so komme ich dir bald und werde Krieg mit ihnen führen mit dem Schwerte meines Mundes.
Die Gemeinde wird aufgefordert Buße zu tun und den weltlichen Sauerteig auszufegen, also gemäß des Wortes Gottes, wieder eine deutliche Grenze zwischen der Gemeinde und der Welt ziehen. Sollte sie keinte Buße tun und diese Grenze ziehen.
 
so komme ich dir bald
Das ist das erste Mal in den Sendschreiben, dass der Herr seine Wiederkunft ankündigt. Das heißt, dass die in Pergamus beschrieben Gemeinde auch heute noch besteht und bis zur Entrückung bestehen bleibt. Dabei kann es sich um die Orthodoxen Kirchen handeln, deren Liebe zur Welt in Form des ganzen Prunks und Glitzers in den Kirchen deutlich zum Ausdruck kommt, die aber das Papsttum, welches erst in dem folgenden Sendschreiben an Thyatira Erwähnung findet, nie anerkannt haben.
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17 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt! Dem, der überwindet, dem werde ich von dem verborgenen Manna geben; und ich werde ihm einen weißen Stein geben, und auf den Stein einen neuen Namen geschrieben, welchen niemand kennt, als wer ihn empfängt.
Das Mana spricht von dem Herrn Jesus, der vom Himmel herabgekommen ist, wie das Mana zur Zeit der Wüstenwanderung nach dem Auszug aus Ägypten. (2. Mo. 16)
 
Das griech. Wort, das hier mit Stein übersetzt wurde lautet "psēphos". Bei Gerichtsverfahren im antiken Griechenland wurden diese Steine von den Richtern in eine Urne gelegt. Bei einem Schuldspruch wurde ein schwarzer Stein in die Urne gelegt, bei einem Freispruch wurde ein weißer Stein hineingelegt.
 
Der Herr Jesus stellt den Überwindern, den wirklich gläubigen, wiedergeborenen Menschen, hiermit das Zeugnis aus, dass sie vor Gott völlig gerecht dastehen, als hätten sie nie gesündigt. 
Röm. 5.1: Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus,
Des Weiteren wurden weiße Steine auch dafür benutzt, ganz besondere Gäste einzuladen. In diesem Fall wurde diesen Gästen ein weiser Stein überbracht auf dem der Name des Empfängers draufstand. Die Überwinder dürfen sich demnach von dem Herrn Jesus ganz persönlich eingeladen betrachten. 
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Sendschreiben an Thyatira

18 Und dem Engel der Versammlung in Thyatira schreibe: Dieses sagt der Sohn Gottes, der seine Augen hat wie eine Feuerflamme und seine Füße gleich glänzendem Kupfer:
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Der Name Thyatira bedeutet soviel wie "Verdorbener Opfergeruch". Thyatira beschreibt die kirchengeschichtliche Epoche von der Zeit an, in der das Papstum um das Jahr 440 n. Chr. seinen Anfang nahm als der Bischof von Rom, Leo I. sich zum obersten Bischof aller Bischöfe weltweit ernannte.
 
Diese Stadt war auch für die Herrstellung der Purpurfarbe bekannt. Die Purpurkrämerin Lydia aus Apg. 16.14 kam ebenfalls aus Thyatira. Im päpstlichen Rom wurde Purpur neben Scharlach eine sehr wichtige Farbe (Offb. 17.4).
 
Ausserdem war Thyatira ein Zentrum der Apollo- und Artemisverehrung. Apollo gilt in der griech. Mythologie als Sohn des Göttervaters Zeus. Eine Parallele zu den Päpsten, die sich bis zum heutigen Tag als die Stellvetreter des Sohnes Gottes auf Erden darstellen ist deutlich zu erkennen. Der Antichrist ("Anti": griech. "anstelle von") wird sich eines Tages in den Tempel Gottes stellen und behaupten er wäre Gott.
2. Thess 2. 3,4: Niemand soll euch irreführen in irgendeiner Weise, denn es muß unbedingt zuerst der Abfall kommen und der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens, geoffenbart werden. Er ist der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott oder Heiligtum heißt, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei Gott.
Artemis wurde als Göttermutter verehrt. Die Lehre der zu verehrenden Mutter Gottes hat ihren Ursprung bereits in der Zeit des Turmbaus zu Babel und findet sich ebenfalls im Marienkult der kath. Kirche wieder. Passend dazu stellt der Herr Jesus sich in dem Einleitungsvers des Briefes an Thyatira als der Sohn Gottes vor. Zum einen ist der Herr Jesus der einzige und wahre Sohn des wahren Gottes und zum anderen hat der Herr Jesus nichts mit dem unmündigen und hilflosen Baby, dass in der kath. Kirche in den Armen der angeblichen Mutter Gottes dargestellt wird gemein. 
19 Ich kenne deine Werke und deine Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst und dein Ausharren, und weiß, daß deiner letzten Werke mehr sind als der ersten.
Die Christen hatten in der damaligen Zeit großen Einfluss auf die Gesellschaft. So waren sie z.B. entschiedene Gegner der damals nicht unübliche Kindstötung nach der Geburt. Von ihren Eltern ungewollte Kinder wurden von den Christen aufgenommen. Mit der Zeit entstanden die ersten Waisenhäuser. Später folgten Pflege- und  Altersheime. Ebenso widmeten sie sich mit viel Hingabe den Armen und Witwen.
 
Durch den christlichen Einfluss wurde die Würde der Frauen wieder hergestellt, die zur damaligen Zeit im röm. Reich einen sehr geringen Stellenwert  hatten. Sie hatten kaum Rechte. Hatte der Ehemann Gäste empfangen, war es der Frau verboten dabei zu sein. Auch als Erben wurden sie deutlich benachteiligt und sofern auch ihre Verwandtschaft dem einwilligte, durfte der Eheman seine Frau nach röm. recht töten, ohne das dieses Konsequenzen nach sich zog.
 
Die damalige Christenheit hatte sich gegen diese Missstände ausgesprochen und ihnen entgegengewirkt und so wurde die Würde der Frau, sowie der Ehe nach und nach wiederhergestellt.
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20 Aber ich habe wider dich, daß du das Weib Jesabel duldest, welche sich eine Prophetin nennt, und sie lehrt und verführt meine Knechte, Hurerei zu treiben und Götzenopfer zu essen.
das Weib Jesabel duldest,... und sie lehrt ... meine Knechte
Gemäß 1. Tim. 2. ist sie eine unrechtmässige Lehrerin. Denn eine Frau darf weder lehren, d.h über die Bedeutung des Wortes Gottes mit Autorität lehren, noch über den Mann herrschen und nach 1. Kor. 14.34 soll die Frau in Zusammenkünften der Gemeinde schweigen. Nach 1. Kor. 11.4,5 darf eine Frau aber weissagen, d.h erbauen, trösten, ermahnen.
 
Wie bei der Lehre Bileams gibt das AT Aufschluss darüber, wie Jesabel im Sendschreiben an Thyatira zu bewerten ist. Im AT war Jesabel die Tochter eines kanaanitischen Hohepriesters und die Frau von König Ahab. Jesebel war schon aufgrund ihrer Herkunft ein Eindringling in Israel, die durch ihre Ehe mit Ahab zudem Einfluss in Israel bekam und den Ba'als-Kult in Israel massiv gefördert hat.
 
Dabei ging es wesentlich um rituelle Prostitution zwecks Erbittens von Fruchtbarkeit und einer guten Ernte bei dem Götzengott Ba'al. Dies zog in Israel auch einen enormen moralischen Verfall nach sich. Obwohl Ahab an sich schon ein böser Mensch war, führte diese unheilige Ehe zu noch größerem Abfall in Israel. Die Parallele zu Kaiser Konstantin, dem Pontifex Maximus des heidnischen röm.-griech. Kultes, der sich gleichzeitig als Oberhaupt der Kirche verstand ist unverkennbar.
 
Nachdem der röm. Kaiser Gratian den Titel Pontifex Maximus ablegte, riss der Bischof von Rom diesen Titel an sich. Nun misst sich in der kath. Kirche, bis zum heutigen Tag der Bischof von Rom, als alleiniges Oberhaupt und höchstes Lehramt über die ganze Kirche, wie schon Jesabel, ebenfalls eine Authorität an, die ihm nicht zusteht und gegen die Lehre der Bibel vertoßt. Und was lehrt der Bischof von Rom seine Schafe? 
 
Die Anbetung Marias, die Abetung von sog. Heiligen, das Beten für Verstorbene, das Niederknien und Verehren von Statuen und Bildern und die Verehrung von Reliquien. All dies ist Götzendienst und wird in der Bibel auch als geistliche Hurerei bezeichnet. Götzendienst ist im 2. der Zehn Gebote ausdrücklich verboten. Erfragt man in kath. Pfarrhäusern die 10 Gebote, erhält man ein Traktat in dem diese aufgeführt sind. Beim aufmerksamen betrachten erkennt man, dass das 2. Gebot der Bibel gar nicht aufgeführt ist. Damit es aber weiterhin 10 Gebote enthält, wurde das zehnte Gebot kurzerhand ein zwei Gebote gesplittet.
 
welche sich eine Prophetin nennt
Ein Prophet ist ein Sprachrohr Gottes, der Gottes Wort weitergibt. Dadurch bekommt ein Prophet grundsätzlich eine große Autorität. Jesabel hat diese Autorität beansprucht, obwohl sie ihr nicht zusteht, denn offensichtlich wurde sie nicht zur Prophetin berufen. Umso dramatischer ist es, wenn (falsche) Propheten falsche Lehren verbreiten und die Gemeinde mit falscher Autorität verführen.
 
Die Katholische Kirche bezeichnet sich selbst als Mutter und ihre Glieder als Kinder. Sie erhebt einen Absolutheitsanspruch als Mittler zwischen Gott und den Menschen (=Prophetin). Da u.a. Kaiser Konstantin heidnische Riten und Praktiken aus der römischen Welt in die Katholische Kirche eingebracht hat, ist auch die kath. Kirche letztlich wie Jesabel als Fremdling in die Gemeinde eingedrungen.
 
Hurerei zu treiben 
Die kath. Kirche verführte und verführt ihre Anhänger bis zum heutigen Tage auf zweierlei Weise zur Hurerei. Sie fördert die fleischliche Hurerei durch das Zölibat, das 1074 n.Chr in Kraft getreten ist, indem sie jedem, der eine höhere Position besetzen möchte, die Ehe untersagt. Wenn durch das Zölibat z.b. angehenden Priestern, i.d.R. Anfang bis Mitte 20 und somit auf ihrem hormonellen Höhepunkt, untersagt wird zu heiraten, kann es sich nur noch um eine Frage der Zeit handeln, bis diese Priester ihren eigenen Hormonen zum Opfer fallen. Ausserdem ist das Zölibat eine Verachtung der von Gott eingesetzten Ehe.
1. Tim. 4.1-3: Der Geist aber sagt deutlich, daß in spätern Zeiten etliche vom Glauben abfallen und verführerischen Geistern und Lehren der Dämonen anhangen werden, durch die Heuchelei von Lügenrednern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind, die verbieten, zu heiraten und Speisen zu genießen, welche doch Gott geschaffen hat, damit sie von den Gläubigen und denen, welche die Wahrheit erkennen, mit Danksagung gebraucht werden.
Zwar befähigt Gott die Menschen in Einzefällen zur länger andauernden Enthaltsamkeit, doch, dass es in der kath. Kirche nicht funktioniert, zeigt zum einen, dass Gott gewiss nicht hinter dem Zölibat steht und zum anderen zeigen die moralischen Abgründe die sich immer wieder in der kath. Kirche auftun welcher Geist wirklich dahinter steht.
 
Neben der Körperlichen Hurerei verführt die kath. Kirche ihre Anhänger zur geistlichen Hurerei, indem sie lehrt, Maria und Heilige anzurufen, zu Verstorbenen zu beten und Statuen zu verehren, was den ersten beiden Geboten widerspricht und Götzendienst ist.
 
Gemäß 1. Kor. 10.20 steht hinter jedem Götzen ein Dämon, der sich durch diesen Götzen verehren lässt. Somit wird jedes mal, wenn sich vor der Hostie, dem Kreuz, das in jeder Kirche zu finden ist oder einer Marienstatue verbeugt wird, einem Dämon, nicht aber Gott gehuldigt. 
 
Götzenopfer zu essen.
Der Mittelpunkt der kath. Kirche ist die Messe. Nach der Lehre der kath. Kirche opfert der Priester den Herrn Jesus durch die Messe jedes mal aufs neue. Die Messe steht damit nicht nur im Wiederspruch der biblischen Lehre, sondern verachtet dadurch auch das vollkommene und abgeschlossene Opfer des Herrn Jesus am Kreuz vor 2000 Jahren. 
Hebr. 10.10,12,14: In diesem Willen sind wir geheiligt durch die Aufopferung des Leibes Jesu Christi ein für allemal .... dieser aber hat sich, nachdem er ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht hat, für immer zur Rechten Gottes gesetzt ... denn mit einem einzigen Opfer hat er die, welche geheiligt werden, für immer vollendet.
Die kath. Kirche, lehrt, dass das Brot sowie der Wein im Rahmen der Messe durch den Priester in das Fleisch und das Blut des Herrn verwandelt wird. Das Brot des Abendmahles ist demnach, laut der Lehre der kath. Kirche das wahrhaftige Fleisch des Herrn Jesus. Ebenso der Wein, das wahrhaftige Blut des Herrn. 
 
Wenn nun das Brot, wie die kath. Kirche sagt, der Herr Jesus Christus leibhaftig ist, dann darf man es auch anbeten und so wird es in der kath. Kirche auch gemacht, indem die Hostie erhoben wird und alle Teilnehmer der Messe davor niederknien. Gemäß der Bibel ist alle Verehrung der Schöpfung Götzendienst. Bei der Hostie handelt es sich also um ein Götzenopfer, das auch gegessen wird.
 
Gegenüberstellung: Pergamus-Thyatira:
Nicht einmal 150 Jahren zuvor, wurde das Christentum noch unterdrückt und diskrminiert (Smyrna). In der darauf folgenden Epoche (Pergamus) der Kirchengeschichte, die nur etwas mehr als 100 Jahre zuvor begann, wurde, scheinbar völlig harmlos wirkend, der Christenheit die Freiheiten der Welt zugänglich gemacht, worauf die Christenheit sich mit der Welt anfreundete und sich der Welt zu öffnen begann. Im Zuge dessen begann man auch Menschen, die wie Bileam "Götzenopfer zu essen und Hurerei zu treiben" lehrten, sowie solche die die Lehre der Nikolaiten, die Lehre des Klerikalismus lehrten in der Kirche zu tolerieren.
 
Innerhalb dieser kirchengeschichtlichen Epoche ist die Gesetzlosigkeit regelrecht über die Gemeinde hereingebrochen. Falsche Authoritäten durften nun ihre unbiblischen Lehren offen in den Gemeinden propagieren was dazu führte, dass der Klerikalismus in dem Bischof von Rom seine Vollendung fand. Nun wird die Kirche von diesen Menschen, die einst geduldet wurden, bereits beherrscht und unter der Herrschaft eines einzigen Oberhaupts, durch die Lehre Bileams; durch Götzendienst und Hurerei zu Fall gebracht.
 
Ausserdem: Die im Sendschreiben an Pergamus beschriebene Kirche wurde durch einen heidnischen Kaiser, einem Staatsmann als ihrem Pontifex Maximus regiert, was ihr bereits erheblichen Schaden zufügte. In der folgenden Epoche, nur wenige Jahrzehnte später, kippte das Machtverhältnis in dieser ohnehin unheiligen Ehe.
 
Nun stellte die Kirche nicht nur ein eigenes Oberhaupt, das ebenso heidnisch war wie zuvor Kaiser Konstantin und sich mittlerweile selbst den heidnischen Titel Pontifex Maximus unter den Nagel gerissen hatte. Dieser riss auch gleich die Macht über den Staat an sich, welcher zuvor noch selbst über die Kirche herrschte. In der Folge nahm jetzt nicht mehr nur die Kirche unter dem neuen unrechtmäíßgen Oberhaupt Schaden, sondern auch gleich sein ganzer Machtbereich bis in die Königs- und Kaiserhäuser hinein, die er nun in seiner Stellung, die ihm nicht Zustand terrorisierte.
 
Paulus spricht in 2. Thess. 2.7,8: von dem Geheimnis der Gesetzlosigkeit.
2. Thess. 2.7,8: Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur ist jetzt der, welcher zurückhält, bis er aus dem Wege ist, und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der Herr Jesus verzehren wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft,
Dieses Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirkt bereits seit dem Sündenfall zerstörend auf die Ordnung Gottes ein. Auch der Turmbau zu Babel ist eine Folge der Wirkung der Gesetzlosigkeit, die bereits kurz nach der Sintflut begann um sich zu greifen. Seit der Entstehung der Gemeinde wirkt sie nun auch auf die junge Gemeinde ein.  
 
Ob in Thyatira wirklich eine Frau namens Jesabel gelehrt hat, oder sie ein Bild der Irrlehrer dieser Gemeinde darstellt, ist heute nicht mehr klar. Jedoch steht diese Frau stellvertretend für das Geheimnis der Gesetzlosigkeit: Menschen hinter denen der Satan als ihr geistlicher Vater steht und durch die er beharrlich daran arbeitet die Ordnung Gottes zu demontieren.
 
"Jesabel", deren Name "die unbefleckte" bedeutet erinnert den Leser des Sendschreibens an die alttestamentliche Jesabel, die Frau Ahabs. Hinter der alttestamentlichen als auch neutestamentlichen Jesabel steht der gleiche Geist der Gesetzlosigkeit. Satans Spur kann man in der nachsintflutlichen Zeit, von dem Turmbau zu Babel an, über die altestamentliche und neutestamentliche Jesabel bis in die heutige kath. Kirche und darüber hinaus nachverfolgen.
 
Die Jesabel des alten Testaments verführte ihren Mann Ahab dazu, den Götzen Ba'al und die Ashera zu verehren.
 
Ba'al war der kanaanitische Hauptgott hinter dem, wie bei jedem heidnischen Hauptgott, Satan selbst steht. Aschera, später auch Istar oder auch Astarte, wurde als die Gattin Gottes verehrt. Später wurde Aschera zur Muttergöttin aller Götter erhoben und verehrt.
 
Aschera wiederum hat Nimrods Mutter Semiramis als Vorbild. Nach dem Tod ihres Mannes soll Semiramis ihren Sohn Nimrod geheiratet haben. Nimraod starb, bevor ihr gemeinsamer Sohn Tammuz zur Welt kam. Daraufhin gab sie vor, durch eine unbefleckte Empfängnis schwanger geworden zu sein nachdem Nimrod selbst, nach seinem Tod in die Sonne aufgestiegen sein soll und anschließend ein Sonnenstrahl (Der Same des Sonnengottes Nimrods, später Ba'al) ihren Bauch traf. Damit wurde Semiramis zur Göttermutter und ihr Sohn Tammuz zum Sohn des Sonnengottes Nimrod bzw. später Ba'al. Nach dem Tod dieses Sohnes, rief Semiramis jährlich eine 40tägige Trauerzeit aus, in der der Tod ihres Sohnes beweint werden sollte und die mit seinem Todestag endete.
Hes. 8.14: "Und er brachte mich an den Eingang des Tores des Hauses des HERRN, das gegen Norden ist; und siehe, dort saßen die Weiber, welche den Tammuz beweinten."
Heute findet Semiramis sich als unbefleckte Maria, Mutter Gottes, samt ihres Sohnes Tammuz im Arm, verehrt in der röm. kath. Kirche wieder.
 
Von Babylon aus, brachten die geflohenen Priester ihren, bereits aus Babel stammenden Kult auch nach Pergamus, wo sie hinflohen als die Perser Babylon eroberten. Daraufhin wurde die Stadt Pergamus, die im vorherigen Sendschreiben als der Ort bezeichnet wird, an dem Satan's Thron steht, in den folgenden Jahrhunderten zur Hochburg des Götzenkultes. Mit der Zeit ging der Rang des ehemals babylonischen Oberpriesters, der bis dahin sein Unwesen in Pergamus trieb auf den höchsten griech. röm. Priester "Pontifex Maximus" über.
 
Nach dem Tod des letzten röm. Priesters im Jahr 12 v. Chr. wurde der Titel wiederum Kaiser Augustus übertragen, der als erster Kaiser Rom's dann auch prompt den Drang verspürte, den Willen seines geistlichen Vaters zu tun und sich zur Selbstvergötterung einen Tempel zu errichten. Dies tat er dann auch als erster Kaiser Rom's in der Stadt Pergamus, die zu dem Zeitpunkt bereits eine Hochburg des Götzendienstes war. Seitdem trugen die röm. Kaiser auch den Titel "Pontifex Maximus" des griech. röm. Oberpristers. Später legte Kaiser Gratian unter Einfluss von Ambrosius von Mailand diesen Titel ab, worauf er vom Bischof von Rom, Leo I. wieder aufgenommen wurde.
 
Im vorherigen Sendschreiben wird die Gemeinde noch aufgefordert Buße zu tun und wieder eine klare Grenze zwischen der Gemeinde und der Welt zu ziehen, sonst würde der Herr Jesus mit seinem Munde Krieg führen gegen sie. Diese Aufforderung hat offensichtlich nicht genug Beachtung bekommen und so wird in Offb. 18 das Gericht über die Hure Babylon, der kath. Kirche in der Endzeit geschildert. 
Offb. 17.1,4,5: Und es kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, redete mit mir und sprach: Komm! ich will dir das Gericht über die große Hure zeigen, die an vielen Wassern sitzt,... Und das Weib war mit Purpur und Scharlach bekleidet, und übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen; und sie hatte einen goldenen Becher in ihrer Hand, voll von Greueln und der Unreinigkeit ihrer Unzucht, und an ihrer Stirne einen Namen geschrieben, ein Geheimnis: Babylon, die Große, die Mutter der Huren und der Greuel der Erde
Bei dem Geheimnis auf der Stirn der Hure, handelt es sich um das zuvor schon von Paulus erwähnte "Geheimnis der Gesetzlosigkeit". In naher Zukunft wird dieses Geheimnis keines mehr sein, weshalb es sich in der Offenbarung für die ganze Welt ersichtlich, auf der Stirn der Hure befindet.
 
Die dem Herrn treue Gemeinde wird im 2. Kor. 11 als eine Jungfrau bezeichnet.
2. Kor. 11.2: Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch einem Manne verlobt, um euch als eine reine Jungfrau Christus zuzuführen.
Eine Hure ist dementsprechend genaue Gegenteil; eine abgefallene Gemeinde, die den Herrn verworfen und sich der Welt und anderen Götzengöttern zugewendet hat. Auch Israel wurde im Alten Testament als Hure bezeichnet, als sie sich von Gott ab und zu anderen Göttern hinwendete.
Hes. 23.2-4: Menschensohn, es waren zwei Weiber, Töchter einer Mutter. Und sie hurten in Ägypten, in ihrer Jugend hurten sie; ... Und ihre Namen sind Ohola, die größere, und Oholiba, ihre Schwester. ...und was ihre Namen betrifft: Samaria ist Ohola, und Jerusalem ist Oholiba.
Da Semiramis die geistige Urheberin des ersten heidnischen Götzenkultes ist, der sich nach der Sprachenverwirrung von Babel aus, über die ganze Welt ausbreitete, ist die Bezeichnung "Babylon" als auch "Mutter aller Greuel und Hurerei" für die röm. kath. Kirche, die denn aus Babel stammenden Götzenkult, unter dem Deckmantel des Christentums, wieder aufgenommen und bis heute über Jahrhunderte perfektioniert hat, völlig zutreffend.
 
Von Jesabel wird weiter berichtet, dass sie die Propheten Gottes ermorden lies. 
1. Kön. 18.13: Ist meinem Herrn nicht berichtet worden, was ich getan habe, als Isebel die Propheten des HERRN tötete? daß ich von den Propheten des HERRN hundert Mann versteckte, je fünfzig Mann in eine Höhle, und sie mit Brot und Wasser versorgte?
In Offb. 18 wird berichtet, dass an dem Tag des Verderbens der Hure Babylon, das Blut der getöteten Propheten und Heiligen in ihr gefunden wird. 
Offb. 18.24: und in ihr wurde das Blut der Propheten und Heiligen gefunden und aller derer, die auf Erden umgebracht worden sind. 
Heute sind wir Zeugen wie Satan das römische Reich, das heute die Europäische Union gena nnt wird, wieder aufrichtet um sich in naher Zukunft in diesem Reich durch den kommenden Antichristen anbeten zu lassen. Noch wirkt der Heilige Geist dem wirken der Gesetzlosigkeit entgegen, wie Paulus an die Thessaloniker schreibt. Doch sobald der Herr, in naher Zukunft mit dem Schwert seines Mundes die treue Gemeinde entrücken und somit "das Salz der Welt" von den Menschen, "die auf Erden wohnen" trennen wird, folgt das Verderben sowie das Gericht Gottes über die Erde und ihre Gesetzlosigkeit, das ab Kap. 6 beschrieben wird.
21 Und ich gab ihr Zeit, auf daß sie Buße täte, und sie will nicht Buße tun von ihrer Hurerei.
Die Zeit die, die Kirche bekommen hat um Buße zu tun, dauerte über 1000 Jahre, bis ins Jahr 1517 an. Damit umfasst das Sendschreiben an Thyatira von allen Sendschreiben die mit Abstand größte Zeitspanne.
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22 Siehe, ich werfe sie in ein Bett und die, welche Ehebruch mit ihr treiben, in große Drangsal, wenn sie nicht Buße tun von ihren Werken.
Thyatira wird bis in die große Drangsalzeit fortbestehen und unter das Gericht Gottes. Diese Ankündigung des Gerichtes über die kath. Kirche, einschließlich ihrer Mitglieder zeigt deutlich, dass die kath. Kirche entgegen ihrer Behauptung, nicht die "einzig wahre Kirche Christi" ist. Vielmehr ist sie überhaupt gar keine Kirche Christi, sondern eine Institution Satans.
 
So wurde die Lehre Bileams, über die in der vorherigen Epoche der Kirchengeschichte nicht Buße getan wurde, wie zuvor schon Israel bereits im 5. Jahrhundert also ein schrecklicher Fallsstrick, der bis zur Zeit des Gerichtes fortbestehen bleibt. 
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23 Und ihre Kinder werde ich mit Tod töten, und alle Versammlungen werden erkennen, daß ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht: und ich werde euch einem jeden nach euren Werken geben.
Obwohl das Gericht in Vers 22 nur vorbehaltlich im Falle der Unbußfertigkeit angekündigt wurde, klingt Vers 23 wie eine bedingungslose Ankündigung des Gerichts. Dies wird dadurch bestätigt, dass der Aufruf zur Umkehr „wer ein Ohr hat, der höre“ in V.29 ab diesem Sendschreiben nur noch den Überwindern gilt.
 
Mit dem „Tod töten“ meint den zweiten Tod im Feuersee.
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24 Euch aber sage ich, den übrigen, die in Thyatira sind, so viele diese Lehre nicht haben, welche die Tiefen des Satans, wie sie sagen, nicht erkannt haben: ich werfe keine andere Last auf euch;
Es bleiben nur wenige Wiedergeborene als Überwinder bis zuletzt in der kath. Kirche. Einen großen Teil ruft Gott in Offb 18 als ein Volk von Gläubigen aus Babylon heraus, die dann die reformierte Kirche (Sardes) bilden.
Offb. 18.4,5: „Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: Gehet aus ihr hinaus, mein Volk, auf daß ihr nicht ihrer Sünden mitteilhaftig werdet, und auf daß ihr nicht empfanget von ihren Plagen; denn ihre Sünden sind aufgehäuft bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Ungerechtigkeiten gedacht.“.
Tausende Mönche und Nonnen haben die Gnade Gottes erkannt und sind zur Zeit der Reformation aus der kath. Kirche ausgetreten.
 
Die Beschreibung „die Tiefen des Satans“ passt zum mystischen Okkultismus der Katholischen Kirche, inkl. der Lehre von der Transsubstantiation.
 
Keine ander Last als welche?

Apg 15.28,29: „Es hat nämlich dem Heiligen Geist und uns gefallen, euch keine weitere Last aufzuerlegen, außer diesen notwendigen Dingen, daß ihr euch enthaltet von Götzenopfern und von Blut und vom Erstickten und von Unzucht; wenn ihr euch davor bewahrt, so handelt ihr recht.“ 
 
Es scheint, als wolle der Herr den wenigen Wiedergeborenen in Thyatira sagen, dass sie sich vom Götzenopfer und der geistlichen Unzucht der Eucharistie enthalten sollen.
 
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25 doch was ihr habt haltet fest, bis ich komme.
Darüber hinaus sollen die wenigen Gläubigen an den grundsätzlichen Wahrheiten festhalten, die  den Konzilen auch bestätigt wurden.:
  • Konzil von Nicäa 325n.Chr.: Jesus ist Gott
  • Konzil von Konstantinopel 381n.Chr.: Der Hl. Geist ist Gott
  • Konzil von Ephesus 451n.Chr.: Jesus ist Mensch und Gott
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26 Und wer überwindet und meine Werke bewahrt bis ans Ende, dem werde ich Gewalt über die Nationen geben; 
27 und er wird sie weiden mit eiserner Rute, wie Töpfergefäße zerschmettert werden, wie auch ich von meinem Vater empfangen habe;
Die Verheißung an die Überwinder in Thyatira ist genau das, was die kath. Kirche bereits heute, zu Unrecht, für sich beansprucht. Im völligen Widerspruch zur biblischen Lehre von der Trennung von Staat und Kirche, hat die kath. Kirche Kaiser ein- und abgesetzt, Kriege geführt und Herrschaft über die Nationen einschließlich der Königshäuser ausgeübt. Heute strebt auch die Evangelische Kirche nach Macht und den Zuständen des 1000jährigen Reiches (Laodizea)
 
Die Herrschaft der Gemeinde Gottes über die Erde wird es erst im 1000jährigen Reich geben.
Psalm 2, 7-9: „Ich will den Ratschluß des Herrn verkünden; er hat zu mir gesagt: »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. Erbitte von mir, so will ich dir die Heidenvölker zum Erbe geben und die Enden der Erde zu deinem Eigentum. Du sollst sie mit eisernem Zepter zerschmettern, wie Töpfergeschirr sie zerschmeißen!«;
Dies ist die messianische Verheißung der Herrschaft mit eisernem Stab über die Nationen.
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28 und ich werde ihm den Morgenstern geben.
Der Morgenstern ist das Symbol für das Kommen des Herrn Jesus zur Entrückung. 
Offb. 22.16: Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, euch diese Dinge zu bezeugen in den Versammlungen. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der glänzende Morgenstern.
Die Wiederkunft des Herrn Jesu in Macht und Herrlichkeit wird gemäß Mal. 3 durch die Sonne symbolisiert 
Mal. 3.20: „Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen“.
Der Morgenstern am Sternenhimmel ist die Venus. Sie ist immer Morgens kurz, vor Sonnenaufgang zu sehen. So geschieht auch die Entrückung kurz vor der Drangsalszeit, die nur 3,5 Jahre andauern wird und auf die das Kommen des Herrn, wie die aufgehende Sonne, für die ganze Welt sichtbar folgt.
 
Die Erwähnung des Kommens des Herrn zur Entrückung zeigt, dass Thyatira, die kath. Kirche bis zum Ende der Gemeindezeit bestehen bleibt.
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29 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt!
Im Gegensatz zu den ersten Sendschreiben folgt der Aufruf "Wer ein Ohr hat, höre,..." nach der Verheißung für die Überwinder und nicht mehr davor. In den ersten drei Sendschreiben werden noch ganz allgemein alle Menschen der Gemeinde aufgerufen von ihren Werken umzukehren und Buße zu tun. Anschließend kommt die Verheißung für die, die dem Aufruf folgen.
 
Ab Thyatira folgt der Aufruf zum hören in den Sendschreiben erst nach der Verheißung. Dieser Aufruf gilt nur noch den Überwindern, die zu dem Zeitpunkt bereits abseits der Bösen Werke stehen. Diese werden ermuntert weiter standhaft im Glauben auszuharren. Das die Allgemeinheit dem Aufruf überhaupt noch Aufmerksamkeit schenkt, und zu Gott umkehrt wird ab dieser Stelle der Kirchengeschichte offensichtlich nicht mehr erwartet.
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