Thema und Verfasser der Offenbarung
Glückselig diejenigen, die die Offenbarung lesen und hören (durch das Hören werden Analphabeten in den Segen einbezogen); siehe auch die erste Seligpreisung in Mt: Glückselig sind die Armen im Geist.
Die Verbreitung der Bibel hatte große Bedeutung für die Alphabetisierung von Ländern, dass also große Teile der Bevölkerung Lesen und Schreiben lernte.
Die 7 Sendschreiben sind an 7 Gemeinden geschickt. Alle Gemeinden bekamen alle Briefe; daraus kann man ableiten, dass alle Gemeinden Verantwortung untereinander und füreinander tragen.
Der Begriff die "Sieben Geister" nimmt Bezug auf den Geist Gottes und kommt so, nur in der Offenbarung vor. Diese Bezeichnung möchte nicht aussagen, dass es sich um sieben Geister an der Zahl handelt, die Vollkommenheit seines Wirkens in seiner ganzen Fülle betonen.
Eph. 4.4 ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid auf einerlei Hoffnung eurer Berufung;
In Jesaja wird der Heilige Geist, der auf dem Herrn Jesus bei seinem ersten kommen lag, ebenfalls siebenfach aufgezählt. Dabei wird das Wirken des Heiligen Geistes in seinen sieben Wirkungsweisen aufgefächert.
Jes. 11.2 „Und auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und Furcht des HERRN“
Weisheit und Verstand sind für eine gerechte Herrschaft unerlässlich. Rat und Kraft sind die Vorraussätzung für die Fähigkeit die notwendigen Entscheidungen treffen und durchführen zu können. Der Geist der Erkenntnis und Furcht des Herrn, betonen des Herrn tiefes Verständnis der Gedanken Gottes sowie seine Abhängigkeit von Gott.
In Vers 14 werden die Augen des Herrn als Feuerflamme beschrieben, dies weist darauf hin, dass Johannes, der den Herrn hier als den Richter kommen sieht, der alle Sünden gewiss aufdecken und richten wird. Wie in diesem Kapitel die Augen des Herrn, wird in Offb. 4 der Heilige Geist, als sieben Fackeln dargestellt. Feuer spricht immer und so auch in diesen beiden Fällen von Gericht.
Offb. 4.5 Und aus dem Throne gehen hervor Blitze und Stimmen und Donner; und sieben Feuerfackeln brannten vor dem Throne, welche die sieben Geister Gottes sind.
In Offenbarung 7.9 werden eine unzählbare Menschenmenge erwähnt, die vor dem Thron Gottes stehen. Diese Menschen befinden sich aber nicht im Himmel. In der Offb. bedeutet vor dem Thron zu stehen noch auf der Erde zu sein, im Gegensatz zu, um den Thron herumstehen, wie es in Offb. 7 über die Engel gesagt wird. So meint auch hier und in Offb. 4.5, die vor Gottes Thron seienden sieben Geister, den auf der Erde wirkenden Heiligen Geist.
Hier lautet der Gruß noch "Gnade und Frieden" von dem Ewig Seienden und dem Heiligen Geist. In Kapitel 4 aber, ab dem die Gerichte Gottes über die Erde geschildert werden, ist die Gnadenzeit bereits abgelaufen, die Gemeinde entrückt und mit den entrückten Gläubigen hat auch der Heilige Geist, der in ihnen Wohnung genommen hat, die Erde verlassen.
Wenn Gott wirkt, ist der heilige Geist aber auch immer anwesend, so auch bei dem zukünftigen Gericht, welches ab Offb. 4 geschildert wird. Dann ist der Heilige Geist ein weiteres Mal auf die Erde zurückkehrt, weshalb er in Offb. 4 auch wieder als vor dem Thron stehend erwähnt wird. Dann aber nicht mehr in Gnade und Frieden zu bringen, sondern symbolisiert durch die sieben Fakeln, um das vollkommene Gericht Gottes zu wirken.
Gnade: griech. Gruß der Gemeinde
Friede: hebr. „Shalom“ jüdischer Gruß
Durch die Gnade Gottes, die er dem gefallenen Sünder gewährt, erhält der Errettete Frieden.
Joh. 14.27: Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz werde nicht bestürzt, sei auch nicht furchtsam.
Dem Erstgeborenen fallen in der Erbschaft zwei Anteile zu. Der Älteste ist nicht unbedingt der Erstgeborene, siehe Ruben, der wegen Blutschande sein Erstgeburtsrecht verlor. Daher wurde Josef (= erster Sohn Rahels) zum Erstgeborenen. Wegen des doppelten Erbteils des Erstgeborenen wurden beide Söhne Josefs zu jeweils einem Stamm Israels, so dass Josef doppelt berücksichtigt wurde.
Der Erstgeborene ist darüber hinaus auch der Herrlichste. Jesus ist aus eigenem Willen sowohl gestorben als auch auferstanden, und daher sowohl der Erste als auch der Herrlichste der Auferstandenen.
Nach dem biblischen Verständnis des neutestamentlichen Priesterdienstes dürfen Christen nicht in Klerus und Laien unterschieden werden, so wie die Katholische Kirche dies tut.
In Offb. 4 stellen die 24 Älteste mit Kronen (=König) und weißen Gewändern (=Priester) die Gemeinde da, die nach Offb. 1.6 und 1. Petr 1.9 ein Volk von Königen und Priestern sein wird.
Wolken
Wolken sind ein Zeichen der Gegenwart Gottes = Schechina
Dan. 7.13 „Ich schaute in Gesichten der Nacht: und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie eines Menschen Sohn; und er kam zu dem Alten an Tagen und wurde vor denselben gebracht."
Mit denen, die ihn durchstochen haben sind sowohl Israel als auch die Heiden, die Jesus ermordet haben gemeint.
Mit alle Geschlechter der der Erde sind alle Völker/Stämme der Erde gemeint.
Nachdem der Herr das Volk Israel durch Mose aus Äqypten geführt hat, offenbarte der Herr sich Mose aus dem brennenden Dornenbusch heraus als der ewig Seiende und Unwanderlbare "ich bin, der ich bin". Hier handelt sich um das neutestamentliche Gegenstück zu 2. Mo. 3.
2. Mo. 3.14: Da sprach Gott zu Mose: Ich bin, der ich bin. Und er sprach: Also sollst du zu den Kindern Israel sagen: "Ich bin" hat mich zu euch gesandt.
Bevor Israel jedoch aus Ägypten geführt wurde, befand sich Israel noch mitten unter den Ägyptern, als die Ägypter das Gericht Gottes erlitten, wobei das Gericht aus zehn Plagen bestand, die eine gewisse Parallele zu den endzeitlichen Plagen aufwiesen. Dabei ist Israel in dem Gericht nicht im geringsten in Mitleidenschaft gezogen worden.
Der Überrest Israels wird während der Drangsalzeit die Offenbarung studieren und durch diesen Vers an das Gericht über Ägypten sowie daran, dass sie auch in Ägypten, in der Zeit des Gerichts unversehrt blieben, erninnert und ermutigt werden.
Diese selbstoffenbarung des Herrn als der Allmächtige, ewig seiende Gott kommt im Neuen Testament nur in der Offenbarung vor. Hier allerdings insgesamt sieben Mal:
Offb. 1.17: Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot. Und er legte seine Rechte auf mich und sprach: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte
Offb. 2.8: Und dem Engel der Versammlung in Smyrna schreibe: Dieses sagt der Erste und der Letzte, der starb und wieder lebendig wurde
Offb. 4.8: Und die vier lebendigen Wesen hatten, ein jedes von ihnen für sich, je sechs Flügel; ringsum und inwendig sind sie voller Augen, und sie hören Tag und Nacht nicht auf zu sagen: Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott, Allmächtiger, der da war und der da ist und der da kommt!
Offb. 11.17: und sprachen: Wir danken dir, Herr, Gott, Allmächtiger, der da ist und der da war, daß du angenommen hast deine große Macht und angetreten deine Herrschaft!
Offb. 21.6: Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Ich will dem Dürstenden aus der Quelle des Wassers des Lebens geben umsonst.
Offb. 22.13: Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.
Jes. 41.4: Wer hat es gewirkt und getan? Der die Geschlechter ruft von Anbeginn. Ich, der HERR, bin der Erste, und bei den Letzten bin ich derselbe.
Jes. 44.6: So spricht der HERR, der König Israels und sein Erlöser, HERR der Heerscharen: Ich bin der Erste und bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott.
Der Titel Allmächtige, griech. "pantokratōr", kommt in der Offenbarung ebenfalls sieben Mal vor.
Offb. 4.8: Und die vier lebendigen Wesen hatten, ein jedes von ihnen für sich, je sechs Flügel; ringsum und inwendig sind sie voller Augen, und sie hören Tag und Nacht nicht auf zu sagen: Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott, Allmächtiger, der da war und der da ist und der da kommt!
Offb. 11.17: und sprachen: Wir danken dir, Herr, Gott, Allmächtiger, der da ist und der da war, daß du angenommen hast deine große Macht und angetreten deine Herrschaft!
Offb. 15.3: Und sie singen das Lied Moses', des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und sagen: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger! gerecht und wahrhaftig deine Wege, o König der Nationen!
Offb. 16.7: Und ich hörte den Altar sagen: Ja, Herr, Gott, Allmächtiger, wahrhaftig und gerecht sind deine Gerichte.
Offb. 19.6: Und ich hörte wie eine Stimme einer großen Volksmenge und wie ein Rauschen vieler Wasser und wie ein Rollen starker Donner, welche sprachen: Halleluja! denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat die Herrschaft angetreten.
Offb. 21.22: Und ich sah keinen Tempel in ihr, denn der Herr, Gott, der Allmächtige, ist ihr Tempel, und das Lamm.
Der Auftrag an Johannes
Nach Keil und Delitzsch, Hebräischkennern des 19. Jahrhunderts, sind mit Inseln die europäischen Mittelmeerinseln inkl. der Küstenstreifen gemeint.
Europa wurde wie kein anderer Kontinent durch die Bibel geprägt. Weil Europa dennoch am Ende der Zeit die Bibel und das Christentum verwirft, fokussiert sich das Gericht in der Offenbarung ganz besonders auf Europa.
Jes. 42.4: Er wird nicht ermatten noch niedersinken, bis er das Recht auf Erden gegründet hat; und die Inseln werden auf seine Lehre harren.
Der Sonntag ist der Auferstehungstag Jesu, der Tag der Erschaffung der Welt (Himmel und Erde), als auch der „Geburtstag der Gemeinde“ (Pfingsten). Im Hebräischen heißt der Sonntag der wörtlich „Erster Tag“.
Der Sabbat, der Samstag ist nach 2. Mo. 19 ein Zeichen nur zwischen Gott und den Söhnen Israels.
Dies ist das einzige Mal in der Bibel, dass der Begriff "Der Tag des Herrn" den Sonntag meint. Alle anderen Male ist mit dem Begriff, sowohl im alten als auch neuen Testament die Zeit des Gerichts Gottes gemeint, wenn der Herr Jesus als Richter dieser Welt wiederkommt.
Im Neuen Testament lautet der griech. Begriff für den "Tag des Herrn" als für die Gerichtszeit "hēmera kyrios". Hier jedoch wird der Begriff "kuriakos hēmera" für den "Tag des Herrn" verwendet.
Das griech. Wort "kuriakos" kommt im Neuen Testament nur noch in 1. Kor. 11, in Bezug auf das "Mahl des Herrn" vor.
1. Kor. 11.20: Wenn ihr nun an einem Orte zusammenkommet, so ist das nicht des Herrn Mahl essen.
Die in Offb. 2 und 3 behandelten Sendschreiben ermöglichen zum einen, den Einblick in die christlichen Gemeinden am Ende des 1. Jh.s n. Chr. einschließlich ihrer Probleme und ihren Verfallserscheinungen, die bereits nach solch kurzer Zeit eingetreten waren.
Zum anderen haben die sieben Sendschreiben auch eine prophetische Bedeutung, bis in unsere Zeit hinein. Denn sie beschreiben die gesamte Kirchengeschichte, ab der Zeit der Apostel, bis zur Entrückung der Gemeinde. So lässt sich die Kirchengeschichte der letzten 2000 Jahre in sieben Perioden einteilen, die ihrerseits den sieben Sendschreiben entsprechen.
Bei den sieben Sendschreiben, gibt es 5040 mögliche Reihenfolgen in denen die Sendschreiben hätten verschickt und hier aufgeführt werden können. Die Reihenfolge der Sendschreiben, wie sie in der Offenbarung vorliegt, entspricht dabei der einzigen, der 5040 möglichen Abfolgen, die auch der chronologischen Abfolge der sieben historischen Epochen der Kirchengeschichte entspricht.
Auch sind die geographischen Standorte der angeschriebenen Gemeinden so angeordnet, dass man, begonnen in Ephesus, alle Gemeinden in einer Tour abfahren konnte. So entspricht auch die geographische Anordnung der Gemeinden, dem historischen Ablauf der Kirchengeschichte.
Diese goldenen Leuchter spielen auf die Menora, den siebenarmige Leuchter in der Stiftshütte an. Das Licht, dass der siebenarmigen Leuchter ausstrahlte, symbolisierte das Licht, das der Heilige Geist wirkt. Die Lampen waren mit Olivenöl gefüllt, das übrigens von allen pflanzlichen Ölen das hellste Licht gibt. Das Öl selbst ist in der Bibel immer wieder ein Bild für den Heiligen Geist selbst.
In Vers 20 wird die symbolische Bedeutung der sieben Leuchter erklärt.
das Geheimnis der sieben Sterne, die du in meiner Rechten gesehen hast, und der sieben goldenen Leuchter: Die sieben Sterne sind Engel der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter, die du gesehen hast, sind die sieben Gemeinden.
Die örtlichen Gemeinden werden in der Offenbarungen von diesen sieben siebenarmigen Leuchtern symbolisiert, denn zu den Aufgaben einer jeden Gemeinde gehört es, das göttliche Licht durch ihr Zeugnis und der Verkündigung des Evangeliums in der Welt zu verbreiten und weiterzugeben. Jede der sieben Gemeinden sollte also ein Leuchter sein, der das Licht des Herrn in die Welt ausstrahlt. Wie Johannes zuerst die Leuchter und erst danach den Herrn, inmitten dieser Leuchter wandeln sah, nimmt auch jeder Mensch zuerst die Gemeinden war. Beim näherem Hinsehen erst, kann man den Herrn, in dem Licht der Gemeinden erkennen.
Johannes sieht den Herrn Jesus inmitten von sieben Leuchtern stehen, weil der Herr als das Haupt der Gemeinde im Mittelpunkt einer jeden Gemeinde steht.
Eph. 1.22: „und hat alles seinen Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Versammlung gegeben,“
Die Bezeichnung „Sohn des Menschen“ nimmt Bezug auf Daniel 7.
Dan. 7.13,14: „Ich schaute in Gesichten der Nacht: und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie eines Menschen Sohn; und er kam zu dem Alten an Tagen und wurde vor denselben gebracht. Und ihm wurde Herrschaft und Herrlichkeit und Königtum gegeben, und alle Völker, Völkerschaften und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergehen, und sein Königtum ein solches, das nie zerstört werden wird.“
Aus Dan. 7 geht hervor, dass die Bezeichnung „Sohn des Menschen“ gleichbedeutend mit dem herrschenden „Messias“, nicht aber mit dem leidenden Messias ist. In den folgenden Versen zählt Johannes einige Merkmale des Herrn auf. Diese machen ebenfalls deutlich, dass Johannes den Herrn Jesus hier nicht mehr als Retter in Gnade, sondern als Hohepriester und Richter zum Gericht der Welt kommen sieht.
Joh. 5.27: und er hat ihm Gewalt gegeben, [auch] Gericht zu halten, weil er des Menschen Sohn ist.
Seitdem Johannes dem Herrn das letzte Mal gegenüberstand waren bereits 60 Jahre vergangen. Die jetzige Begegnung, die Johannes mit dem Herrn hatte, war nun völlig anders als vor 60 Jahren. Damals schrieb Johannes über den Herrn:
Joh. 1.14: „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit;“
Als Johannes den Herrn jetzt sah, war er so überwältigt, dass er, wie er in Vers 17 schreibt, bei dem Anblick wie Tod zu Boden fiel. Wenn es Johannes, dem Jünger "den der Herr liebte" bei der Erscheinung des Herrn so erging, wie wird es bei der Wiederkunft des Herrn den Menschen ergehen, die die Gnade des Herrn ablehnten?
In 2. Mo. 28 werden die Kleider der Hohepriester beschrieben. Die normalen Priester hatten vier priesterliche Kleidungsstücke. Der Hohepriester hatte acht Kleidungsstücke. Ein Kleidungsstück, das nur der Hohepriester trug war das lange „Untergewand bis zu den Füßen“.
Der „goldene Gürtel“ ist ebenfalls ein Kennzeichen des Hohepriesters. Zwar hatten auch die einfachen Priester Gürtel, jedoch waren diese nicht mit Gold eingearbeitet.
Der Herr betritt hier also die Szene als Hohepriester. In seiner Gnade hat der Herr, um uns zu erretten, sich selbst als Opfer für unsere Schuld dargebracht und tritt nun in seinem hohepriesterlichen Dienst für uns im Gebet bei Gott ein.
Hebr. 7. 24,27: dieser aber, weil er in Ewigkeit bleibt, hat ein unveränderliches Priestertum. Daher vermag er auch völlig zu erretten, die durch ihn Gott nahen, indem er immerdar lebt, um sich für sie zu verwenden. Denn ein solcher Hoherpriester geziemte uns: heilig, unschuldig, unbefleckt, abgesondert von den Sündern und höher als die Himmel geworden, der nicht Tag für Tag nötig hat, wie die Hohenpriester, zuerst für die eigenen Sünden Schlachtopfer darzubringen, sodann für die des Volkes; denn dieses hat er ein für allemal getan, als er sich selbst geopfert hat.
Wer das Gnadengeschenk nicht annimmt, wird selbst zum Schlachtopfer, wenn der Herr Jesus als Richter wiederkommen wird.
„Augen wie Feuerflammen“ ist eine bildhafte Beschreibung davon, dass Gott alles sieht und prüft.
Ps. 90.8: Denn unsere Missetaten stellst du vor dich, unsre unerkannte Sünde ins Licht vor deinem Angesicht.
Was nicht in Ordnung ist, wird verbrannt, d.h. gerichtet werden. Die Augen wie eine Feuerflamme weisen also darauf hin, dass Johannes den Herrn hier als Richter zum Gericht kommen gesehen hat. Asl Richter dem auch nicht die kleinste Sünde entgehen wird und was er an Sünde erblicken wird, wird auch gerichtet werden.
Mt. 3.7-9,10-12: Als er aber viele der Pharisäer und Sadducäer zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: Otternbrut! wer hat euch gewiesen, dem kommenden Zorn zu entfliehen? Bringet nun der Buße würdige Frucht; Schon ist aber die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum nun, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Ich zwar taufe euch mit Wasser zur Buße; der nach mir Kommende aber ist stärker als ich, dessen Sandalen zu tragen ich nicht würdig bin; er wird euch mit Heiligem Geiste und Feuer taufen; dessen Worfschaufel in seiner Hand ist, und er wird seine Tenne durch und durch reinigen und seinen Weizen in die Scheune sammeln, die Spreu aber wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.
In Gedenken an 2. Mo. 3, in dem beschrieben wird wie Gott aus dem brennenden Busch zu Mose sprach, trug niemand Schuhe im Tempel. Das Johannes den Herrn hier Barfuß vor sich stehen sieht, deutet ein weiteres mal darauf hin, dass der Herr gerade als Hohepriester aus dem himmlischen Tempel kommt.
2. Mo. 3.5: „Und er sprach: Nahe nicht hierher! Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen, denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliges Land.“
Viele Wasser sowie das Meer selbst symbolisieren in der Bibel die Völker und Nationen sowie das Völkermeer im Allgemeinen.
Offb. 17.15: Und er spricht zu mir: Die Wasser, die du sahst, wo die Hure sitzt, sind Völker und Völkerscharen und Nationen und Sprachen;
Jes. 17.12: Wehe dem Getümmel vieler Völker: wie das Brausen der Meere brausen sie; und dem Rauschen von Völkerschaften: wie das Rauschen gewaltiger Wasser rauschen sie!
Wenn nun die Stimme des Herrn wie das Rauschen vieler Wasser klingt, so betont dies, dass sich das Wort Gottes weltweit an alle Menschen richtet. Heute ist es noch das Wort von der Gnade. In baldiger Zukunft wird es der Richterspruch sein.
und aus seinem Munde ging hervor ein scharfes, zweischneidiges Schwert,
Bei dem zweischneidigen Schwert handelt es sich um Gottes Wort selbst.
Eph. 6.17: Nehmet auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches Gottes Wort ist;
Gottes Wort trennt, konsequent und kompromisslos in vielerlei Weise. Durch Gottes Wort werden die Menschen aufgerufen dem Herrn zu folgen. Die Menschen, die Gottes Wort glauben, seinem Aufruf folgen und daher den Herrn Jesus als ihren Retter annehmen, werden wie Schafe von dem Herrn aus der gegenwärtigen, geistlich verfinsterten Welt hinausgeführt und der himmlischen Herde Gottes hinzugefügt. Sie werden aus dem Reich der Finsternis in das Reich des Lichts versetzt.
Kol. 1.12,13: dankbar dem Vater, der uns tüchtig gemacht hat zum Anteil am Erbe der Heiligen im Licht, welcher uns errettet hat aus der Gewalt der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe
Mit der Versetzung des Menschen ins Reich des Lichtes ist auch seine Befreiung aus der Knechtschaft der Sünde verbunden.
Joh. 8.32,36: und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr wirklich frei sein.
Gottes Wort ist Wahrheit und damit in dieser gefallenen Welt, die auf Lügen aufgebaut und durch Lügen regiert wird, für die Menschen das einzige zuverlässige Werkzeug um Wahrheit und Lüge erkennen und unterscheiden zu können.
4. Mo. 23.19: Nicht ein Mensch ist Gott, daß er lüge, noch ein Menschensohn, daß er bereue. Sollte er gesprochen haben und es nicht tun, und geredet haben und es nicht aufrecht halten?
Joh. 17.17: Heilige sie durch die Wahrheit: dein Wort ist Wahrheit.
In Hebr. 4 wird das Wort Gottes, das zwischen wahr und falsch trennt, als scharf und zweischneidig beschrieben.
Hebr. 4.12: „Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Beurteiler der Gedanken und Gesinnungen des Herzens;“
Wer Gottes Wort und damit die Wahrheit verwirft, weil er lieber an seiner Liebe zur Lüge festhalten möchte, wird durch eben dieses Wort einmal gerichtet werden.
Joh. 12.48: Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, hat den, der ihn richtet: das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten an dem letzten Tage.
Joh. 15.22: Wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen geredet hätte, so hätten sie keine Sünde; jetzt aber haben sie keinen Vorwand für ihre Sünde.
Apg. 17.31: weil er einen Tag gesetzt hat, an welchem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und hat allen den Beweis davon gegeben, indem er ihn auferweckt hat aus den Toten.
Im letzten Gericht werden die Menschen durch Gottes Wort, dem Herrn Jesus dann endgültig voneinander geschieden. Die die Gott glaubten und den Sohn annahmen zum ewigen Leben. Die Menschen die Gottes Wort verwarfen und lieber der Lüge anhangen zum ewigen Gericht.
Mt. 25.31-34,41 „Wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird in seiner Herrlichkeit, und alle Engel mit ihm, dann wird er auf seinem Throne der Herrlichkeit sitzen; und vor ihm werden versammelt werden alle Nationen, und er wird sie voneinander scheiden, gleichwie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: Kommet her, Gesegnete meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an; Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Gehet von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln“
und sein Angesicht war, wie die Sonne leuchtet in ihrer Kraft
Ps. 19.4-6. Ihre Meßschnur geht aus über die ganze Erde, und bis an das Ende des Erdkreises ihre Sprache; er hat der Sonne in ihnen ein Zelt gesetzt. 5 Und sie ist wie ein Bräutigam, der hervortritt aus seinem Gemach; sie freut sich wie ein Held, zu durchlaufen die Bahn. 6 Vom Ende der Himmel ist ihr Ausgang, und ihr Umlauf bis zu ihren Enden; und nichts ist vor ihrer Glut verborgen.
In Mal. 3.20 bzw. Mal. 4.2 wird der Herr Jesus als „Sonne der Gerechtigkeit“ bezeichnet, die bei seiner Wiederkunft in Macht und Herrlichkeit aufgeht.
Mal. 4.2: „Aber euch, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen mit Heilung in ihren Flügeln. Und ihr werdet ausziehen und hüpfen gleich Mastkälbern;
Die sieben Sterne, die der Herr in der rechten Hand trägt, entsprechen dem "Engel der Gemeinde", an die, die sieben Sendschreiben der folgenden beiden Kapitel gerichtet sind (V. 20). Die rechte Seite ist ein Symbol für Macht und Herrschaft. Bei den Engeln der Gemeinde handelt es sich um die Wiedergeborenen Mitglieder der Gemeinde, die auf das Wort des Herrn hören und ihm gehorchen. (Offb.2.1)
Am Ende des vorherigen Verses wird die Stimme Gottes erwähnt die, sich an die Menschen aller Völker, Sprachen und Nationen richtet. In der Mitte des 16. Verses wird die Zunge des Herrn, das Wort Gottes erwähnt. Genau dazwischen werden die Sterne in der rechten Hand Gottes erwähnt.
Das hat seinen Grund darin, dass es eben diese Menschen sind, die die Stimme Gottes nicht nur hören, sondern auch die Worte Gottes glauben. Diese sind es, denen diese Worte gelten und bei denen die Worte auch Gehör finden.
Johannes war bei dem Anblick des Herrn, als dem Richter der Welt so überwältigt, dass er wie Tod zu Boden fiel. Wenn es Johannes, dem Jünger "den der Herr liebte" bei der Erscheinung des Herrn so erging, wie wird es bei der Wiederkunft des Herrn den Menschen ergehen, die die Gnade des Herrn ablehnten?
In Vers 16 wird das Angesicht des Herrn leuchtend wie die Sonne beschrieben. In das Licht Gottes, welcher "Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist" gestellt, wird jede auch noch so kleine und verborgene Sünde offenbar werden.
1. Kor. 4.5: Darum richtet nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, welcher auch das im Finstern Verborgene ans Licht bringen und den Rat der Herzen offenbaren wird;
Niemals wird einem Menschen seine eigene sündhafte, verdorbene Natur so sehr bewusst geworden sein, als es in der Gegenwart des alleinigen, heiligen und gerechten Gottes und Richters geschieht. Die Kluft zwischen dem, was man ist und dem was man sein muss, um vor Gott bestehen zu können ist so groß, dass die Reaktion Johannes' die einzig natürliche ist.
2. Mo. 33.5: Denn der HERR hatte zu Mose gesagt: Sprich zu den Kindern Israel: Ihr seid ein hartnäckiges Volk; zöge ich nur einen Augenblick in deiner Mitte hinauf, so würde ich dich vernichten.
Johannes ist nicht der erste, der diesen Schrecken in der Gegenwart Gottes erlebt hat.
Jes. 6.5: Da sprach ich: Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin ein Mann von unreinen Lippen und wohne unter einem Volk, das auch unreine Lippen hat; denn meine Augen haben den König, den HERRN der Heerscharen, gesehen!
Wenn es schon solchen, von Gott gerecht gesprochenen Menschen so geht, wehe denen, die eines Tages vor ihren Richter treten werden, ohne den Herrn in diesem Leben als Opfer für ihre Sünden angenommen zu haben.
Hebr. 30.31: Denn wir kennen den, der gesagt hat: "Mein ist die Rache, ich will vergelten, spricht der Herr". Und wiederum: "Der Herr wird sein Volk richten". Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!
Unter dem Gesetz mussten die Menschen ihre rechte Hand auf den Kopf eines Opfertieres legen und ihre Schuld ganz konkret bekennen, so wurde die Schuld des Menschen, bildlich auf das unschuldige Tier übertragen und der Opfernde mit dem unschuldig gestorbenen Tier identifiziert. Anschließend wurde das Opfertier, das auf den Herrn hinweist getötet.
Hier ist es nun genau umgekehrt. Nachdem der in Sünde gefallene Mensch in der Gegenwart des Herrn, unvermeidlich wie tot zu Boden fällt, legt der Herr, in seiner Gnade, seine Rechte Hand auf den Sünder, mit dem er sich am Kreuz identifizierte, als er sich selbst als stellvertrettendes Opfer für seine Schuld dargebracht hat. Deshalb darf der Sünder weiter leben.
2. Kor. 5.21: Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm.
Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit
In seinem Tod und seiner Auferstehung hat der Herr den Tod überwunden und diesen Weg auch jedem Menschen, der den Herrn als sein Stellvertretendes Opfer angenommen hat, bereitet. Weil der Herr lebt, nachdem er gestorben ist, werden auch die Gläubigen Leben, selbst wenn sie sterben.
Joh. 11.25: Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du dies?
Joh. 15.19: Noch ein Kleines, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber sehet mich: Weil ich lebe, werdet auch ihr leben.
Diese Lehre spielt auch in dem Sendschreiben an Smyrna eine Schlüssesrolle, weshalb der Herr sich der Gemeinde von Smyrna bereits im Einleitungsvers in der gleichen Weise vorstellt.
Vers 19 bildet den Schlüssel um die, in der Offenbarung geschilderten Ereignisse, in ihrer Reihenfolge richtig einordnen zu können. Die Offenbarung wird in diesem Vers in drei Teile gegliedert:
„was du gesehen hast“ bezieht sich auf die Erscheinung des Herrn als der Richter der Welt in Kapitel 1. Für die, die den Herrn in der Gnadenzeit nicht als ihren Erlöser angenommen haben, werden den Herrn als .
„was nach diesem geschehen soll“
In Kap 4.1 wird Johannes, unmittelbar nachdem er die Sendschreiben erhalten hat, in den Himmel entrückt, wo ihm gezeigt wird „was nach diesem geschehen muss.“ So beginnt in Kap. 4.1 der dritte Teil der Einteilung.
Damit bezieht sich das „was ist“ zwischen „was du gesehen hast“ und „was nach diesem geschehen soll“ auf die Kap. 2 und 3, die zwischen Kap. 1 und 4 liegen.