Das Buch mit den sieben Siegeln
Es war zur damaligen Zeit üblich, dass ganz besonders wichtige Dokumente mit 7 Siegeln versiegelt wurden. Ein solches Dokument mit 7 Siegeln wurde vor Jahren im Jordantal gefunden; und heute im Israelmuseum in Jerusalem ausgestellt.
Da in diesem siebenfach versiegelten Buch die endzeitlichen Gerichte über die unbußfertige Welt enthalten sind, kann die Frage des Engels auch mit "wer ist würdig Gericht zu halten" wiedergegeben werden.
Der Herr Jesus wird in 1. Mo 49.8-10 als der Löwe von Juda bezeichnet. Er ist der wahre König von Ewigkeit her.
Jer. 10.10 Aber der HERR, Gott, ist Wahrheit; er ist der lebendige Gott und ein ewiger König.
Als der wahrer König, hat der Herr auch alle vergangenen, gegenwärtigen und zukünftig regierenden Könige und Herrscher dieser Welt eingesetzt.
Joh. 19.11a Jesus antwortete: Du hättest keinerlei Gewalt wider mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre;
Röm.13.1,2 Jede Seele unterwerfe sich den obrigkeitlichen Gewalten; denn es ist keine Obrigkeit, außer von Gott, und diese, welche sind, sind von Gott verordnet.
Wer sich daher der Obrigkeit widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes; die aber widerstehen, werden ein Urteil über sich bringen. Was die Regierungen angeht; sie mögen ihre Positionen und ihre ihnen verliehene Macht, unter Einfluss ihrer sündigen Natur missbrauchen, gegen den Herrn Jesus rebellieren, ihn bekämpfen oder verleugnen, doch eines Tages werden auch sie alle, vor dem Herrn ihre Kniee beugen müssen.
Phil. 2.9-11 Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist, daß in dem Namen Jesu sich beugen aller derer Kniee, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, daß Jesus Christus der HERR sei, zur Ehre Gottes, des Vaters.
es hat überwunden der Löwe, der aus dem Stamme Juda ist
1. Mo. 49.8-10 Dich Juda, dich werden deine Brüder preisen; deine Hand wird sein auf dem Nacken deiner Feinde, vor dir werden sich niederbeugen die Söhne deines Vaters. Juda ist ein junger Löwe; vom Raube, mein Sohn, bist du emporgestiegen. Er duckt sich, er legt sich nieder wie ein Löwe und wie eine Löwin; wer will ihn aufreizen? Nicht weichen wird das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis Schilo kommt, und ihm werden die Völker gehorchen.
Jes. 31.4 Denn also hat der HERR zu mir gesprochen: Wie der Löwe und der junge Löwe, wider den der Hirten Menge zusammengerufen wird, über seinem Raube knurrt, vor ihrer Stimme nicht erschrickt und sich vor ihrem Lärmen nicht ergibt, also wird der HERR der Heerscharen herniedersteigen, um auf dem Berge Zion und auf seinem Hügel zu streiten.
die Wurzel Davids
Offb. 22.16 Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, euch diese Dinge zu bezeugen in den Versammlungen. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der glänzende Morgenstern.
Das Lamm ist würdig, die Siegel zu öffnen
Johannes wurde von einem der 24 Ältesten auf den Löwen von Juda aufmerksam gemacht, doch erblickt er selbst ein Lamm. Ein Tier also, dass einem Löwen gegenüber, in der Schöpfung völlig wehrlos ausgeliefert ist. Der Löwe ist der Inbegriff von Macht und Stärke. Das Lamm hingegen ist der Inbegriff für Schwachheit und Wehrlosigkeit.
In 1. Mo. 4.7 heißt es, dass die Sünde, wie ein wildes Tier, vor der Tür lauert und auf den Moment wartet, in dem sie den Menschen überwältigen und beherrschen kann. Ebenso steht es auch um den gefallenen Menschen der, der Sünde und dem Vater der selbigen, dem Teufel, wie ein Lamm einem Löwen, völlig hilflos ausgeliefert ist. Petrus mahnt vor dem Teufel, der wie ein Löwe umherstreift und schaut wenn er verschlingen könne.
1. Petr.5.8 Seid nüchtern und wachet; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, welchen er verschlinge.
Es ist demnach auch kein Wunder, dass auch diese Eigenheit der Sünde in der Gesellschaft, im Großen sowie im Kleinen, zum Ausdruck kommt. Täglich kommt es tausendfach in der Welt vor, dass sich, auf irgendeine Weise überlegenere Menschen über ihre Mitmenschen erheben und sie unterdrücken oder sich gefügig machen. So unterdrücken und tyranisieren auch weltliche Herrscher seit jeher ihre ihnen unterstellten Völker.
Im völligen Gegensatz zu diesem Misststand steht die Lehre des Herrn, dem Schwächeren zu dienen.
Mt. 20.25-28 Jesus aber rief sie herzu und sprach: Ihr wisset, daß die Regenten der Nationen über dieselben herrschen und die Großen Gewalt über sie üben. Unter euch soll es nicht also sein; sondern wer irgend unter euch groß werden will, soll euer Diener sein und wer irgend unter euch der Erste sein will, soll euer Knecht sein; gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.
Der Herr Jesus ist auch in diesem Bereich mit unerreichbarem Beispiel vorangegangen. Als ewiger König, als welcher der Herr im Matthäusevangelium beschrieben wird, diente der Herr, im Gegensatz zu allen anderen Herrschern dieser Welt demütig und sanftmütig. Der Herr Jesus, der ewig Seiende Gott, wie ihn das Johannesevangelium beschreibt, verlies den Himmel um als wahrer Mensch, als welcher der Herr im Lukasevangelium beschrieben wird, in diese gefallene Welt zu kommen und Gott dem Vater und den Menschen unermüdlich zu dienen, wie es im Markusevangelium beschrieben wird.
Phil. 2.5-7 Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war: welcher, ob er wohl in göttlicher Gestalt war, hielt er's nicht für einen Raub, Gott gleich sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward gleich wie ein andrer Mensch und an Gebärden als ein Mensch erfunden;…
Der Herr diente, indem er die Menschen das Evangelium vom Himmelreich seines Vaters lehrte, die Kranken heilte und in dem Höhepunkt seines Dienstes die Schuld der Sünde der Menschen auf sich nahm und freiwillig am Kreuz von Golgatha die Strafe Gottes für die Sünde erlitt, die eigentlich den Menschen selbst hätte treffen müssen.
Joh. 10.14,15,17,18 Ich bin der gute Hirte; und ich kenne die Meinen und bin gekannt von den Meinen, gleichwie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe... Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, auf daß ich es wiedernehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir selbst. Ich habe Gewalt, es zu lassen, und habe Gewalt, es wiederzunehmen. Dieses Gebot habe ich von meinem Vater empfangen.
Dabei hat der Herr den Sieg über die Welt und die Sünde nicht in seiner stärksten Stunde als der Löwe von Juda, als der über Alles erhabene König, sondern in seiner schwächsten Stunde, in der Stunde seines freiwilligen Opfertodes am Kreuz von Golgatha davongetragen.
Jes. 53.3-7 Er war verachtet und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, und wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt; er war verachtet, und wir haben ihn für nichts geachtet. Fürwahr, er hat unsere Leiden getragen, und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen. Und wir, wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt; doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Missetaten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns ein jeder auf seinen Weg; und der HERR hat ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit. - Er wurde mißhandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf, gleich dem Lamme, welches zur Schlachtung geführt wird, und wie ein Schaf, das stumm ist vor seinen Scherern; und er tat seinen Mund nicht auf.
das sieben Hörner hatte
Hörner sind in der Bibel ein Symbol für Macht. Dass es sieben Hörner sind, betont die Vollkommenheit der Macht und Stärke des Lammes, die nicht zuletzt darin zum Ausdruck kommt, dass der Herr als Mensch die Welt überwunden hat, indem er jeder Versuchung wiederstand, in seiner schwächsten Stunde den Teufel besiegte und aus dem Tod wiederauferstanden ist.
2. Kor. 13.4 denn wenn er auch in Schwachheit gekreuzigt worden ist, so lebt er doch durch Gottes Kraft; denn auch wir sind schwach in ihm, aber wir werden mit ihm leben durch Gottes Kraft gegen euch,
2. Kor. 12.9 Und er hat zu mir gesagt: Laß dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, auf daß die Kraft Christi bei mir wohne.
und sieben Augen, welche die sieben Geister Gottes sind, die gesandt sind über die ganze Erde.
Die sieben Augen symbolisieren vollkommene Einsicht und Erkenntnis des allgegenwärtigen Heiligen Geistes. Der alles erforscht und dem nichts verborgen ist.
Ps. 139.7-12 Wohin sollte ich gehen vor deinem Geiste, und wohin fliehen vor deinem Angesicht? Führe ich auf zum Himmel, du bist da; und bettete ich mir in dem Scheol, siehe, du bist da. Nähme ich Flügel der Morgenröte, ließe ich mich nieder am äußersten Ende des Meeres, Auch daselbst würde deine Hand mich leiten, und deine Rechte mich fassen. Und spräche ich: Nur Finsternis möge mich umhüllen, und Nacht werde das Licht um mich her: Auch Finsternis würde vor dir nicht verfinstern, und die Nacht würde leuchten wie der Tag, die Finsternis wäre wie das Licht.
1. Kor. 2.10 uns aber hat Gott es geoffenbart durch [seinen] Geist, denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes.
Durch den Heiligen Geist erforscht Gott die Herzen aller Menschen. Und weil er einen vollkommenen Einblick in die Herzen und die Gesinnung des Menschen hat, kann Gott auch ein vollkommen gerechtes Gerichtsurteil fällen.
Jer. 17.9,10 Arglistig ist das Herz, mehr als alles, und verderbt ist es; wer mag es kennen? Ich, der HERR, erforsche das Herz und prüfe die Nieren, und zwar um einem jeden zu geben nach seinen Wegen, nach der Frucht seiner Handlungen.
ein Lamm stehen wie geschlachtet
Wie Johannes Wunden an dem Lamm sieht, als wäre es geschlachtet worden. Wird auch der Herr Jesus auch im Himmel noch für alle sichtbar, die Wunden seiner Kreuzigung tragen, die die Erlösten immer daran erinnern werden, was der Herr in seinem Erlösungswerk für uns getan hat.
"Lamm", eigentlich "Lämmlein", hebr. "arnion" kommt in der offenbarung 28 Mal vor.
Im 4. Kapitel sieht Johannes Gott vor allem als den Schöpfer der dieseitigen und jenseitigen Welt.
Offb. 4.11 Du bist würdig, o unser Herr und unser Gott, zu nehmen die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht; denn du hast alle Dinge erschaffen, und deines Willens wegen waren sie und sind sie erschaffen worden.
In diesem Kapitel sieht Johannes Gott nicht als Schöpfer, sondern als den Retter der Welt, der Mensch geworden ist um die Welt zu erlösen. Auch für die Erlösung gilt, wie für die Schöpfung, dass der Vater die Erlösung beschloßen und geplant und der Sohn die Pläne des Vaters, zur Erlösung der Welt ausgeführt hat.
Offb. 5.9 Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast für Gott erkauft, durch dein Blut, aus jedem Stamm und Sprache und Volk und Nation,
Im 6. Kapitel beginnt das Lamm die sieben Siegel des Buches, welches er im 5. Kapitel aus der Rechten Hand Gottes erhalten hat zu öffnen, womit das Lamm vom Erlöser zum Richter der Welt wird, die das Erslösengswerk abgelehnt hat. Auch hier führt der Sohn das Gericht des Vaters aus.
Offb. 6.1 Und ich sah, daß das Lamm eines von den sieben Siegeln öffnete, und ich hörte eines von den vier lebendigen Wesen wie mit Donnerstimme sagen: Komm und sieh!Kapitel 4 stellt Gott als den Schöpfer vor, der durch seinen Sohn alles geschaffen hat was eine gewisse Verantwortung des Menschen gegenüber seinem Schöpfer impliziert. Kapitel 5 stellt Gott als den Retter der Welt vor, der der Welt, ebenfalls durch den Sohn, einen Ausweg aus dem kommenden Gericht bereitete. Wenn der Mensch nun seinen Schöpfer und Erretter ablehnt, kommt er unweigerlich in das Gericht Gottes welches ebenfalls von dem Sohn ausgeführt und ab dem 6. Kapitel eindrücklich erklärt wird.
Joh. 3.18 Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.
Joh. 5.22,23 Denn der Vater richtet niemand, sondern alles Gericht hat er dem Sohn übergeben, damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat.
Weil der Sohn, der Herr Jesus das Gericht Gottes am Kreuz auf sich genommen hat, damit die, der Sünde verfallene Menschheit vor dem Zorn und Gericht Gottes, welches sie durchaus verdient hat, verschont bleibt, ist der Herr auch würdig, das Gericht über die Menschen, die dieses Gnadengeschenk der Errettung abgelehnt haben zu vollstrecken.
2. Kor. 5.21 Denn er hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir würden in ihm die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt.
Joh. 5.22,23 Denn der Vater richtet niemand, sondern alles Gericht hat er dem Sohn übergeben, damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat.
Zudem kommt, dass der Mensch, der von Gott und zu Gott hin geschaffen wurde, seinem Schöpfer gegenüber auch verantwortlich ist.
Röm. 11.36 Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen.
Des Weiteren besitzt niemand anderes die nötige vollkommene Einsicht in alle Dinge, sowie auch die nötige Macht, um ein wirklich gerechtes Gericht zu halten können. (Vgl. V.6)