Der Herr Jesus heilt am Sabbat einen Kranken beim Teich Bethesda
Nun geht der Herr, aufgrund eines Festes wieder von Galiläa zurück nach Judäa (Jerusalem).
Der Mehrheitstext sagt „das Fest der Juden“. Dabei handelt es sich um das Laubhüttenfest. Im AT wird es „das Fest“ genannt, weil es als siebtes aller Feste alle anderen in sich vereinigt; der Festzyklus wurde damit abgeschlossen und man sollte sich freuen und nur freuen.
Das Schaftor ist das nördliche Tor zum Tempelplatz, durch das die Opfertiere gebracht wurden. In Kapitel 10 wird seine geistliche Bedeutung behandelt,
Joh. 10.7,9 „Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür für die Schafe. … 9 … Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.“
Hintergrund: Bethesda = Haus der Gnade.
1888 wurde begonnen, diesen Teich nahe der Nordmauer des Tempelplatzes auszugraben. Man hat zwei trapezoidförmige Becken von 100 – 110m Länge und 62 – 80m Breite und 7 – 8m Tiefe gefunden, die in den massiven Felsen gehauen waren.
Bei dem ersten Besuch des Herrn in Jerusalem, schildert Johannes, wie der Herr den Tempel besuchte und dort auf eine von Gott entfremdete Menschheit traf, die dort auf abgöttische Weise ihren täglichen Geschäften nachging.
Bei seinem zweiten Besuch in Jerusalem trifft der Herr auf eine große Menge kranker Menschen. Diese Menge kranker Menschen verbildlicht auf eindrucksvolle Weise die Folgen der Sünde.
Das Bild, das sich einem an dem Teich bot, war ein eindrückliches Bild für den Zustand der gefallenen Menschheit im Allgemeinen, aber auch für Israel im speziellen.
Im Gegensatz zu den Heidenvölkern hatte Israel das Gesetz Gottes, von dem es heißt, dass, wer das Gesetz tut aus diesem leben wird, doch gab das Gesetz den Menschen keine Kraft um es halten zu können und so zeugen die kranken, blinden, lahmen und abgezehrten Menschen an dem Teich von der Unfähigkeit Israels das Gesetz des Herrn zu befolgen. Denn wäre Israel im Stande gewesen, das Gesetz Gottes zu halten, so würde sich eine solche Menge kranker Menschen nicht an dem Teich tummeln.
Aus Vers 5 geht hervor, dass der gelähmte Mann, den der Herr sich in Vers 6 aus der Menge der Kranken erwählt hat, bereits seit 38 Jahren unter dieser Lähmung litt. Auch Israels Wüstenwanderung, die ursprünglich zwei Jahre gedauert hat, wurde um 38 weitere Jahre verlängert, in denen Israel unter der Zucht Gottes war, weil es dem Gesetz nicht gehorsam war.
Die Weise wie der Herr im weiteren Verlauf des Kapitels an dem gelähmten Mann handelt, ist ein prophetisches Bild für die Wiederherstellung Israels.
Im 1. Wunder hat der Herr Wasser in Wein verwandelt. Mose hat einst Wasser in Blut verwandelt. Beim 2. Wunder, dem Heilungswunder am Teich Bethesda bringt der Herr Jesus in Bethesda Gnade; in V. 45 wird Mose die Anklage zum Tode bringen:
„Denkt nicht, daß ich euch bei dem Vater anklagen werde. Es ist einer, der euch anklagt: Mose, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt.“
Das Verhältnis von Gesetz und Gnade folgt in V. 46-47:
„Denn wenn ihr Mose glauben würdet, so würdet ihr auch mir glauben; denn von mir hat er geschrieben. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben?“
Das Gesetz betont das drohende Gericht über den Sünder, denn das Gesetz kann den Menschen nicht retten, dadurch wies es aber auf die Notwendigkeit eines Erlösers hin. In diesem Haus der Gnade macht der Kranke eine Begegnung mit dem Erlöser.
Joh. 1.17: „Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.“
Blinde
Indem der Mensch im Garten Eden der Schlange glauben schenkte und dadurch die Wahrheit, die er von Gott empfangen hatte verwarf, was in der anschließenden Tatsünde zum Ausdruck kam, dass er von dem Baum der Erkenntnis gegessen hatte, verwarf der Mensch auch Gott selbst als seinen Herrn und damit auch die Quelle des wahren Lichts und des Lebens.
Das Licht des Lebens verlassen, überkam den Menschen augenblicklich der geistliche Tod, die geistliche Finsternis, die ihn geistlich orientierungslos umherirren und nicht einmal mehr seinen eigenen Schöpfer erkennen lässt. Dass der Mensch Gott, als höchsten und allein gültigen moralischen Maßstab aus den Augen verloren hat, führte zum einen dazu, dass der Mensch sich und sein eigenes Gewissen zur höchsten moralischen Instanz erklärte und zum anderen unfähig ist das volle Ausmaß seines sündigen und durch die Sünde entstellten Zustand zu erkennen.
Lahmen
Des Weiteren ist der Mensch nun auch der in ihm regierenden Sünde völlig hilflos ausgeliefert und aufgrund seiner Schwachheit völlig unfähig ein gottgerechtes, dem Maßstab Gottes entsprechendes Leben zu führen. Daher ist er auch völlig unfähig sich Gott aus eigener Kraft zu nähern. In dieser Unfähigkeit gleicht er einem gelähmten, der aus eigener Kraft nicht ein Stück weit gehen kann.
Abgezehrten
Ebenso wie der Mensch, gelähmt durch die Sünde nicht im Stande ist, sich dieser zu widersetzen, ist er auch nicht fähig, aus sich heraus auch nur etwas Gutes hervorzubringen, womit der Mensch einem Menschen mit abgezehrten, verdorrten Armen gleicht.
An diesem Ort hat Gott von Zeit zu Zeit Heilung durch einen Engel bewirkt. Israel hat auch nach der Zeit des letzten Propheten Maleachi von Zeit zu Zeit Gnadenerweise erfahren. Z.B. wurde am großen Versöhnungstag die rote Schnur, die um die Hörner des Sündenbocks gebunden war, nach seinem Tod gemäß Jes. 1.18 weiß:
„Kommt doch, wir wollen miteinander rechten! spricht der Herr. Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, sollen sie weiß werden wie der Schnee; wenn sie rot sind wie Karmesin, sollen sie wie Wolle werden.“
Exkurs: Nestle Ahland vs. Mehrheitstext
Größere Auslassungen in Nestle Ahland:
- Joh. 5. 3b-4 werden in Nestle Ahland ausgelassen mit der Fußnote (NeÜ): „Spätere Handschriften fügen zu V.3 hinzu: …“
- Mk. 16. 9-20 mit der Fußnote (NeÜ): „Hier bricht das Markusevangelium nach den ältesten und besten Textzeugen ab. …“
- Joh. 8. (Jesus und die Ehebrecherin): Verse 2-7 mit Auslassungen
Die Fußnoten hätten besser den Mehrheitstext und nicht „spätere Handschriften“ benennen sollen. Bei vielen kleineren Unterschieden Nestle-Ahland zu Mehrheitstext stehen leider gar keine Fußnoten!
Auch die Verlängerung der Wüstenwanderung Israels betrug 38 Jahre (2 Jahre waren sie „planmäßig“ in der Wüste),
5. Mo. 2.14: „Die Zeit unserer Wanderung, von Kadesch-Barnea an bis wir über den Bach Sered zogen, betrug 38 Jahre, bis die ganze Generation der Kriegsleute aus dem Lager aufgerieben war, wie der Herr es ihnen geschworen hatte.“
38 Jahre lang war Israel unter der Zucht Gottes, weil sie dem Gesetz nicht gehorsam waren. Dieser Mann, der sich kaum fort bewegen konnte (V. 7), symbolisiert den Menschen, der unfähig ist gemäß der Gebote Gottes zu leben. Ein bisschen konnte er sich bewegen, aber nicht schnell genug, um rechtzeitig ins Wasser zu gelangen.
Wie der gelähmte Mann mehr tot als lebendig auf seiner Matte dahinvegetierte und unfähig war, sich selbst zu helfen oder gar selbst zu heilen, lag auch Israel sowohl geistlich als auch politisch die letzten 2000 gelähmt am Boden, unfähig sich als Nation wieder aufzurichten.
Als der Herr Jesus den gelähmten Mann ansprach und ihn fragte ob er geheilt werden möchte, antwortete der Mann weder, wie es zu erwarten wäre mit „Ja“, noch beantwortete er die Frage überhaupt. Vielmehr beklagt er, dass er niemanden hat, der ihm dabei helfe ihn rechtzeitig zum Teich zu bringen.
In seiner Unwissenheit und Unverständigkeit ist der Mann der Inbegriff eines geistlich toten Menschen. Denn während sich die Kunde vom Herrn, wie im vorherigen Kapitel geschildert, bereits sogar unter den Heiden verbreitet hat, scheint dies an diesem Mann völlig vorbei gegangen zu sein, denn hätte der Gelähmte zumindest schon mal von dem einen oder anderen Wunder des Herrn gehört, hätte er ihn sicher sofort um Heilung gebeten.
So leben auch die Juden bis zum heutigen Tag, zum Teil verstreut unter den Nationen, ohne zu erkennen, dass der Herr seit 2000 Jahren aus diesen Nationen Menschen in seine Nachfolge beruft, die Bausteine des Tempels Gottes werden, dessen Grund- und Eckstein der Herr Jesus selbst ist. Außerdem waren die Juden über die Jahrhunderte hinweg, immer wieder hilflos Hass und Verfolgung ausgeliefert wobei sie wirklich nicht behaupten konnten, jemals jemanden gehabt zu haben der ihnen helfen würde.
Obwohl der Mann den Herrn Jesus weder erkannt hatte, noch die Frage, ob er geheilt werden möchte beantwortete, heilte der Herr Jesus diesen Mann von seiner Krankheit. Obwohl Israel den Herrn bis zum heutigen Tag weder erkannt, geschweige denn jemals um Heilung gebeten hat, begann Israels Heilung bereits im Jahr 1886 mit der ersten Einwanderungswelle der Juden nach Israel. Seit 1948 ist Israel wieder ein eigenständiger Staat. Dabei kann auch Israel die Frage, wer sie als Nation geheilt und wiederhergestellt hat bisher genauso wenig beantworten wie der Mann.
Dass der Herr Israel als Nation geheilt hat, hat sich also bereits erfüllt, dass sie ihren Arzt erkennen, steht hingegen noch aus. Denn bis der Herr sich Israel, wie dem Mann im Tempel zuwendet und Israel zu lehren beginnt, dauert es noch bis nach der Entrückung der Gemeinde. Der Prophet Hesekiel beschreibt die Wiederherstellung Israels als ein Haufen Gebeine die sich nach und nach wieder zusammensetzt und zu leben beginnt. Diese Prophetie hat sich heute fast völlig erfüllt. Einzig die geistlige Belebung Israel durch die Erkenntnis des Herrn fehlt noch.
Hes. 37.11-14: Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. Siehe, jetzt sprechen sie: Unsere Gebeine sind verdorrt, und unsere Hoffnung ist verloren, und es ist aus mit uns. Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will eure Gräber auftun und will euch, mein Volk, aus denselben herausholen und euch ins Land Israel bringen; und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich eure Gräber geöffnet und euch, mein Volk, aus denselben gebracht habe. Und ich will meinen Geist in euch geben, daß ihr wieder leben sollt, und will euch in euer Land setzen, und sollt erfahren, daß ich der HERR bin. Ich rede es und tue es auch, spricht der HERR.
Auch handelt es sich um ein Wunder, wie ein staatenloses Volk, das fast 2000 Jahre in der ganzen Welt verstreut war, seine Identität behalten konnte und nicht im Völkermeer versunken ist.
Willst du gesund werden?
Der Herr bietet das Heil jedem Menschen an, doch es liegt an dem Menschen dieses Heil anzunehmen. Menschen suchen Erfüllung, aber sie suchen am falschen Ort. Kein Mensch sucht Gott von sich aus, sondern wenn er Gott sucht, dann nur, weil er vom Heiligen Geist gezogen wird, denn wenngleich Menschen meist nach etwas Höherem suchen, dann suchen sie eher Abgötter.
Die Antwort des Mannes offenbart sein Unverständnis. Zwar wird er von dem Herrn gefragt ob er geheilt werden möchte, doch beantwortet er die Frage gar nicht. Vielmehr beklagt er, dass er niemanden hat, der ihm dabei helfe ihn rechtzeitig zum Teich zu bringen. Vielleicht hat der Mann gehofft, dass der Herr Jesus ihm sich anbieten würde bei der nächsten Bewegung des Wassers dabei behilflich zu sein ins Wasser zu steigen.
So ist der Mensch gestrickt. Als erstes vertraut der Mensch vor allem auf sein eigenes Fleisch und wenn das eigene Fleisch nicht ausreicht, wird sich zusammengetan und auf das gemeinsame Fleisch vertraut. Auf Gott zu vertrauen kommt dem in Finsternis lebenden Menschen hingegen nicht in den Sinn.
Auch auf Israel trifft dies heute zu, das, anstelle sich auf Gott zu verlasse, sich lieber auf seine Freunde, die EU und die USA vertraut, die Israel oft genug treten, anstatt es zu stützen.
Erst die Begegnung mit dem Messias brachte diesem Menschen nach 38 Jahren Hilfe. Der Mensch hat von sich aus nicht die Fähigkeit, Gott gemäß zu leben. Dann kommt der Messias in sein Leben und gibt ihm die Kraft dazu.
Dieser Mann ist in seiner Unwissenheit und Unverständigkeit der Inbegriff des geistlich toten Menschen. Dennoch zögert der Herr keinen Moment diesen Menschen aus seiner völlig hoffnungslosen Situation zu befreien, indem er den Mann auffordert aufzustehen.
Wie die Heilung des Sohnes des königlichen Beamten, ist diese Heilung mit einer Aufforderung verbunden die Gehorsam verlangt. Die Heilung des im sterben liegenden Sohnes demonstrierte, dass der Glaube den Menschen zum Leben führt. Das Zeichen an dem Gelähmten demonstriert hingegen die Macht des Herrn, die geistlich Toten auf sein Wort hin, ebenso gewiss ins Leben zurückzuführen.
Hintergrund: Das Schaftor
Das Schaftor war in einer Linie mit dem südlichen Tor des Tempelbezirks, der „schönen Pforte.“ In Apg 3 heilt Petrus einen Gelähmten „im Namen Jesu, des Nazareners“, der auch nicht aus eigener Kraft in den Tempel gehen konnte, sondern vor diesem Tor saß. Er war von Mutterleibe an gelähmt und etwa 40 Jahre (!) alt.
Das „Problem“ war, dass die Heilung am Sabbat geschah und was die führenden Juden herausforderte.
Wir stehen im Spannungsfeld zwischen Gesetz und Gnade. Hier wird der Gegensatz zwischen Gnade und der pharisäischen Gesetzlichkeit deutlich.
An keiner Stelle des Gesetzes steht, dass der Gelähmte die Matte hätte nicht tragen dürfen. Bei diesem Gebot handelt es sich um eines der unzähligen Menschengebote, um die der Mensch das Gesetz Gottes eigenmächtig erweiterte.
Die Erweiterung des Gesetzes Gottes durch Menschengebote ist ein Ausdruck des menschlichen Bestrebens, sich Gott aus eigener Kraft nähern und sich das Heil selber verdienen zu wollen. Auf diese Weise suchten die Juden ihre eigene Ehre, anstelle der Ehre Gottes, wie der Herr ihnen in Vers 44 auch attestiert.
„Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmt und die Ehre von dem alleinigen Gott nicht sucht?“
Mt. 15.7-9: „Heuchler! Trefflich hat Jesaias über euch geweissagt, indem er spricht: "Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren."
Der natürliche Mensch möchte sich, seinem eigenen Ego zum wohle, sein Heil selbst verdienen und unter keinen Umständen eingestehen völlig hilflos zu sein. Es schmeichelt den Menschen, wenn sie selbst etwas leisten können.
Gesetz & Gnade:
Lk. 5.31,32 „Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken; ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße!“
Während die Juden die ganzen, sich selbst auferlegten Gebote gar nicht halten mussten und sich das Leben durch diese selbst unnötig erschwert haben, schafften sie es, nicht einmal die eigentlichen Gebote Gottes zu halten, denn würden sie es können, würden sie aus diesen Werken Leben und so würde sich an dem Teich Betestha nicht eine solche Menge Kranker, Lahmer, Blinder und Ausgezehrter tummeln.
Der Herr ignorierte diese Menschengebote völlig und stellt damit klar, dass das einhalten dieser Menschengebote vor Gott nicht das Geringste gilt. Stattdessen stellt der Herr sich in Joh. 12.8 als der Herr über den Sabbath vor. Ebenso steht der Herr als Urheber des Gesetzes über dem ganzen Gesetz.
Schließlich war das Gesetz auch dafür gedacht, die Menschen zu der Einsicht zu führen, dass sie völlig unfähig sind Gottes Gesetze zu halten und sie auf diese Weise, sowohl die Notwendigkeit eines Erlösers erkennen zu lassen, als auch das Bedürfnis nach diesem zu wecken. Keineswegs aber um durch das einhalten des Gesetzes die Menschen zu erretten. Aufgrund ihres stolzes, resultierend aus Unfähigkeit ihren Wahren Zustand zu erkennen und ihrer hohen Meinung über sich selbst, erkannten die führenden Juden die Notwendigkeit eines persönlichen Erlösers nicht. Als Folge ihres überhöhten Stolzes konnten sie gar nicht anders, als sie sich an dem Herrn zu stoßen. Denn sie hätten, im völligen Gegensatz zu dem was eingetroffen ist, vielmehr erwartet, dass wenn der Messias kommen würde, er zunächst erst sie aufsuchen und ihnen ihrer Frömmigkeit wegen auf die Schulter klopfen würde.
Stattdessen aber suchte der Herr offensichtliche Sünder auf, um diese zur Buße zu führen, während die führenden Juden Tadel um Tadel einstecken mussten.
Der Geheilte beruft sich auf die Autorität dessen, der ihn geheilt hat. Die führenden Juden waren in ihrer Gesetzlichkeit aber so verbohrt, dass es sie gar nicht interessierte, wer die Heilung eines seit fast vier Jahrzehnten Gelähmten vollbracht hatte. Stattdessen interessierte sie nur, wer es war, der dem Mann, ihrer Auffassung nach, auftrug den Sabbath zu brechen.
Dass der Herr den Mann beauftragte seine Liegematte zu tragen, konnte nur zu einer Konfrontation mit den führenden Juden führen. Es sollte dies aber auch.Denn das Gesetz Gottes ist durch Menschengebote in einem solchen Maße erweitert und entstellt worden, dass die wahre Bedeutung des Gesetzes gar nicht mehr erkennbar war und wenn die wahre Ruhe in der Gemeinschaft mit Gott durch die Sündenvergebung kommt, kannten die Pharisäer diese Ruhe gar nicht.
Wenn die Pharisäer den Sabbat aber hielten ohne zu bemerken, dass sie durch die Sünde von Gott getrennt waren, war das Halten des Sabbats zu einer äußeren Form verkommen. Deshalb hat der Herr diesen Konflikt provoziert und demonstrativ verdeutlicht, dass Gott seit dem Sündenfall zu jeder Zeit wirkt und sie sich gar nicht bewusst waren, was sie mit dem Sabbat machten. (S. V17)
Während der Herr bei dem königlichen Beamten zuerst den Glauben weckte und das Wunder der Heilung seines Sohnes erst danach eintraf, wird der gelähmte Mann geheilt, noch bevor er überhaupt wusste, wer der Herr ist.
So begann auch Israel 1886 zu heilen und ist seit 1948 wieder zu einer eigenständigen Nation genesen, obwohl Israel den Herrn bis zum heutigen Tag nicht erkannten.
Wieder ist es der Herr, der den Mann findet. Es wird deutlich wie der Herr die Menschen sucht bzw. ihnen nachgeht. Wie der Herr Jesus den Mann findet, erinnert auch an Philippus, der ebenfalls vom Herrn gefunden wurde. Die Berufung Philippus' steht prophetisch für die Berufung der ersten Israeliten nach der Entrückung der Gemeinde.
So wie Philippus den Nathanael zum Herrn führte, werden die ersten vom Herrn berufenen Israeliten, den gesamten Überrest Israels, zur Zeit der großen Drangsal zum Herrn führen. Daher gleicht das Urteil des Herrn Jesus über Nathanael auf beeindruckende Weise den Worten, die in der Offenbarung über die 144000 gesagt werden.
Offb. 14.1,5 „Und ich sah: und siehe, das Lamm stand auf dem Berge Zion und mit ihm 144000, welche seinen Namen und den Namen seines Vaters an ihren Stirnen geschrieben trugen … Und in ihrem Munde wurde kein Falsch gefunden; [denn] sie sind tadellos.”
Joh. 1.47 „Jesus sah den Nathanael auf sich zukommen und spricht von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in dem keine Falschheit ist!“
Da der gelähmte Mann ein prophetisches Bild auf die Herstellung Israels ist, gilt auch der Befehl des Herrn hinfort nicht mehr zu sündigen dem in der Zukunft wiederhergestellten Israel. Die Worte des Herrn über Nathanael, sowie das Zeugnis in Offb. 14.5 über die 144000 bestätigen, dass die Juden nach ihrer Bekehrung diesem Befehl folge leisten wird.
Nicht jede Krankheit, die einen Menschen ereilt, ist die Strafe für eine bestimmte Sünde, die der erkrankte verbrochen hat. Krankheiten können viele Ursachen haben. Und so wurde z.B. auch Hiob vorschnell eine Sünde vorgeworfen.
Gott hat am Ende der Schöpfung den Sabbat eingeführt. Das war die Ruhe Gottes nachdem er sechs Tage wirkte um die Erde zu einem bewohnbaren und mit Lebewesen bewohnten Planeten machen. Seit dem Sündenfall aber, hat die Ruhe Gottes ein Ende genommen:
Jes 43,24b,25: „Aber du hast mir zu schaffen (Arbeit) gemacht mit deinen Sünden und mir Mühe gemacht mit deinen Missetaten! Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen, und an deine Sünden will ich nie mehr gedenken!“
Da die Sünde Adams, der Ruhe Gottes ein Ende bereitete, wirkt Gott seit dem Sündenfall. Wenn aber Gott jederzeit wirkt, so wirkt auch der Sohn jederzeit.
Vers 19 „Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.“
Mit der Heilung des Gelähmten am Sabbath demonstrierte der Herr das Wirken Gottes, das am Sabbat ebenso wie an jedem anderen Tag geschieht. Wenn nun jemand das Wirken des Herrn verurteilt, verurteilt er zugleich auch das Wirken Gottes.
Joh.15.23-25: „Wer mich haßt, der haßt auch meinen Vater. Hätte ich nicht die Werke unter ihnen getan, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie dieselben gesehen und hassen doch sowohl mich als auch meinen Vater; doch solches geschieht, damit das Wort erfüllt werde, das in ihrem Gesetz geschrieben steht: Sie hassen mich ohne Ursache.“
Indem Gott seit dem Sündenfall wirkt, gibt er den Menschen durch die Sündenvergebung Ruhe. So verspricht der Herr Jesus in Mt. 11, 28-30 Ruhe für die Seelen zu geben:
Mt. 11, 28-30: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken! Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht!„
Gott wirkt indem er verlorene Sünder bis heute zum Sohn zieht, damit sie in ihm zur Ruhe Gottes finden.
Joh. 6.44: "Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, daß ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage."
Der Hl. Geist wirkt
Joh. 16.8-11: "Und wenn jener kommt, wird er die Welt überzeugen von Sünde und von Gerechtigkeit und von Gericht; von Sünde, weil sie nicht an mich glauben; von Gerechtigkeit aber, weil ich zum Vater gehe und ihr mich hinfort nicht mehr sehet; von Gericht, weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist."
Und der Herr wirkt ebenfalls indem er für uns betet
Joh. 17.24: "Vater, ich will, daß, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, daß sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt!"
Lk. 22.32: "ich aber habe für dich gebetet, daß dein Glaube nicht aufhöre; und wenn du dich dereinst bekehrst, so stärke deine Brüder!"
Hebr. 7.25: "Daher kann er auch bis aufs äußerste die retten, welche durch ihn zu Gott kommen, da er immerdar lebt, um für sie einzutreten!"
Das Gesetz Gottes ist durch Menschengebote in einem solchen Maße erweitert und entstellt worden, dass die wahre Bedeutung des Gesetzes gar nicht mehr erkennbar war und wenn die wahre Ruhe in der Gemeinschaft mit Gott durch die Sündenvergebung kommt, kannten die Pharisäer diese Ruhe gar nicht.
Wenn die Pharisäer den Sabbat aber hielten ohne zu bemerken, dass sie durch die Sünde von Gott getrennt waren, war das Halten des Sabbats zu einer äußeren Form verkommen. Deshalb hat der Herr diesen Konflikt provoziert und demonstrativ verdeutlicht, dass Gott seit dem Sündenfall zu jeder Zeit wirkt und sie sich gar nicht bewusst waren, was sie mit dem Sabbat machten.
In Kapitel 12 kommt es ebenfalls zu einem Konflikt mit den Pharisäern, als der Herr an einem Sabbat durch die Saaten ging. Dort verweist der Herr Jesus auf David, der unter ganz besonderen Umständen Schaubrote essen durfte und erklärt in Vers 8:
„Der Sohn des Menschen ist Herr des Sabbats.“
Der Herr Jesus bringt die Menschen zur Ruhe → Er ist der Herr des Sabbats → Er bestimmt was am Sabbat möglich ist und was nicht.
Damit stand der Herr Jesus nicht im Gegensatz zu den Geboten Gottes sondern im Gegensatz zu den Geboten, die die Pharisäer und und Rabbiner sich erdacht hatten.
Der Herr Jesus bezeugt von sich, daß er der Sohn Gottes ist
18 Darum suchten die Juden nun noch mehr, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen eigenen Vater nannte, womit er sich selbst Gott gleich machte.
Die Anrede „mein Vater“ (Hebr. „Avi“) wird man nie in jüdischen Gebetsbüchern finden. Der Talmud sagt, man solle sich mit dem Kollektiv eins machen und „unser Vater“ sagen (Hebr. „Avinu“). Abba = Hebr/Aram heißt „Papa.“
Jes. 64.7: „Nun aber bist du, Herr, unser Vater; wir sind der Ton, und du bist unser Töpfer; wir alle sind das Werk deiner Hände.“
Spr. 30.4: „Wer stieg zum Himmel empor und fuhr herab? Wer faßte den Wind in seine Fäuste? Wer band die Wasser in ein Kleid? Wer richtete alle Enden der Erde auf? Was ist sein Name und was ist der Name seines Sohnes? Weißt du das?“
Die Antwort wird erst im NT offenbart!
Joh. 8.58: „Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ehe Abraham ward, bin ich!"
Joh. 10.30: „Ich und der Vater sind eins."
Dass der Herr Jesus Gott „Avi“ nannte, war in der Tatsache begründet, dass der Herr sein eingeborener Sohn „monogenes“ war. „Monogenes“ kommt in Joh. 1.18 das erste mal vor und hat die Bedeutung, „der einzige seiner Art“.
Der Herr Jesus ist von Ewigkeit her, der ewige Sohn Gottes. Er ist auch der Einzige, der diese Position hat. Die Pharisäer wussten, wenn der Herr Jesus diese Beziehung zu Gott für sich in Anspruch nimmt, stellt er sich auf die gleiche Stufe wie Gott. (Vgl. Joh. 1.18)
Gott hat am Ende der Schöpfung den Sabbat eingeführt. Das war die Ruhe Gottes. Seit dem Sündenfall aber, ist diese Ruhe gestört:
Jes. 43.24b: „aber du hast mir zu schaffen gemacht mit deinen Sünden und mich ermüdet mit deinen Missetaten!“
Der Herr gibt Ruhe durch die Sündenvergebung. Wenn die Pharisäer den Sabbat halten ohne aber zu bemerken, dass sie durch die Sünde von Gott getrennt sind, war das Halten des Sabbats zu einer äußeren Form verkommen. Die Ruhe, in Gemeinschaft mit Gott, kannten die Pharisäer gar nicht, weil diese Gemeinschaft durch die Sündenvergebung kommt. Um den Pharisäern deutlich zu machen, dass der Sabbat für sie nur noch eine äußere Form war und sie sich gar nicht bewusst waren, was sie mit dem Sabbat machen, hat der Herr diesen Konflikt provoziert.
Jes. 43.25: „Ich, ich tilge deine Übertretung um meinetwillen und gedenke deiner Sünden nimmermehr!“
In Mt. 11.28-30 verspricht der Herr Jesus Ruhe für die Seelen zu geben:
„Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken! Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht!„
In Kapitel 12 kommt es ebenfalls zu einem Konflikt mit den Pharisäern, als der Herr an einem Sabbat durch die Saaten ging. Dort verweist der Herr Jesus auf David, der unter ganz besonderen Umständen Schaubrote essen durfte und erklärt in Vers 8:
„Der Sohn des Menschen ist Herr des Sabbats.“
Der Herr Jesus bringt die Menschen zur Ruhe → Er ist der Herr des Sabbats → Er bestimmt was am Sabbat möglich ist und was nicht. Damit stand der Herr Jesus nicht im Gegensatz zum Gesetz sondern im Gegensatz zu der Auffassung der Pharisäer, die gegenüber dem Wort Gottes verengt war. Hier stellt der Herr das Einhalten des Sabbats als einen rein äußerlichen Akt heraus. In Ver 47 wird auch der Glaube der Pharisäer, vom Herrn, als rein äußerlich herausgestellt.
Ein großer Teil des Johannesevangelium findet im Tempel statt, und Jesus hält auch bedeutende Reden im Tempel; diese stehen nicht in den anderen Evangelien. Hier beginnt die dritte Rede des Herrn in diesem Evangelium.
Der Lahme vom Teich, der von all den Kranken als einziger vom Herrn angesprochen und geheilt wurde ist ein Beispiel für die souveräne Wahl des Herrn.
Neben dem Thema der Stellung Jesu als den Sohn Gottes, der Beziehung des Sohnes zum Vater, kommt auch das Thema des Gerichts in dieser Rede sehr ausführlich vor und zieht sich von nun an, durch das weitere Evangelium. Das Thema des Gerichts steht in Verbindung mit der zuvor geschilderten Begebenheit am Teich Bethesda = Haus der Gnade.
Das Thema des Gerichts wird hier also auch dem Thema Gnade gegenüber gestellt. Wer diese Gnade annimmt entgeht dem Gericht. Wer diese Gnade nicht annimmt, der kommt unter das Gericht.
Ein Weiteres Thema, welches hier zur Sprache kommt, ist das Leben und die Auferstehung. Die Ausgangsgeschichte dieses Themas ist der Mann, der 38 Jahre gelähmt da lag. Dass der Herr Jesus ihn heilte, so dass sich dieser Mann aufrichten und auf den eigenen Füßen gehen konnte, symbolisiert die Auferstehung aus dem geistlichen Tod.
Nachdem die vorherigen Verse deutlich machten, dass der Herr Jesus vom Vater die Macht zur Errettung und zum Gericht halten bekommen hat, folgt nun die Anweisung wie der Mensch dem Gericht entkommen kann und ins ewige Leben übergeht. Der Mensch muss das Wort Gottes hören und dieses Wort glauben. Der Herr ist das fleischgewordene Wort Gottes und so kann man Gott dem Vater nicht glauben, wenn man an den Worten des Herrn Jesus zweifelt. Gott zu glauben ist das Gleiche, wie an den Herrn Jesus zu glauben.
Joh. 3.16,36: “Denn Gott hat die Welt so geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. 36 Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben; wer aber dem Sohne nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.”
Die vier Jünger in Kapitel 1, sowie der königliche Beamte und die Samariterin sind praktische Beispiele für diesen Glauben.
"der hat ewiges Leben... er ist vom Tod zum Leben hindurch gedrungen"
Der Mensch, von Geburt an geistlich tot, wird aus dem geistlichen Tot auferweckt sobald er das Wort Gottes im Glauben annimmt. Er bekommt das ewige Leben sofort und nicht erst irgendwann in ferner Zukunft oder gar erst nach der körperlichen Auferstehung und ist somit aus dem Tod, in dem er sich seit seiner Geburt befunden hat, ins ewige Leben hindurch gedrungen.
„Und kommt nicht ins Gericht“ ist eine feste Zusage die jeden Gläubigen die Gewissheit gibt, vor dem Gericht verschont zu bleiben. Jeder Mensch hingegen, der den Herrn Jesus im Glauben noch nicht angenommen hat, der steht bereits unter dem Gericht.
Joh. 3.18 „Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.“
Exkurs: Die drei Arten der Auferstehung
In diesem Kapitel werden alle drei Arten der Auferstehung aufgezeigt:
- Die Auferstehung aus dem geistlichen Tod, symbolisiert durch die Heilung des gelähmten im „Haus der Gnade“. Der Mensch in seinem durch seine Sünden von Gott entfernten Zustand, ist eigentlich eine wandelnde Leiche. Durch das hören und aufnehmen des Evangeliums bekommt der Mensch ewiges Leben.
- Die körperliche Auferstehung der Erlösten zum Leben V. 25 & 29
- Die körperliche Auferstehung der Unerlösten zum ewigen Gericht. V 29
Phasen der „ersten Auferstehung“ zum Leben:
- Der Herr Jesus ist der Erste, der zum Leben auferstanden ist, um in die Herrlichkeit des Himmels zu gehen.
- Bei der Entrückung werden die alt- und neutestamentlich Gläubigen auferweckt werden
- Und nochmals am Anfang des tausendjährigen Reiches.
Nach dem tausendjährigen Reich wird die Auferstehung der Unerlösten zum Gericht stattfinden.
Übergegangen
Röm. 6.17,18: „Gott aber sei Dank, daß ihr Sklaven der Sünde waret, aber von Herzen gehorsam geworden seid dem Bilde der Lehre, welchem ihr übergeben worden seid! reingemacht aber von der Sünde, seid ihr Sklaven der Gerechtigkeit geworden.“
Eph. 2.13: „Jetzt aber, in Christo Jesu, seid ihr, die ihr einst fern waret, durch das Blut des Christus nahe geworden.“
Eph. 5.8: „Denn einst waret ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn; wandelt als Kinder des Lichts,“
1. Petr. 2.9: „Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch berufen hat aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht;“
2. Kor. 4.4-6: „in welchen der Gott dieser Welt den Sinn der Ungläubigen verblendet hat, damit ihnen nicht ausstrahle der Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit des Christus, welcher das Bild Gottes ist. Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Christum Jesum als Herrn, uns selbst aber als eure Knechte um Jesu willen. Denn der Gott, der aus Finsternis Licht leuchten hieß, ist es, der in unsere Herzen geleuchtet hat zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Christi.“
Apg. 26.18: „ihre Augen aufzutun, auf daß sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott, auf daß sie Vergebung der Sünden empfangen und ein Erbe unter denen, die durch den Glauben an mich geheiligt sind.“
Kol. 1.13: „der uns errettet hat aus der Gewalt der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe,“
Während der Herr im vorherigen Vers sagte, dass die Menschen, die sein Wort hören das ewige Leben bekommen, sagt der Herr in diesem Vers, dass Jene leben werden, die seine Stimme hören. In Kap. 10 stellt der Herr sich als der gute Hirte vor, der seine Schafe aus dem Schafstall ruft.
Joh. 10.4,11: „Und wenn er seine Schafe alle herausgelassen hat, geht er vor ihnen her; und die Schafe folgen ihm nach, denn sie kennen seine Stimme. Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe.“
Das Wort vom Evangelium haben viele Menschen gehört, aber nur die berufenen erkennen in dem Evangelium, welches sie zuvor gehört haben die Stimme des Herrn, worauf sie das Wort im Glauben annehmen und dem Herrn folgen
Joh. 1.35-37,43: „Am folgenden Tage stand Johannes wiederum da und zwei seiner Jünger. Und indem er auf Jesus blickte, der vorüberwandelte, sprach er: Siehe, das Lamm Gottes! Und die beiden Jünger hörten ihn reden und folgten Jesus nach.“ „Am folgenden Tage wollte Jesus nach Galiläa reisen; und er findet Philippus und spricht zu ihm: Folge mir nach!”
Dem Herrn zu folgen ist ein Akt des Gehorsams. Es ist die Folge der Wiedergeburt und das Kennzeichen wahren, zur Wiedergeburt geführten Glaubens.
Mk. 7.21: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: HERR, HERR! ins Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.“
Während der Herr hier von der geistlichen Auferweckung aus dem geistlichen Tot spricht, spricht der Herr in Vers 28 hingegen von der zukünftigen leiblichen Auferweckung aus den Toten, weshalb es dort nur heißt, dass die Stunde kommen wird, aber nicht, dass sie schon da ist.
Ein drittes Thema, welches hier zur Sprache kommt, ist das Leben und die Auferstehung. Die Ausgangsgeschichte dieses Themas, ist der Mann, der 38 Jahre gelähmt da lag. Das der Herr Jesus ihn heilte, so dass sich dieser Mann aufrichten und auf den eigenen Füßen gehen konnte, symbolisiert die Auferstehung aus dem Tod.
Mit diesem Vers wechselt die Rede von der Auferweckung des geistlichen Lebens, welches der Mensch seit der Sünde Adams verloren hat, zur Wiedertauferweckung des Körpers nach dem ersten Tod, welche jeden Menschen erwartet. Wer den Herrn im Glauben nicht angenommen hat und daher in diesem Leben keine geistliche Auferweckung erlebt hat, den erwartet nach dieser Auferweckung das Gericht und der anschließende ewige Tod.
Da es, im Gegensatz zu Vers 24 und 25 in diesem Vers nicht um die geistliche Auferweckung der geistlich Toten, sondern um die körperliche Auferweckung bei der Wiederkunft Christi geht, sagt der Herr hier, dass die Stunde kommen wird und nicht, wie in Vers 25 schon gekommen ist. Diese Auferweckung wird jeder Mensch, ganz gleich ob gläubig oder ungläubig, erleben und anschließend entweder ins ewige Leben eingehen oder unter das Gericht fallen.
In dem Herrn Jesus hatten die führenden Juden die Möglichkeit gehabt, Gottes Willen sowohl in Wort als auch Tat zu erfahren und sie hätten gut daran getan, sich an dem Herrn ein Beispiel zu nehmen, ihren eigenen Willen zurück zu stellen und stattdessen den Willen des Vaters zu erfragen und auch zu tun.
Den Schriftgelehrten und Pharisäern ging es aber gar nicht um den Willen Gottes. Dies wurde bereits dadurch deutlich, dass sie das Gesetz Gottes um Satzungen, die ihrem eigenen Willen entsprungen sind erweiterten. Damit drängten auch dem Volk ihren eigenen Willen auf, während das Wort Gottes lediglich dem Zweck diente, ihrem eigenen Willen Nachdruck zu verleihen.
Mt. 15.6-9: "und ihr habt so das Gebot Gottes ungültig gemacht um eurer Überlieferung willen. Heuchler! Trefflich hat Jesaias über euch geweissagt, indem er spricht: "Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren."
Jes. 11.3: „Und sein Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des HERRN; er wird nicht nach dem Augenschein richten, noch nach dem Hörensagen strafen,"
denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen des Vaters, der mich gesandt hat.
Joh. 5.44: Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmt und die Ehre von dem alleinigen Gott nicht sucht?
Joh. 7.18: Wer aus sich selbst redet, sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, dieser ist wahrhaftig, und Ungerechtigkeit ist nicht in ihm.
Der Herr benennt weitere Zeugen
Es handelt sich bei dieser Aussage um einen juristischen Ausspruch:
5. Mo. 19.15: „Ein einzelner Zeuge soll nicht wider jemand auftreten wegen irgend einer Ungerechtigkeit und wegen irgend einer Sünde, bei irgend einer Sünde, die er begeht; auf zweier Zeugen Aussage oder auf dreier Zeugen Aussage soll eine Sache bestätigt werden.“
Im weiteren betont der Herr, dass es eine ganze Reihe weiterer Zeugnisse über ihn gibt:
- Johannes der Täufer V.33
Das öffentliche Auftreten des Johannes kam einer Sensation gleich und hat ganz Israel in Bewegung gebracht. Nach 400 Jahren der Stille, in der keine Schriftpropheten mehr auftraten, erschien Johannes der Täufer, der mit der gleichen Autorität Predigte, wie die Propheten der vergangenen Zeiten. Er war es auch, der den Herrn Jesus als den Messias verkündigte und auf den der Herr Jesus als Zeugen verweist.
Joh. 1.29: „Siehe, das Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt wegnimmt“
- Die Werke des Herrn Jesus V. 36B
- Das Zeugnis Gottes über seinen Sohn V. 37
- Die alttestamentlichen Schriften im allgemeinen V. 39
- Die Zeugniss Mose V. 46
Das Minimum an Zeugnissen, die nötig waren, um die Glaubwürdigkeit zu unterstreichen waren zwei. Der Herr hingegen, erwähnt gleich fünf Zeugnisse um ein überaus glaubwürdiges Zeugnis zu liefern.
Im Gegensatz zu der juristischen Aussage in diesem Vers, auf die der Herr, in den folgenden Versen, vier weitere, juristisch gültige Zeugnisse aufzählt, macht der Herr Jesus in Joh. 8 hingegen deutlich, dass das Zeugnis, das der Herr, als einzelner Zeuge, von sich selbst gibt, prinzipiell die Wahrheit ist. Dennoch gibt er, um den Forderungen der Thora gerecht zu werden, noch ein weiteres Zeugnis, das Zeugnis des Vaters hinzu.
Joh. 8.14-18: „Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Auch wenn ich von mir selbst zeuge, ist mein Zeugnis wahr, weil ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe; ihr aber wisset nicht, woher ich komme und wohin ich gehe. Ihr richtet nach dem Fleische, ich richte niemand. Wenn ich aber auch richte, so ist mein Gericht wahr, weil ich nicht allein bin, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat. Aber auch in eurem Gesetz steht geschrieben, daß das Zeugnis zweier Menschen wahr ist. Ich bin es, der von mir selbst zeugt, und der Vater, der mich gesandt hat, zeugt von mir.“
Josephus Flavius
Auch der jüdische Geschichtsschreiber Josephus Flavius berichtet, mit größter Hochachtung, über Johannes den Täufer und seine Wirkung auf das Volk.
Johannes der Täufer bezeugte in Joh. 1.20-23, dass er lediglich die Stimme eines rufenden in der Wüste und daher der Bote war, der vor dem Messias erscheinen sollte und nicht das Wort Gottes selbst ist.
Joh. 1.20,23 Und er bekannte es und leugnete nicht, sondern bekannte: Ich bin nicht der Christus! Er sprach: Ich bin »die Stimme eines Rufenden, [die ertönt] in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn!«, wie der Prophet Jesaja gesagt hat.
In Joh. 1.29 bezeugte Johannes, dass der Herr Jesus der Erlöser der Welt ist.
Joh. 1.29: Am folgenden Tag sieht Johannes Jesus auf sich zukommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinweg nimmt!
In Joh. 1.30 bezeugte Johannes, dass der Herr Jesus der ewig Seiende ist.
Joh. 1.30: Das ist der, von dem ich sagte: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen ist; denn er war eher als ich.
In Joh. 1.34 bezeugte er, dass der Herr Jesus der Sohn Gottes ist.
Joh. 1.34 Und ich habe es gesehen und bezeuge, daß dieser der Sohn Gottes ist.
Bei der brennenden Leuchte, auf die der Herr anspielt, handelt es sich um die Beleuchtung des Frauenvorhofs während des Laubhüttenfestes. Die brennende Leuchte war den Juden also bekannt.
Der Herr Jesus sagt somit aus, dass das Licht, das aus dem Frauenvorhof schien, auf das Zeugnis des Täufers über den Messias, hinweist.
Bevor der Herr seinen Dienst begonnen hat, war Johannes die Leuchte, die vor dem Herrn schien. Mit dem Herrn ist aber das wahre Licht erschienen, weshalb die Leuchte nicht mehr gebraucht wurde. Die Menschen hätten, wie es auch Andreas und Johannes taten,, dem Zeugnis des Täufers bis zum Herrn, dem Ziel des Zeugnisses folgen sollen. Stattdessen hielten sie sich nur kurze Zeit bei Johannes auf, um ihn dann zu verlassen und wieder in ihr altes Leben zurückzukehren.
Wie schon zuvor bei dem Dialog über den Sabbat, stellte der Herr hier heraus, dass die Freude, die die Menschen über das Auftreten des Täufers verspürten, wie auch die Freude während des Laubhüttenfestes, bei den meisten Menschen eine rein äußerliche Freude war, die für den kurzen Zeitraum des Festes anhielt, sie jedoch keine wahre Beziehung zu Gott hatten.
In Joh. 8.12. sagt der Herr Jesus ebenfalls in Verbindung mit dem Laubhüttenfest,
„Wiederum nun redete Jesus zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.“
Hintergrund: Die Beleuchtung am Laubhüttenfest
Beim Laubhüttenfest hat man im Frauenvorhof, vier jeweils 25m hohe Leuchter angezündet. Jeder dieser Leuchter hatte vier Lampen von denen jede Lampe ca. 9 Liter Olivenöl fasste. Als Docht wurden die abgetragenen Gewänder der Priester verwendet. Diese Leuchter strahlten Nachts in die Dunkelheit Jerusalems, so dass man die Lichter selbst in den kleinen Gassen sehen konnte. Zudem war das Laubhüttenfest, dass einzige, das auch Nachts durchgeführt wurde und das, damals, freudigste aller Feste. So wird im AT drei mal dazu aufgerufen sich an diesem Fest zu freuen (ein Mal in 3. Mo. 23. zwei Mal in 5. Mo. 16).
Hier handelt es sich um die messianischen Werke die bereits im AT vorhergesagt waren.
Jes. 35.4-6b: „Saget zu denen, welche zaghaften Herzens sind: Seid stark, fürchtet euch nicht! siehe, euer Gott kommt, Rache kommt, die Vergeltung Gottes! er selbst kommt und wird euch retten. Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden; dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch, und aufjauchzen wird die Zunge des Stummen.“
Durch das Werk an dem Gelähmten im „Haus der Gnade“ erfüllte sich, „dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch“.
Jes. 29.18: „Und an jenem Tage werden die Tauben die Worte des Buches hören, und aus Dunkel und Finsternis hervor werden die Augen der Blinden sehen.“
Während des Dienstes des Täufers am Jordan waren eine Menge Menschen anwesend, die das Zeugnis Gottes über seinen Sohn gehört haben.
Mt. 3.17: „Und siehe, eine Stimme kommt aus den Himmeln, welche spricht: Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden habe.“
Nachdem, dem Talmud zufolge, mit dem Tod der letzten alttestamentlichen Propheten Hagai, Zacharja und Maleachi, der Hl. Geist von Israel wich, konnte sich in seltenen Fällen Gott den Menschen durch eine „Badkol“, (wörtl.: „Tochter der Stimme“, der hebr. Ausdruck für Echo) mitteilen. So war es möglich, dass eine Stimme vom Himmel hörbar war, die sich wie ein Donner oder Echo anhörte, aber dennoch akustisch als Worte wahrnehmbar war.
Ein weiteres Beispiel für eine solche Badkol findet sich auch in Joh. 12.28-30:
„Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme aus dem Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und werde ihn auch wiederum verherrlichen. Die Volksmenge nun, die dastand und zuhörte, sagte, es habe gedonnert; andere sagten: Ein Engel hat mit ihm geredet. Jesus antwortete und sprach: Nicht um meinetwillen ist diese Stimme geschehen, sondern um euretwillen."
Obwohl jedes Buch und jeder Prophet des AT von dem Herrn zeugt und die Schriftgelehrten täglich darin forschten, nahmen sie den Herrn, als er zu ihnen kam nicht an. Der Grund wird in Vers 44 genannt. Sie forschten zwar in der Schrift, jedoch offensichtlich mit der falschen Motivation.
Sie forschten in der Schrift, nicht weil sie darin den Weg zu Gott suchten oder weil es ihnen ein Anliegen war, ins ewige Leben einzugehen. Stattdessen forschten sie in der Schrift um in diesem Leben mit ihrem Wissen Eindruck zu schinden und von ihren Mitmenschen geehrt zu werden.
Sie sind ein beispielhaftes Bild für den verlorenen Menschen. So wie sie Gottes Gnadenangebot des ewig währenden Lebens, zugunsten von vergänglichem und im Grunde wertlosen Ruhm und Ansehen ablehnten, lehnen auch unzählige andere Menschen das Evangelium ab, weil ihnen die gegenwärtigen, vergänglichen Ziele oder Dinge wichtiger sind, als das zukünftige ewige Leben bei Gott und die damit verbundenen Segnungen.
Das „sie“ ist im Grundtext betont. „Die Schriften“ bezieht sich auf das AT. Manchmal wird das AT als „die Schrift“ und manchmal als „die Schriften“ bezeichnet. „Die Schriften“ betont die Vielfältigkeit der alttestamentlichen Schriften in Bezug auf die verschiedenen Bücher, aber auch die vielfältige Weise, wie Gott zu den Menschen gesprochen hat. So z.B. durch:
- Gesetzestexte
- Propheten
- Erzählungen
- Lieder
- Gedichte
„Die Schrift“ betont die Einheit des AT.
Obwohl sie sich täglich mit dem Wort Gottes beschäftigten und es studierten, lehnten sie das Wort, als es dann persönlich vor ihnen stand, konsequent ab. Der Herr kam im Namen des Vaters. Gott der Vater ist die Wahrheit. Gott kann nicht lügen und was der Herr in Wort und Tat lehrte, entsprach eben genau der Wahrheit und dem Willen des Vaters wie er auch in der Thora zu finden ist.
Joh. 8.26: Vieles habe ich über euch zu reden und zu richten, aber der mich gesandt hat, ist wahrhaftig; und ich, was ich von ihm gehört habe, das rede ich zu der Welt.
In dem Herrn Jesus hatten die führenden Juden die Möglichkeit gehabt, Gottes Willen sowohl in Wort als auch Tat zu erfahren und sie hätten gut daran getan, sich an dem Herrn ein Beispiel zu nehmen, ihren eigenen Willen zurück zu stellen und stattdessen den Willen des Vaters zu suchen und auch zu tun.
Joh. 5.30b: denn ich suche nicht meinen Willen, sondern des Vaters Willen, der mich gesandt hat
Der Herr hatte ja eben erst anhand einer ganzen Reihe von Zeugnissen deutlich gemacht, dass seine Worte glaubwürdig sind. Den Schriftgelehrten und Pharisäern ging es aber gar nicht um die Wahrheit und den Willen Gottes. Dies kam bereits dadurch zum Ausdruck, dass sie das Gesetz Gottes um ihre eigenen Satzungen erweiterten und ihm so ihren eigenen Stempel aufdrückten. Indem sie dies taten, erhoben sie sich über das Gesetz und den Willen Gottes.
Mt. 15.6-9: und ihr habt so das Gebot Gottes ungültig gemacht um eurer Überlieferung willen. Heuchler! Trefflich hat Jesaias über euch geweissagt, indem er spricht:
"Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren."
Ergriffen vom Hochmut des Lebens suchten sie nicht die Ehre Gottes, sondern die der Menschen, wie der folgendene Vers aufzeigt. Diese Ehre fanden sie, indem sie die Menschen dazu nötigten ihre Satzungen ebenfalls einzuhalten, wobei das Wort Gottes lediglich dazu diente, ihrem Willen Authorität zu verleihen.
Als nun der Herr in die Welt kam, wurden durch seine Lehren in Wort und Tat, die Abweichungen zwischen dem wahren Willen Gottes und dem Willen der führenden Juden deutlich. Darin sahen die führenden Juden das Ansehen, welches sie bei den Menschen hatten bedroht, worauf sie in ihrem Hochmut allen Zeugen zum Trotz, den Herrn verwarfen und schließlich ermoden ließen.
Joh. 8.44,45: Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang und ist in der Wahrheit nicht bestanden, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben. Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubet ihr mir nicht.
Wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr annehmen.
Hierbei handelt es sich um ein Gericht Gottes und einen wichtigen Grundsatz. Wer den wahren Christus ablehnt, wird automatisch für die völlige Verführung offen. Wer die Wahrheit ablehnt kommt dafür unter das göttliche Gericht, dass er verführt wird, indem Gott die Verführung, vor der der Mensch zuvor noch in einem gewissen Maße geschützt war, im vollen Maße zu lässt.
2. Thess. 2.9-12: „ihn, dessen Ankunft nach der Wirksamkeit des Satans ist, in aller Macht und allen Zeichen und Wundern der Lüge und in allem Betrug der Ungerechtigkeit denen, die verloren gehen, darum daß sie die Liebe zur Wahrheit nicht annahmen, damit sie errettet würden. Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, daß sie der Lüge glauben, auf daß alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit.“
Diese Verse zeigen die Übereinstimmung der Thora und dem Messias auf. Der Herr Jesus hat sich nie gegen das Gesetz gestellt. Die Konflikte zwischen dem Herrn Jesus und den Pharisäern basierten auf einer falschen, überspitzten Auslegung der Thora seitens der Pharisäer.
In Vers 17 stellt der Herr das Einhalten des Sabbats, wie es die Pharisäer taten, als einen rein äusserlichen Akt heraus. In diesem Vers stellt der Herr Jesus den Glauben der Pharisäer an die Thora als rein äußerlich heraus. Die 5 Bücher Mose, die Thora ist voll von Zeugnissen über den Herrn. So ist es nicht möglich an den Herrn Jesus zu glauben ohne auch der Thora zu glauben. Ebensowenig kann man unmöglich behaupten Mose zu glauben, ohne auch an den Herrn zu glauben.
Das Gesetz sollte dem Menschen seinen verlorenen Zustand in der Sünde aufzeigen und das Bedürfnis nach einem Erlöser wecken. Die Pharisäer jedoch, hatten nicht das geringste Bedürfnis nach einem Erlöser. Stattdessen bildeten sich in ihrem Hochmut ein, vor Gott besser dazustehen als das übrige Volk.
Joh. 7.49: „Aber dieser Pöbel, der das Gesetz nicht kennt, der ist unter dem Fluch!"
Zudem waren sie stolz auf ihren Lebenswandel, mit dem sie meinten vor Gott bestehen zu können und von Selbstliebe erfüllt, obwohl sie hätten wissen müssen, dass der Mensch seit seinem Fall von Grund auf Böse ist und es in Gottes Augen nichts liebenswertes an ihm gibt.
1. Mo. 8.21b: „denn das Dichten des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an;"
Die Autorschaft der 5 Bücher Mose
Der Herr Jesus spricht hier von „seinen Schriften“, und bestätigt somit, dass Mose die fünf Bücher geschrieben hat. Die liberale Theologie hingegen, hat Mose die Autorschaft der 5 Bücher abgesprochen. So kann entweder nur der Herr oder die Liberale Theologie recht haben. Hierbei handelt es sich nicht um eine Nebensächlichkeit, sondern um die Autorität des Herrn Jesus. Hätte Mose, wie die liberalen Theologen behaupten, die 5 Bücher nicht geschrieben, hätte sich der Herr Jesus geirrt. So zeigt sich, dass die Bibelkritik ein Angriff auf die Person Jesu ist.
Die Thora
Das Wort Thora stammt von einem Verb, dass soviel wie „ausstrecken“ bedeutet. Beispielsweise „den Finger Ausstrecken“. So weist die Thora, wie ein ausgestreckter Finger, auf den Erlöser, auf den Herrn Jesus hin. Die Thora, das Gesetz, sollte den Menschen deutlich machen, dass der Mensch, in Bezug auf ein Gott gemäßen Wandel, gelähmt und unfähig ist, sich aus seiner verlorenen Situation als Sünder selbst erretten zu können.
Das Gesetz sollte dem Menschen also, sein Problem sowie die Schwere und die Unlösbarkeit des Problems für den Menschen deutlich machen und auf diese Weise den Menschen auf den Erlöser vorbereiten, indem es in dem Menschen den Wunsch nach einem Erlöser weckt, der den Menschen aus Gnade, wie am bildlichen Beispiel des gelähmten Mannes, heilen und erretten kann.
Joh. 1.17: „Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.“
Der moderne Mensch heute, hat kaum mehr ein wirkliches Schuldbewusstsein und somit auch kein Bedürfnis nach einem Erlöser. Das zeigt wie wichtig es ist, bei der Verbreitung des Evangeliums, sowohl das alte als auch neue Testament zu lehren. Das sollte man beachten und das Wort Gottes chronologisch verkündigen. Ein Mensch ohne Schuldbewusstsein und Sündenerkenntnis hat auch keinen Grund sich Gedanken nach einem Erlöser zu machen und den Herrn Jesus als seinen Erretter anzunehmen.